• 15.03.2005 11:49

  • von Marco Helgert

Ferrari: Kampfansage für Malaysia

Der Ausfall in Melbourne nagt nicht am Nervenkostüm von Michael Schumacher, während Rubens Barrichello weitere Punkte möchte

(Motorsport-Total.com) - Mit einem lachenden und einem weinenden Auge reiste Ferrari wieder aus Australien ab. Michael Schumacher erlebte ein Wochenende zum Vergessen: Verregnete Qualifikation, Start mit neuem Motor aus der letzten Startreihe, im Rennen eine Kollision mit Nick Heidfeld. Besser erging es Rubens Barrichello, der sich im Rennen wacker bis auf den zweiten Platz nach vorn kämpfte. Somit war man im Ferrari-Team von der Darbietung in Melbourne nicht sehr enttäuscht, immerhin konnte man auch im F2004M-Jahreswagen noch gut mithalten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher: "Die Karten werden in Malaysia neu gemischt"

Der Ausfall in Australien bekümmert Michael Schumacher auch nicht weiter. "Wer darin ein Problem sehen will, mag das gerne tun - ich sehe bestimmt keines", erklärte er auf seiner Internetseite. "Die Karten werden in Malaysia neu gemischt werden, ich denke doch, dass wir ein ganz gutes Blatt haben werden." Dabei wird Malaysia für das Gros des Fahrerfeldes neben der Hitze und der Feuchtigkeit eine weitere Herausforderung bereithalten: Die Motoren müssen ihr zweites Rennen absolvieren.#w1#

"Malaysia ist für die meisten Motoren das zweite Rennen, das sie durchhalten müssen; und Qualifying und Rennen durchzustehen, ist auch für die Reifen nicht einfach", erklärte der Weltmeister. "Da wird man wohl abwarten müssen, wie die Kräfteverhältnisse aussehen. Ich kann nur sagen, dass Ferrari in puncto Konstanz und Zuverlässigkeit in den letzten Jahren bestechend war."

Schumacher möchte sein Punktekonto 2005 eröffnen

"Die Strecke selbst ist sehr interessant, weil sie extrem breit ist und dadurch mehrere Linien anbietet. Es ist jedes Mal wieder eine Herausforderung, die Linie zu finden, die im Endeffekt die ideale war", fuhr er fort. "Ich bin mir nicht ganz sicher, was uns beim Großen Preis von Malaysia erwarten wird, denn in den vergangenen Jahren hatten sich die Machtverhältnisse von Australien zu Malaysia immer wieder mal umgedreht. Ich bin mir aber sicher, dass ich mich auf das Rennen freue und meine ersten Punkte 2005 einfahren möchte - und zwar natürlich, gar keine Frage, so viele wie möglich!"

Rubens Barrichello hingegen möchte sein WM-Punktekonto weiter aufstocken, immerhin ist er nach dem Saisonauftakt auf Rang zwei klassiert. "Ich habe das Australien-Wochenende sehr genossen", erklärte er. "Wir wussten schon zuvor, dass unser altes Auto noch konkurrenzfähig sein würde, aber eben nicht in dem Grade wie im vergangenen Jahr. In Australien waren wir immer gut, daher war ich auch zuversichtlich, aber der Regen im ersten Qualifying wirbelte alles durcheinander. Abgesehen von den Bremsproblemen hatte ich ein großartiges Wochenende."

Die Regeländerungen zeigten im Rennen selbst nur wenige Auswirkungen, wie Barrichello gestand. "Das Gefühl im Rennen ist eigentlich wie zuvor. Ich habe mich nur gefragt, wie stark ich mit nur einem Reifensatz angreifen kann", so der Brasilianer. "Zurücklehnen konnte ich mich nicht, weil mich Alonso antrieb, aber ich habe das gut gelöst. Ich wusste, dass es im 'Albert Park' nicht einfach ist zu überholen, auch wenn er ein paar Zehntelsekunden schneller als ich unterwegs war."

Barrichello: Jetzt steht der wahre Test bevor

Während sich zahlreiche Piloten schon im klimatischen Umfeld von Kuala Lumpur befinden, um sich an die Bedingungen zu gewöhnen, reiste Barrichello zunächst nach Sao Paulo. Seit Montag weilt er nun in Malaysia und erwartet den ersten wirklichen Test. "Man muss sich nun auf zwei Rennen zugleich vorbereiten, in Sepang werden wir also sehen, wie sich die Autos wirklich schlagen", so der 32-Jährige. "Das ist der wahre Test. Ich habe schon eine große Laufleistung auf meinem Motor, darauf muss ich also achten. Bisher kennen wir das nicht. Michael ist weniger gefahren, daher könnte er im Freien Training vielleicht mehr Runden drehen. Bei Ferrari arbeiten wir als Team zusammen, sodass das auch mir zugute kommt."

"Es könnte in diesem Jahr zudem passieren, dass wir mit der Situation umgehen müssen, dass Michael und ich nicht synchron darin sind, ob wir nun unser erstes oder zweites Rennen (mit dem Motor) bestreiten", erklärte er weiter. "Ich weiß nicht, ob das bei unserer bisherigen Zuverlässigkeit oft der Fall sein wird, aber die Möglichkeit gibt es. Auf einigen Strecken braucht man als Fahrer zudem mehr Runden, um sich wohl zu fühlen. Das trifft wohl vor allem auf neue Strecken zu, wie zum Beispiel in der Türkei, wo wir den Kurs noch lernen müssen."