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  • 08.03.2008 09:40

  • von Roman Wittemeier

Glock: "Hamilton hat Glück gehabt"

Timo Glock geht mit gedämpften Erwartungen in seine erste volle Formel-1-Saison: "Was Lewis Hamilton geschafft hat, schaffe ich nicht"

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Pilot Timo Glock hat auf seinem Weg zum Saisonauftakt in Melbourne einen zweitägigen Zwischenstopp in Tokio eingelegt. In der japanischen Hauptstadt standen für den Formel-1-Neuling viele Sponsorenauftritte, sowie ein Grillabend mit hochrangigen Toyota-Mitarbeitern auf dem Programm. In Japan wurde nach den jüngsten Fortschritten des Toyota-Teams und der Testbestzeit von Jarno Trulli in Barcelona eine ganz neue Euphorie entfacht.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock versucht die japanische Formel-1-Euphorie zu bremsen

Die japanischen Formel-1-Fans erwarten Siege, doch Neuzugang Glock relativiert die hohen Erwartungen. "Was Lewis Hamilton im vergangenen Jahr geschafft hat, das kann ich nicht schaffen. Das ist unmöglich. Lewis war einfach zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Auto", erklärte der 25-Jährige im Interview mit der Agentur 'Reuters'.#w1#

Glock wie Hamilton?

Man könne seine bevorstehende Debütsaison in keiner Weise mit dem furiosen Einstieg des McLaren-Mercedes-Stars vergleichen, betonte Glock: "Er hat definitiv einen guten Job gemacht, aber am Ende gewinnt nicht ein solcher Held allein, denn es ist nun einmal ein Teamsport. Du musst das richtige Paket zur richtigen Zeit haben und das hatte Lewis im vergangenen Jahr." Mit dem neuen Toyota TF108 könne er selbst höchstens auf Platzierungen in den Punkterängen schielen.

"Ich weiß, dass ich auf der fahrerischen Seite auf einem guten Level bin." Timo Glock

Die Voraussetzungen auf der fahrerischen Seite seien jedoch nicht so weit auseinander, so der Odenwälder: "Ich bin genauso aggressiv wie er, ich habe das in der GP2 bewiesen. Ich bin 2006 gegen Lewis gefahren und er hat mich in einigen Rennen geschlagen, aber ich weiß, dass ich auf der fahrerischen Seite auf einem guten Level bin."

Toyota als Fortschrittsmeister

Seine Aggressivität auf der Strecke wolle er auf jeden Fall schon im ersten vollen Formel-1-Jahr ausspielen, so Glock: "Überholen ist in der Formel 1 schwierig, aber wenn sich mir die Chance bietet, dann will ich sie nutzen. Man muss das passende Maß finden zwischen Aggressivität und Gelassenheit im Getümmel." Der Deutsche muss nach eigener Aussage seinen Fahrstil noch an die neuen Gegebenheiten anpassen, während Teamkollege Trulli augenscheinlich bereits bestens mit dem neuen Auto zurechtkommt.

"Toyota hat von allen Teams den größten Fortschritt gemacht." Timo Glock

"Ich glaube, Toyota hat von allen Teams den größten Fortschritt gemacht", so Glock, der damit den euphorischen japanischen Fans noch mehr Hoffnungen einpflanzte. Die Einschränkung folgte sofort: " Wir müssen realistisch bleiben. Du kannst in der Formel 1 nicht plötzlich zwei oder drei Sekunden schneller sein und Ferrari wird auch keine drei Sekunden verlieren. Wenn die einen Schritt vorwärts machen, müssen wir zwei Schritte machen um mitzuhalten."