Ist Bridgestone wegen der Testfahrten auf Ferrari sauer?

Weil sich Ferrari geweigert hat, zwischen Australien und Malaysia einen Stammfahrer für Tests abzustellen, ist Bridgestone angeblich sauer

(Motorsport-Total.com) - Seit 1999 rollt Ferrari nun schon auf Bridgestone-Pneus - und von zwölf möglichen WM-Titeln seit diesem Zeitpunkt hat die italienisch-japanische Kombination gleich elf gewonnen. Die Partnerschaft setzt in ihrem Umfang neue Maßstäbe für die Zusammenarbeit zwischen einem Team und einem Reifenhersteller und galt bislang als makellos.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Mechaniker

Bridgestone hätte sich für die Tests vor Malaysia einen Stammfahrer gewünscht

Nun scheint es aber erstmals kleinere Differenzen zwischen Ferrari und Bridgestone zu geben. Grund dafür ist, dass Ferrari den neuen F2005 schon beim dritten Grand Prix in Bahrain einsetzen möchte, wofür von Bridgestone eigene Pneus angefertigt werden müssen. Für deren Entwicklung sind besonders intensive Testfahrten notwendig. Folglich bat Bridgestone Ferrari darum, zwischen Australien und Malaysia einen Stammfahrer abzustellen, doch Teamchef Jean Todt lehnte dies ab.#w1#

Besonders geärgert hat Bridgestone, dass Michael Schumacher und Rubens Barrichello nicht etwa beim Team eingespannt und deswegen verhindert sind, sondern dass sie momentan Urlaub machen - der siebenfache Weltmeister beim Fußballspielen und Sport treiben in Südostasien, sein brasilianischer Teamkollege ebenfalls in Fernost. Vermutlich wollte Ferrari dem Duo vor dem zweiten Saisonlauf aber nicht den Jetlag zwischen Malaysia und Europa antun.

Stattdessen haben Testpilot Luca Badoer mit dem F2005 und Marc Gené mit dem F2004M verschiedene Reifenmischungen von Bridgestone ausprobiert. Wichtigste Erkenntnis: Der neue Ferrari scheint die Gummis weniger stark zu verschleißen als sein Vorgänger, was angesichts des veränderten Reglements ein Vorteil sein könnte. Doch trotz dieser positiven Erkenntnis hätte Bridgestone diese Woche gerne mit Schumacher am Steuer getestet.