GP Portugal
Formel 1 Portimao 2020: Das Qualifying am Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Hamilton dank riskanter Taktik auf Pole +++ Vettel hadert nach Q2-Aus mit eigener Leistung +++ Verwarnung für Perez +++
Horner über Motor: "Nur eine Möglichkeit ..."
Ein spannendes Interview hat Red-Bull-Teamchef Christian Horner heute bei 'Sky' gegeben. Dort ging es darum, wie es nach dem Honda-Aus weitergehen wird. "Wir haben noch ein bisschen Zeit. Knapp 18 Monate, um uns zu sortieren. Aber je länger wir überlegen, desto mehr kommen wir zu dem Schluss, dass es nur eine Möglichkeit gibt, die funktioniert", erklärt Horner.
"Das wäre eine Vereinbarung mit Honda, im Zuge derer wir das geistige Eigentum am Honda-Motor übernehmen", so Horner. Dieser Plan funktioniere allerdings nur, wenn die Entwicklung der Motoren nach 2021 eingefroren wird. "Letztendlich liegt es an der FIA", sagt Horner und erklärt auf die Frage nach einem Plan B: "Im Moment konzentrieren wir uns voll und ganz auf Plan A."
"Toto [Wolff] hat klar gesagt, wie Mercedes die Lage sieht. Ferrari hat ihre eigenen Probleme. Renault will uns nicht wirklich beliefern. Ihre Ziele als Team haben sich verändert. Da passt es nicht ins Konzept, ein Team wie Red Bull zu beliefern. Wir sind kein normales, kleines Kundenteam", erklärt Horner. Damit bleibt in der Tat eigentlich nur noch eine Möglichkeit.
Gasly glaubt: Da wäre mehr drin gewesen
P9 ist ein ordentliches Ergebnis für den Franzosen. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Team sein Auto in der Nacht komplett neu aufbauen musste. "Das Team hat einen großartigen Job gemacht", freut sich Gasly. "Aber ich bin vom Qualifying etwas enttäuscht, denn wir waren am gesamten Wochenende schnell", berichtet er. Der Wind habe dann allerdings dafür gesorgt, dass es in Q2 und Q3 nicht mehr so gut lief. Aber das Problem hatten bekanntlich auch andere. Für Teamkollege Kwjat war auf P13 bereits nach Q2 Feierabend.
Perez: Im Rennen ist alles möglich
Wir warten auf die Entscheidung der Rennkommissare. In der Zwischenzeit hat der Mexikaner aber schon einmal eine Prognose für das Rennen abgegeben. "Hinter Mercedes und Red Bull sind wir alle sehr eng zusammen", erklärt er und ergänzt: "Wir haben am Nürburgring gesehen, dass wir dran sein und unsere Performance morgen maximieren und eine gute Strategie haben müssen."
"Die meisten haben keine Informationen über die Longruns, daher wissen wir nicht wirklich, was uns mit diesen Reifen und dieser Strecke erwartet. Es ist noch immer alles drin", so Perez, der morgen von P5 starten wird - falls er keine nachträgliche Strafe mehr bekommt.
Haas: Probleme an beiden Autos
P18 und P19 für Grosjean und Magnussen, langsamer war heute nur Latifi. "Hinten an meinem Auto hat die Aufhängung überhitzt. Die Balance hat sich Runde für Runde geändert. Keine Ahnung, wo wir im Rennen landen", zuckt der Franzose die Schultern. Magnussen ergänzt: "Wir hatten ein Problem an meinem Auto. Deswegen konnten wir pro Run nur zwei Runden fahren. Geplant waren aber drei." Ins Detail geht er nicht, doch es ist klar, dass es wieder einmal kein gutes Wochenende für Haas werden dürfte.
