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Schumacher: Saison ein Marathon, kein Sprint
Michael Schumacher ist zuversichtlich für 2005, sieht Renault und McLaren-Mercedes als Rivalen - Todt auch mit Podestplätzen happy
(Motorsport-Total.com/sid) - Ein entspanntes Lächeln, neue Motivation und ein paar versöhnliche Worte - für Weltmeister Michael Schumacher ist der Unfall mit seinem deutschen Formel-1-Kollegen Nick Heidfeld zum Saisonstart in Melbourne nach einem Kurzurlaub mit Ehefrau Corinna abgehakt: "Australien ist in dem Augenblick vergessen, in dem das Rennen vorbei ist. Ich bin lange genug dabei, dass ich mir danach keinen Kopf machen muss", sagte der Ferrari-Pilot vor dem Großen Preis von Malaysia.

© xpb.cc
Michael Schumacher zählt sich selbst zum engsten Favoritenkreis auf den Titel
Schumacher machte Heidfeld ein Friedensangebot. Man werde sich irgendwo sicher über den Weg laufen und ganz normal über den Unfall unterhalten, wie das zwei vernünftige, erwachsene Menschen halt so machen: "Wir sind beide alt genug und wissen, was zu tun ist." Die Formel 1 sei ja kein Kaffeekränzchen, da werde gefightet und Rad an Rad gefahren, so der siebenmalige Weltmeister: "Wo gehobelt wird, da fallen Späne."#w1#
Es dreht sich weiterhin alles um Michael Schumacher...
Schumacher kann die Aufregung in der Heimat über den Crash-Kurs mit "Quick Nick" ohnehin nicht verstehen. Jetzt habe er endlich mal nicht gewonnen, was sich einige nach der erdrückenden Dominanz 2004 sicher auch gewünscht hätten, und trotzdem würde sich weiter alles nur um ihn drehen, erklärte der 36-Jährige nach seiner Ankunft am Donnerstag an der Rennstrecke in Sepang bei Kuala Lumpur. Nach der Kritik an seinem Verhalten geht es für Schumacher beim heißesten Rennen des Jahres - für Sonntag werden 40 Grad Celsius erwartet - nicht nur um seine ersten WM-Punkte der Saison, sondern auch um den Ruf.
Was die Schuldfrage angeht, zeigte sich der Rekord-Weltmeister auch elf Tage nach der von ihm ausgelösten Kollision mit Heidfeld uneinsichtig: "Im Rennen passieren halt solche Dinge." Rückendeckung erhielt er von seinem Manager Willi Weber: "Für was soll sich Michael entschuldigen? Das war ein normaler Rennunfall." Auch Ralf Schumacher nahm seinen Bruder in Schutz: "Michael würde niemals ein unkalkulierbares Risiko eingehen und sich oder andere ernsthaft gefährden. Er ist bis ans äußerste Limit gegangen. Das hätte jeder gute Rennfahrer in dieser Situation genauso gemacht."
Bei Ferrari dreht sich derweil fast alles um die Rennpremiere des neuen Autos. Möglicherweise wird der F2005 schon beim nächsten Grand Prix am 3. April in Bahrain erstmals eingesetzt und nicht wie zunächst angedacht zwei Rennen später in Barcelona (8. Mai). Laut Ferrari-Technikchef Ross Brawn bestehe eine kleine Möglichkeit, das neue Auto in Bahrain zu fahren, "aber wir müssen erst genau sehen, welche Probleme noch auftauchen." Optimistisch stimmte den Briten Platz zwei des Brasilianers Rubens Barrichello in Melbourne: "Renault, McLaren und wir fahren in diesem Jahr um die WM."
Schon in Australien hätte Ferrari schneller sein können
Schumacher warnte die Rivalen, Ferrari voreilig abzuschreiben, denn die mit 19 Rennen längste Saison der Formel-1-Geschichte sei kein Sprint, sondern ein Marathon. Er selbst habe nicht damit gerechnet, bereits in Australien so konkurrenzfähig zu sein: "Hätten wir ein normales Qualifying, normales Rennen gefahren - ich glaube, dann hätten wir auch realistisch um den Sieg mitkämpfen können."
Wesentlich vorsichtiger mit Prognosen ist Ferrari-Teamchef Jean Todt: "Solange wir den Übergangswagen fahren, müssen wir zweite und dritte Plätze wie Siege feiern", sagte der Franzose, der sich wegen der enormen Belastung in Malaysia Sorgen macht: "Hoffentlich halten unsere Motoren durch."

