Haug: "Ich denke, dann ist was los in der WM!"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug weiß, dass Kimi Räikkönen noch gute WM-Chancen hat, will verlorenen Punkten daher nicht nachtrauern

(Motorsport-Total.com) - Mit 22 Punkten Rückstand in der Fahrer-WM geht Kimi Räikkönen in den morgigen Grand Prix der USA in Indianapolis. Zwar spricht dieser Abstand klar für Spitzenreiter Fernando Alonso, doch der "Iceman" verfügt über das momentan beste Paket der Formel 1 und ist daher für viele Insider der eigentliche Titelfavorit.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug trauert den 20 verschenkten WM-Punkten nicht mehr nach...

Dass die "Silberpfeile" plötzlich allen um die Ohren fliegen, freut natürlich Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Seit wir in Europa sind, haben wir doch einiges gefunden, einen guten Schritt nach vorne gemacht. Davor haben wir in den ersten drei Rennen sicherlich hie und da nicht ganz so glücklich agiert. Die Basis ist jetzt aber sicher eine ganz gute. Was ich bisher hier so im Konkurrenzvergleich gesehen habe, sieht das wieder ganz vernünftig aus für uns", sagte er in Indianapolis im 'Premiere'-Interview.#w1#

"Wir wissen genau, wo wir unsere Punkte haben liegen lassen", fügte er an. "Es war ärgerlich am Nürburgring, es war ärgerlich in Imola. Wir waren beide Male in Führung, am Nürburgring sogar bis zur allerletzten Runde - aber das gehört zur Rennerei dazu." Allerdings hatte man zuletzt in Montréal auch Glück, dass Räikkönen mit Lenkungsdefekt durchfahren konnte, wie Haug anmerkte. Dennoch: Ohne die beiden angesprochenen Patzer wäre McLaren-Mercedes in der Weltmeisterschaft sogar schon voran...

"Natürlich kann uns jeder vorrechnen, dass wir einige Punkte mehr haben müssten", so der Mercedes-Sportchef, "aber das ist nun mal der Konjunktiv; den sollte man im Rennsport erst gar nicht verwenden. Es sieht ganz gut aus. Der Abstand ist sicherlich noch groß. Noch haben wir Renault nicht eingeholt und schon gar nicht geschlagen, aber ich denke, wenn die Mannschaft konzentriert weiterarbeitet - und das wird sie tun -, dann ist was los in der WM!"

Abschließend konnte er sich einen Seitenhieb gegen die FIA-Regelvorschläge nicht verkneifen: "Ich glaube, so spannende Rennen gefallen den Zuschauern am besten. Das hat sehr viel mit dem Engagement der Hersteller zu tun, auch wenn das an mancher Stelle nicht so gesehen wird. Wir sehen das sehr wohl, dass der Wettstreit der Hersteller ein positiver ist und dass dabei keinesfalls Geld verschwendet wird, wie es manchmal behauptet wird, sondern dass das Geld eingesetzt wird, was die Regeln der FIA voraussetzen", fügte Haug an.