'Bild' fragt: Geht "Schumi" 2007 zu McLaren-Mercedes?

Spektakuläres Gerücht in der Formel 1: Michael Schumacher soll angeblich über einen Wechsel zu McLaren-Mercedes nachdenken

(Motorsport-Total.com) - Was wäre der August in der Formel 1 ohne Gerüchte? Dass sich eines davon plötzlich um Michael Schumacher dreht, ist aber höchst ungewöhnlich: Der Deutsche ist seit 1996 mit Ferrari quasi verheiratet, hat beim italienischen Traditionsrennstall seine größten Erfolge gefeiert und sich einen einzigartigen Platz im Geschichtsbuch des Motorsports gesichert.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Michael Schumacher

Flirten diese beiden Herren miteinander? 'Bild' fragt: "Läuft da was mit Mercedes?"

Die 'Bild'-Zeitung, die an den wirklich heißen Geschichten meistens früher dran ist als alle anderen, hat nun von zwei Geheimtreffen zwischen dem 36-Jährigen und Mercedes-Sportchef Norbert Haug erfahren - zuerst vor drei Wochen in Budapest, dann noch einmal am vergangenen Wochenende in Istanbul. Um die Gespräche, die im Motorhome von Society-Koch Karl-Heinz Zimmermann stattgefunden haben sollen, wurde aber offiziell der Mantel des Schweigens gehüllt.#w1#

Weber bestätigt Treffen zwischen Schumacher und Haug

Schumacher-Manager Willi Weber zur 'Bild'-Zeitung: "Sie haben sich getroffen. Da ging es aber um andere Dinge." Angeblich sollen sich die Diskussionen um die Zukunft der Formel 1 gedreht haben. Stutzig macht jedoch der Kommentar Webers, als er von unseren Kollegen konkret auf den Inhalt der Gespräche angesprochen wurde: "Das geht niemanden etwas an", konterte "Mister 20 Prozent", der interessanterweise kürzlich die Verhandlungen mit Ferrari abgebrochen hat.

Fakt ist: Schumacher wird seinen Verbleib bei Ferrari davon abhängig machen, ob Teamchef Jean Todt und Ross Brawn, der Technische Direktor, ihre bis Ende 2006 laufenden Verträge verlängern werden. Während Brawn zumindest keine anderen Pläne hat und in Insiderkreisen schon als Todt-Nachfolger gehandelt wird, tendiert Todt dazu, die Formel 1 Formel 1 sein zu lassen, um mehr Zeit mit seiner Verlobten Michelle Yeoh, einem Ex-Bond-Girl aus Malaysia, verbringen zu können.

Der siebenfache Weltmeister selbst ist ebenfalls noch bis Ende 2006 an Ferrari gebunden, hat aber in der Vergangenheit immer wieder betont, dass er seine Karriere auch dort zu beenden gedenkt. Wenn sein derzeitiger Vertrag ausläuft, wird er außerdem bereits fast 38 Jahre alt sein. Nun fragen sich viele: Will "Schumi" seiner Karriere noch einmal einen Wechsel antun - und dort Weltmeister werden, wo vor der Königsklasse seinerzeit alles begonnen hat?

Schumacher und Mercedes - eine alte Lovestory

Schumacher entstammt der früheren Stuttgarter Talenteschmiede und fuhr 1990 und 1991 gemeinsam mit Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger erfolgreich in der Sportwagen-WM für das von Sauber eingesetzte Mercedes-Werksteam. Nach seinen ersten beiden WM-Titeln in der Formel 1 verhandelte er ebenso mit McLaren-Mercedes wie einige Jahre später noch einmal, doch letztendlich ist es nie zur Wiedervereinigung des größten deutschen Sportstars mit dem silbernen Stern gekommen.

Dabei ist Haug ein großer Freund seines Landsmannes: "Ich leide mit Michael", sagte der Mercedes-Sportchef gestern Nachmittag in Istanbul vor laufenden 'Premiere'-Kameras. "Wir sind alte Rennkumpanen, da leide ich wirklich mit ihm. Ich kenne das Gefühl ja vom letzten Jahr. Das schmälert die Leistung von Michael nicht. Er ist immer der Beste gewesen und er hat das Fahren nicht verlernt, aber wenn man Pech hat, dann kommt auch noch das Unglück dazu."

Ferrari-Krise: Haug nimmt Schumacher in Schutz

"Manchmal ist es wie verhext, aber ich kann da nur die Fans bitten, dem Mann die Daumen zu drücken, der so viel geleistet hat. Er braucht ganz bestimmt kein Mitleid, sondern er hat sich Anerkennung verdient", sagte der 52-Jährige. "In so schwierigen Situationen muss man das einfach sagen. Es geht mal daneben, aber die kommen ganz bestimmt wieder zurück. Er war beim letzten Rennen in Ungarn klarer Pole-Mann. Das muss man auch mal anerkennen - die Runde fährt so schnell keiner."

Aber: "Hier waren sie nirgendwo, weil die Harmonie Reifen/Fahrer/Chassis nicht zusammengepasst hat", fuhr Haug fort. "Ferrari ist jedoch eine starke Truppe. Die müssen jetzt durch das Dicke durch. Wir sind da auch durchgegangen - und man sieht, wo wir heute sind. Das muss man anerkennen. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn man den Michael Schumacher in die Pfanne haut, was ja jetzt manchmal passiert. Er kann am wenigsten dafür und gibt immer alles."

Die Spekulationen um einen Wechsel Schumachers zu den "Silberpfeilen" gehören im Moment noch in die Gerüchteküche, doch in der Formel 1 sind schon eigenartigere Dinge passiert. Allerdings ist fraglich, ob der siebenfache Weltmeister McLaren-Mercedes überhaupt etwas bringen würde, denn während die derzeitigen Erfolge jetzt überwiegend der überlegenen Technik des MP4-20 zugeschrieben werden, würde dieses Pendel mit "Schumi" im Cockpit unter Garantie in Richtung des Fahrers umschwenken...