Leclerc: Besser aufgestellt als in Deutschland
Auf dem Nürburgring startete Leclerc zuletzt ebenfalls von P4, fiel im Rennen dann aber schnell zurück. Er hofft, dass es dieses Mal anders laufen wird. "Da hatten wir eine Menge Probleme mit Graining. Die Bedingungen waren etwas anders, viel kühler", erinnert er. Er erwarte daher nicht, dass man in Portugal ähnliche Probleme bekomme. "Ich denke, es sollte morgen viel besser sein", gibt er sich optimistisch.
"Der einzig schwierige Teil wird der Start", glaubt er. Denn zum einen startet er von der schmutzigen Seite, zum anderen könnten die Mediums ein Nachteil sein - ähnlich wie bei Bottas vor ihm. Grundsätzlich glaube er aber, dass die Mediums für den ersten Rennabschnitt "eine gute Wahl" seien.
Sainz: Wind sorgte für langsame Q3-Zeiten
Eben haben wir schon darüber gesprochen, dass die Mehrheit der Piloten sich in Q3 nicht mehr steigern konnte. "Der Wind war schuld", erklärt Sainz bei 'Sky' und ergänzt: "Man hat uns schon sehr oft darüber reden gehört, wir haben uns oft über den Wind beschwert. [...] Ich bin eine 17.1 in Q2 gefahren und eine 17.5 in Q3, das ist schon faszinierend." Grundsätzlich ist er aber zufrieden.
"Es ist schön zu sehen, dass beide Autos so weit vorn sind, da wir auf dem Nürburgring ein schwieriges Wochenende erlebt haben", erinnert er und erklärt: "Es scheint, dass wir das Paket nun besser verstehen. Ich denke, wir hätten uns noch deutlich besser qualifizieren können. Aber die Bedingungen waren wirklich knifflig." Er wird morgen von P7 starten, Teamkollege Norris von P8.
Ricciardo: Eine Minute hat gefehlt
Der Australier konnte in Q3 nach seinem späten Abflug in Q2 nicht mehr fahren. Er wisse nicht genau, was passiert sei. "Wir wissen, dass diese Autos sehr sensibel sind", erinnert er. Möglicherweise habe der Wind bei seinem Dreher eine Rolle gespielt. Dabei wurde der Heckflügel beschädigt. Das Team habe anschließend alles gegeben, aber die Zeit reichte nicht mehr für die Reparatur. "Ich denke, eine Minute mehr und wir wären wieder auf der Strecke gewesen. Es ist etwas schade", ärgert sich Ricciardo, der so morgen nur als Zehnter starten wird.
Vettel: Leclerc momentan in "anderer Klasse"
Noch mehr deutliche Worte vom viermaligen Weltmeister bei 'Sky'. Dort erklärt er im Hinblick auf das Duell gegen den Teamkollegen: "Im Moment sehe ich gar kein Land. Das ist ja nicht nur schlagen, das ist ja wie eine andere Klasse. Ich probiere alles, was ich kann. Ich denke, die Runden, die ich treffe, und mit denen ich zufrieden bin, die sind trotzdem noch zu langsam. Mehr bleibt mir im Moment nicht übrig als das rauszuholen, was in mir steckt." Leclerc wird morgen von P4 starten, Vettel von P15.
Mercedes: Freie Reifenwahl für die Piloten
Beide Mercedes-Piloten fuhren am Ende von Q3 mit den Medium-Reifen. Laut Hamilton war das keine Vorgabe des Teams. "Sie haben uns beiden die Wahl gelassen. Wir hatten die Wahl, ob wir auf Soft oder Medium rausgehen wollten. Wir haben beide den Medium gewählt. Er ist eine Runde gefahren, und ich drei, weil wir die Zeit dazu hatten", so Hamilton. Bottas hat schon erklärt, dass er rückblickend auch lieber auf die Hamilton-Taktik gesetzt hätte.
