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Für Ferrari beginnt die Weltmeisterschaft in Malaysia neu
"Schumi" und Barrichello lassen sich vom bescheidenen Saisonauftakt nicht entmutigen und blasen zum Angriff - F2005 schon in Bahrain?
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat zwar gleich in Australien die erste Niederlage der Formel-1-Saison 2005 erlitten, doch tatsächlich dürfen die Italiener aus der starken Performance des F2004M eigentlich Mut schöpfen. Dennoch weiß man, dass der Weg zum WM-Titel diesmal ein steiniger ist, weshalb man nun zum Angriff auf Renault und McLaren-Mercedes blasen will.

© xpb.cc
Diese und keine andere Ansicht will Ferrari in Malaysia der Konkurrenz zeigen...
Ob dies schon in Malaysia gelingen wird, bleibt aber abzuwarten: "Früher war es immer so", erklärte Michael Schumacher, "dass wir in Australien weit vorne lagen und dann war in Malaysia von unserem Vorsprung kaum noch etwas zu sehen. So könnte es uns auch dieses Jahr gehen. Ich bin aber überrascht, wie schnell wir beim ersten Rennen waren. Ich glaube sogar, dass wir ohne das ungewöhnliche Qualifying um den Sieg hätten mitfahren können."#w1#
Schumacher ist "noch ziemlich entspannt"
"Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen", fuhr er fort. "Ich weiß, dass 19 Rennen zu fahren sind, aber wir haben erst eines hinter uns. Da bin ich ehrlich gesagt noch ziemlich entspannt. Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Jetzt müssen wir einmal auf faire Bedingungen warten, damit wir genau einschätzen können, wie gut die einzelnen Teams wirklich sind. Was wir in Australien gesehen haben, ist eine Sache, aber schon hier in Malaysia kann alles anders sein - und dann in Bahrain noch einmal."
Man müsse "drei bis vier Rennen" abwarten, so Schumacher, ehe man das Kräfteverhältnis genau aufschlüsseln kann. Gleichzeitig bestätigte er aber, dass er Renault und McLaren-Mercedes im Moment vorne sieht, was sich jedoch spätestens mit der Einführung des neuen F2005 von Ferrari ändern könnte: "Damit werden wir stärker sein, nehme ich an", sagte er heute gegenüber Journalisten. "Für uns beginnt die Weltmeisterschaft erst dann."
Voraussichtlich wird der F2005 schon beim dritten Saisonlauf in Bahrain debütieren, weshalb Ferrari Schumachers Motor vor dem unmittelbar bevorstehenden Wochenende nicht mehr ausgewechselt hat. Hätte man einen neuen V10 ins F2004M-Chassis installiert, hätte dieser zwei Grands Prix überstehen müssen. Der F2005 ist mit dem modifizierten Vorjahresmotor aber nicht kompatibel, weshalb man auf einen Wechsel verzichtet hat, um ein F2005-Debüt in Bahrain zumindest als Option zu behalten.
Motorwechsel stand bei Ferrari "nicht zur Debatte"
"Dass wir meinen Motor wechseln, wie vielfach spekuliert wurde, stand bei uns nicht zur Debatte", stellte der Ferrari-Star selbst klar, "zumal meiner ja vor dem Rennsonntag in Australien bereits gewechselt wurde und daher eh schon weniger Kilometer auf dem Buckel hat als das sonst der Fall wäre. Und was die Reifen angeht, erwarte ich auch keine größeren Probleme als sonst. Den kleinen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz von vor zwei Jahren hatte Bridgestone ja schon im vergangenen Jahr abgestellt."
Über den Ersteinsatz des F2005 werden demnach "die Testfahrten der nächsten Tage" entscheiden, hielt Schumacher fest. Und Teamkollege Rubens Barrichello ergänzte: "Die Chance, schon in Bahrain damit zu fahren, besteht, aber das werden wir von den Tests und dem Rennen in Malaysia abhängig machen. Wir haben bereits herausgefunden, dass das neue Auto schneller ist als das alte, aber jetzt müssen wir uns noch ganz sicher sein, dass es auch die Reifen weniger stark verschleißt."
Apropos Barrichello: Wie jedes Jahr glaubt der Brasilianer an seine Chance auf den WM-Titel - umso mehr, als es im direkten Duell mit seinem übermächtigen Schatten im Team derzeit acht zu null Punkte steht. Nun stellt er sich auf eine "lange Weltmeisterschaft" ein, "aber es stimmt, diese acht Punkte waren wichtig." Nur: "Im Vergleich zu Michael bedeutet das nichts. Wichtig ist nur, dass das Team mich unterstützt und mir die Chance gibt, um den WM-Titel zu kämpfen."
Barrichello: "Es wird ein sehr schwieriges Rennen"
"Renault und McLaren haben schon bewiesen, dass sie sehr stark sein werden", fuhr er fort. "Ich glaube, dass diese beiden Teams und wir am Sonntag in Malaysia um das Podium kämpfen werden. Melbourne war für die Reifen kein Problem, aber mit der Hitze, die uns hier erwartet, muss man ab Rennmitte schauen, was passiert. Insgesamt bin ich aber zuversichtlich, dass wir diesbezüglich gut aufgestellt sind. Für den Motor ist Malaysia schon das zweite Rennen hintereinander. Es wird also ein sehr schwieriges Rennen."
Trotz Barrichellos Zuversicht macht sich Schumacher keine Sorgen, was das interne Stallduell im Team aus Maranello angeht: "Okay, ich habe mehr zu beweisen als Rubens, aber Australien ist eine Sache. Hier könnte es schon wieder ganz anders sein", gab der Deutsche zuversichtlich zu Protokoll. "Die Strecke hier ist ganz anders als Melbourne und man muss andere Kriterien erfüllen. Schauen wir mal, ob sich dadurch etwas ändert."
Körperlich erwartet der fitteste aller Formel-1-Piloten übrigens keine Dramen: "Dass es heiß ist hier in Malaysia, ist nichts Neues, und ich denke eigentlich nicht, dass uns das allzu viele Probleme bereiten wird. Natürlich sind das für uns Fahrer und vor allem für das Material erschwerte Bedingungen, aber darauf sind wir ja vorbereitet. Und auch in den vergangenen Jahren sind wir damit gut zurecht gekommen", schrieb er auf seiner Internetsite.

