• 07.03.2008 19:08

  • von Roman Wittemeier

FIA spricht Empfehlung gegen Stepney aus

Die FIA empfiehlt den Formel-1-Teams, bis auf weiteres nicht mit Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney zusammenzuarbeiten

(Motorsport-Total.com) - Während die Spionageaffäre mit dem harten Urteil gegen das McLaren-Mercedes-Team seitens der FIA bereits als abgehandelt galt, meldete sich die Motorsportbehörde heute noch einmal mit einer Mitteilung zu Wort. In einem Schreiben der FIA heißt es, dass der ehemalige Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney im Rahmen der Ermittlungen die Weitergabe von Informationen an den ehemaligen McLaren-Mitarbeiter Mike Coughlan zugegeben habe.

Titel-Bild zur News: FIA-Truck

Die FIA selbst kann aus Lizenzgründen keine Strafe gegen Stepney verhängen

Die FIA empfiehlt daher all ihren Lizenznehmern, also unter anderem allen Formel-1-Teams, den aus ihrer Sicht in die Spionageaffäre verstrickten Stepney bis mindestens Mitte des kommenden Jahres nicht zu beschäftigen. Eine Sperre gegen den vermeintlichen Auslöser der Affäre ist von Seiten der obersten Motorsportbehörde nicht möglich, da Stepney als ehemaliges Mitglied des Technikerstabes eines Teams im Gegensatz zu zum Beispiel den Fahrern nicht auf eine FIA-Lizenz angewiesen war.#w1#

Der britische Ex-Ferrari-Chefmechaniker hatte in den bisherigen Vernehmungen durch die italienische Staatsanwaltschaft stets bestritten, Teamdokumente an seinen Bekannten im McLaren-Team weitergereicht zu haben. Der kleine, aber juristisch bedeutsame Unterschied: Während die FIA von Informationen spricht, ist bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen bislang stets von Dokumenten die Rede gewesen.

Klartext: Möglicherweise hat Stepney keine knapp 800 Seiten geheimer Aufzeichnungen des Ferrari-Boliden weitergegeben - das behauptet zumindest seine Anwältin -, sondern nur verbal über das Weltmeisterfahrzeug geplaudert. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen muss nun also geklärt werden, in welchem Ausmaß und auf welchem Wege die Informationen zwischen Stepney und Coughlan geflossen sind. Man arbeite bei der Aufklärung eng mit den italienischen Behörden zusammen, erklärte die FIA.