• 15.03.2005 14:53

Todt und Brawn sehen "Grund zum Optimismus"

Die Ferrari-Granden Jean Todt und Ross Brawn gehen zuversichtlich in den Grand Prix von Malaysia und trauen dem F2004M weiterhin viel zu

(Motorsport-Total.com) - Mit nur acht Punkten musste Ferrari aus Australien abreisen, doch trotz Michael Schumachers Ausfall ist der Saisonauftakt aus Sicht der Italiener ermutigend verlaufen. Immerhin, das bewies Rubens Barrichellos tadellose Fahrt, verfügt der Interims-F2004M nach wie vor über die Pace, die man für Podestplätze benötigt. Auf diese Basis will man in Malaysia aufbauen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt, Michael Schumacher und ein Ingenieur

Jean Todt und Michael Schumacher beim Fachsimpeln in der Box in Australien

"Das Auto hat in Melbourne bewiesen, dass es noch konkurrenzfähig ist, und wir sind zuversichtlich, dass dies auch in Sepang der Fall sein wird", sagte Teamchef Jean Todt. "Das Team will immer jeden einzelnen Grand Prix gewinnen. Der bevorstehende Grand Prix ist da keine Ausnahme und unsere Motivation sowie die unserer Partner ist unverändert. Besonders erfreulich sind die Bemühungen, die Bridgestone auf sich nimmt, um uns einen schnellen und konstanten Reifen zur Verfügung zu stellen. Die Reifen spielen dieses Jahr bekanntlich eine besonders große Rolle."#w1#

Todt: Regeln "eine echte Prüfung für alle Teams"

Malaysia stellt Ferrari aber auch vor eine Herausforderung: "Zum ersten Mal in der modernen Grand-Prix-Geschichte beginnen wir ein Rennen mit einem gebrauchten Motor", sagte er. "Das ist gemeinsam mit den Reifen die größte Regeländerung in dieser Saison und gleichzeitig eine echte Prüfung für alle Teams. Umso schwieriger wird es durch die hohen Temperaturen, die hohe Luftfeuchtigkeit und die hohe Gewitterwahrscheinlichkeit in Malaysia."

Ross Brawn, Technischer Direktor bei den Roten aus Maranello, glaubt indes, dass Ferrari mit dem F2004M noch "respektabel" aussieht und alle Chancen auf ein gutes Resultat hat: "Aufgrund der erheblichen Reglementsänderung stellt der Einsatz des Vorjahresmodells einen größeren Kompromiss als in früheren Jahren dar. Insofern sind wir mit dem Speed zufrieden", wird er von unseren Kollegen von der 'Motorsport aktuell' zitiert.

Brawn gibt zu: "Hatten nicht das beste Auto"

"Das Kräfteverhältnis wird sich je nach Rennstrecke und äußeren Bedingungen verschieben. Für mich ist wichtig: Wir waren konkurrenzfähig, selbst wenn wir nicht das beste Auto hatten", gab der 50-Jährige zu Protokoll. "Wir wissen, dass der F2005 ein erheblicher Schritt nach vorne ist, während unsere Gegner bereits mit ihren neuen Rennern da sind und diesen Schritt nicht machen können. Wir wissen, dass viel Arbeit vor uns liegt, aber wir haben Grund zum Optimismus."

Anschließend gestand Brawn ohne jede Schönfärberei, dass Renault derzeit vor Ferrari liegt: "Keine Frage", sagte er. "Wir haben unter den Bedingungen in Australien das Beste herausgeholt. Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wo wir gelandet wären, hätten Rubens und Michael weiter vorne losbrausen können. McLaren hinterlässt mich ein wenig ratlos. Ich schätze das Auto als sehr stark ein, aber im Rennen konnten sie das nicht umsetzen. Wieso, weiß ich nicht. Aber man sollte nicht erwarten, dass das so bleibt."