Badoer stellt dem F2005 sehr gute Noten aus
Ferrari-Testpilot Luca Badoer sieht den F2005 als klaren Fortschritt gegenüber dem F2004M - Reifenverschleiß angeblich geringer
(Motorsport-Total.com) - Nach der Auftaktniederlage in Australien mit dem Interims-F2004M denkt Ferrari ernsthaft darüber nach, das für den 8. Mai geplante Renndebüt des neuen F2005 auf den 3. April nach vorne zu verlegen. Voraussetzung dafür sind jedoch positive Testergebnisse mit dem neuen Boliden. Der Anfang wurde diese Woche in Jerez gemacht.

© Ferrari
Luca Badoer hat bisher am meisten mit dem neuen Ferrari F2005 getestet
"Es ist ein wirklich schönes Gerät", sagte Luca Badoer, der von Ferrari für das Entwicklungsprogramm des F2005 abgestellt worden ist. "Wie gut das Auto ist, werden wir aber erst beim ersten Rennen wissen. Bis vor dieser Woche haben wir nur in Italien getestet, aber in Jerez konnten wir mehr über das wahre Potenzial herausfinden. Der F2005 ist definitiv besser als das M-Auto - um wie viel, das erfahren wir erst nächste Woche. Hinsichtlich der Performance haben wir noch nicht getestet."#w1#
Auf die Rundenzeiten hat Ferrari noch nicht geschaut
Der Italiener konzentrierte sich vorerst nur darauf, möglichst viele Kilometer auf den Boliden zu fahren, um die Standfestigkeit zu optimieren. Parallel dazu wurde an der Basisabstimmung gearbeitet, doch auf die Rundenzeiten wurde noch nicht geschaut. Insofern sind die großen Rückstände auf die Jerez-Bestzeiten dieser Woche relativ zu betrachten. Wirklich erprobt ist der F2005 aber noch nicht - insgesamt wurden erst gut 1.280 Kilometer damit absolviert.
Dennoch hat Badoer ein gutes Gefühl: "Vom Fahren her fühlt sich das Auto nicht gravierend anders an als der F2004M", teilte er im 'Autosport'-Interview mit. "Wichtig ist, wie stark die Reifen verschlissen werden, aber das finden wir nächste Woche schon noch heraus. Mein erster Eindruck ist, dass das Auto mit den Reifen konstanter umgeht als das M-Modell, aber um das beurteilen zu können, müssen wir erst bei verschiedenen Temperaturen testen."
Bridgestone drängt auf einen baldigen Renneinsatz
Hisao Suganuma, Technischer Direktor von Bridgestone, ist jedenfalls zuversichtlich, was den F2005 angeht, und stellt dem Boliden genau wie Badoer sehr gute Noten aus: "Von dem her, was wir gestern gesehen haben, schaut es sehr gut aus", so der Japaner am Samstag. "Der Reifenverschleiß ist viel besser als mit dem F2004M. Luca ist noch nicht ans Limit gegangen, aber die Zeiten sehen dennoch nicht so schlecht aus. Wir würden gerne damit zu den Rennen fahren, sobald das Auto bereit ist."
Bis auf einen kleineren mechanischen Defekt sind in Jerez an den vergangenen Tagen keinerlei Kinderkrankheiten oder sonstige Probleme aufgetreten, was darauf schließen lässt, dass Ferrari eine Premiere in Bahrain anvisieren wird. Die Italiener haben vor, mit Badoer auch nächste Woche ausgiebig zu testen, und werden dann vermutlich eine endgültige Entscheidung über den Ersteinsatz des F2005 treffen.

