Haug: "Unser Stern strahlt wie noch nie"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug über das Rennen in Istanbul und die deutliche Überlegenheit von Räikkönen gegenüber den Renaults

(Motorsport-Total.com) - 18,609 Sekunden trennten Sieger Kimi Räikkönen am Ende des Rennens in Istanbul von seinem nächsten Verfolger, Fernando Alonso. Doch in Wahrheit hat der "Iceman" im Duell der großen WM-Kontrahenten seine Nase im Moment sogar viel klarer vorne. Die Deutlichkeit dieses Speedunterschiedes hat am vergangenen Wochenende sogar Mercedes-Sportchef Norbert Haug überrascht.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso

Das lässt jedes Formel-1-Herz höher schlagen: Räikkönen beim Überholen

Letzterer hatte nach dem Qualifying zwar damit gerechnet, dass die Renaults etwas früher zum Nachtanken kommen müssten als seine "Silberpfeile", aber "als ich gesehen habe, dass Alonso in Runde 13 reinkommt, war ich schon erstaunt", analysierte er gegenüber 'Premiere'. "Wir sind neun Runden länger gefahren. Das ist gewaltig! Umso beeindruckender war der Speed von Kimi am Beginn. Da muss man auch sehen, was die Pole dann im Nachhinein bedeutet."#w1#

Überhaupt sei es wieder einmal "ein perfektes Rennen von Kimi" gewesen, lobte Haug: "Er hat es sich eingeteilt, hat nicht bis zum Limit gepusht. Am Anfang war es ein harter Fight, aber nach dem ersten Stopp wurde es schon so einbalanciert, wie sich das gehört - ohne dabei das größte Risiko eingehen zu müssen. Für meinen Geschmack sind unsere beiden Fahrer immer noch zu schnell gefahren, aber das sind eben Racer", sagte der Deutsche. Dies sei jedoch ein "Luxusproblem", fügte er grinsend an.

Einziger Kritikpunkt in Istanbul: "Es war sicherlich nicht der beste Start", räumte Haug ein, "aber wenn man sich anschaut, wie viel länger wir im ersten Stint fahren konnten als unsere Freunde von Renault, dann kann man sich vorstellen, wie der Gewichtsunterschied am Start war. Da tut man sich nicht so leicht, einen Renault, der ein guter Starter ist, auszubeschleunigen. Wir hatten um die 25, 30 Kilogramm mehr an Bord, was noch einmal beweist, wie schnell wir wirklich waren."

Als Pluspunkt verbuchte der 52-Jährige auch das atemberaubende Überholmanöver Räikkönens am Ende der ersten Runde, in dem sich der spätere Sieger frech zwischen den beiden Renaults durch nach vorne schlängelte. Die Gesamtbilanz fällt also - trotz der unglücklichen Kollision von Montoya beim Überrunden - positiv aus: "Die Marke Mercedes hat sich hervorragend verkauft. Unser Stern strahlt wie noch nie, also ist alles wunderbar", fasste Haug zusammen.