Bottas: Runde gut, aber nicht perfekt
0,102 Sekunden fehlten dem Finnen am Ende zur Pole. "Es war eine ordentliche Runde, aber nicht perfekt", blickt er auf seinen letzten Versuch in Q3 zurück. Bitter: Er hatte in allen Trainings und in Q1 und Q2 die Nase vorne. Nur ausgerechnet im entscheidenden Q3 war er dann wieder langsamer als Hamilton. Doppeltes Pech: Morgen wird er so von P2 und damit der schmutzigen Seite in der Startaufstellung starten. Zudem hat Verstappen beim Start auf P3 den Vorteil der weicheren Reifen. Nicht die besten Voraussetzungen.
Vettel schreibt Rennen schon fast ab
"So natürlich nicht", antwortet Vettel bei 'RTL' auf die Frage, ob er sich auf das Rennen freue. "Heute war wieder kein gutes Qualifying. Das Rennen wird dann wieder irgendein Murks sein", zuckt er die Schultern und ergänzt: "Morgen ist ein neuer Tag. Dann versuche ich, das Beste draus zu machen. Aber natürlich ist es, wenn man da hinten drin steht, immer wieder was anderes." Von P15 aus dürfte im Normalfall jedenfalls nicht mehr furchtbar viel gehen ...
Ärger für Perez?
Der Mexikaner soll Gasly in Q2 in einer Szene aufgehalten haben. Deswegen muss er sich jetzt vor den Rennkommissaren verantworten. Wenn er schuldig sein sollte, dann droht ihm noch eine Rückversetzung in der Startaufstellung. Vielleicht gibt es aber auch mildernde Umstände, weil Gasly trotzdem den Sprung in Q3 geschafft hat. Wir bleiben natürlich dran!
Verstappen hat's keinen Spaß gemacht
Der Niederländer berichtet, dass er überhaupt keinen Grip gehabt habe. Deswegen mache ihm das Fahren an diesem Wochenende auch keinen großen Spaß. Er möge die Strecke und habe vorher erwartet, dass es toll werden würde, hier mit einem Formel-1-Auto zu fahren. In Wahrheit fahre man aber "wie auf Eis", weshalb es überhaupt keinen Spaß mache, weil man nie wirklich pushen könne.
Vettel: Reifenwahl war in Ordnung
Der Ferrari-Pilot glaubt nicht, dass es grundsätzlich die falsche Entscheidung war, in Q2 auf den Medium zu setzen. Er erklärt: "Im Nachhinein sagt es sich leicht. Ich war eigentlich zufrieden damit, den Medium-Reifen zu fahren, weil sich diese Reifen gut angefühlt haben. Ich hatte aber Schwierigkeiten damit, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Und das war's dann."
Mit seiner Leistung ist er "überhaupt nicht zufrieden" und berichtet: "Ich hatte Probleme damit, die Dinge auf die Reihe zu kriegen. Es fällt einem schon schwer, einen Rhythmus zu finden, wenn es praktisch bei jeder Runde anders ist. Das hängt normal mit der Reifentemperatur zusammen. Bisher an diesem Wochenende scheint das einen großen Unterschied zu machen."
Kurios
Mit Bottas, Perez, Albon, Sainz, Norris, Gasly und Ricciardo waren ganze sieben der zehn Piloten in Q3 langsamer als zuvor in Q2. Verbessern konnten sich lediglich Hamilton, Verstappen und Leclerc. Das sieht man so auch nicht an jedem Wochenende.
Unterschiedliche Strategien bei Mercedes
Hamilton setzte in seinem letzten Run in Q3 auf den Medium-Reifen auf zwei gezeitete Runden mit einer Runde dazwischen, Bottas nur auf eine. Rückblickend glaubt der Finne, dass das ein Fehler gewesen sein könnte. Tatsächlich hatte er nach der jeweils ersten Runde im zweiten Run noch die Nase vorne. Doch dann hatte Hamilton eben noch eine zweite schnelle Runde in der Hinterhand ...
Übersicht
Hier im Ticker geht es gleich weiter mit den Stimmen zum Qualifying. Bei der PK der Top 3 sehen wir dann die üblichen Gesichter. Hier aber zunächst wie gewohnt die Übersicht:
Qualifyingbericht
Ergebnis
Startaufstellung


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