Formel 1 Barcelona 2018: Der Donnerstag in der Chronologie

Ricciardo: Zu wenig energisch am Funk?

Daniel Ricciardo hat aus der teaminternen Kollision in Baku gelernt. "Vielleicht ist das mein Problem", sagt er. "Ich sage zwar, dass ich schneller fahren könnte, aber ich schreie nicht wie ein kleines Mädchen." Damit verweist der Red-Bull-Fahrer auf Kollegen, die sich am Funk lautstark bemerkbar machen, wenn es um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen geht.

"Ich hatte dem Team gesagt, ich will attackieren. Ich will einfach nicht 60 Runden lang hinter meinem Teamkollegen herfahren", meint Ricciardo. "Es wird auch in Zukunft keine Stallregie geben, doch wenn wir zu sehr kämpfen oder Zeit verlieren, wenn von hinten ein schnelles Auto kommt – ich denke, dann wird das Team einschreiten, ehe wir erneut Rad-an-Rad-Duelle ausfechten."

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Verstappen: Wir hätten in Baku gewonnen!

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen glaubt, ohne den Teamkollegen-Crash hätte seine Mannschaft beim GP Aserbaidschan in Baku den Sieg erzielt. "Wir hätten gewonnen", meint er. "Das sagt sich leicht im Nachhinein. Aber hätten wir in einer Safety-Car-Phase den Boxenstopp absolviert, dann hätte es geklappt."

Bekanntlich kam es anders – und beide Red-Bull-Fahrer schieden aus. "Das soll nicht noch mal vorkommen", sagt Verstappen. Die neue Strategie laute, sich gegenseitig etwas mehr Platz zu lassen, um "zwei bis drei Millimeter", wie er erklärt. "Es ist ja schließlich Millimeter-Arbeit."

Verstappen habe sich noch im Fahrerlager in Baku mit Daniel Ricciardo ausgesprochen. "Alles gut", sagt er auf Nachfrage zur Stimmung zwischen den Red-Bull-Piloten. "Wir haben viel Respekt voreinander und haben den Fehler erkannt. Es gibt kein böses Blut."

Den Teamcrash von Baku kannst Du übrigens hier nochmal als Fotostrecke Bild für Bild nachvollziehen!

Sauber: Das bedeutet der Abgang von Jörg Zander

Jörg Zander war nur wenige Wochen als Leiter der Aerodynamik-Abteilung von Sauber tätig. Laut Marcus Ericsson wird der plötzliche Abgang des Technikers aber "kurzfristig keine großen Folgen" haben. "Klar ist aber: Wir müssen die Position wieder mit jemandem besetzen, besser früher als später", sagt Ericsson. "Jörg hat gute Arbeit geleistet. Es ist nicht so toll, dass er mitten in der Saison geht, aber so ist es jetzt eben."

Bildergalerie: Formel-1-Technik in Barcelona

Der Europa-Auftakt in Barcelona ist traditionell der Ort, an dem die Teams erstmals große Update-Pakete einsetzen. Mach Dir jetzt ein Bild von den technischen Neuerungen, wir haben extra viele Fotos der Autos in der Boxengasse machen lassen! ;-)

WEC vs. F1: Bloß kein offenes Fahrerlager!

Fernando Alonso kennt nun sowohl das Fahrerlager der Formel 1 als auch das Pendant in der Langstrecken-WM (WEC). Und die große Frage lautet: Wo ist mehr geboten für die Fans? Und was wollen die Fahrer? Alonso: "Ich mag das Formel-1-System lieber. Was Fahrerlager-Tickets angeht, gibt es da etwas mehr Kontrolle. Bei freiem Eintritt zum Fahrerlager war es in der WEC ein bisschen zu viel des Guten, etwas stressig. Wenn du das in der Formel 1 machen würdest, dann könntest du dich im Fahrerlager gar nicht mehr bewegen. Dann würden wir uns noch mehr verstecken. Und das wollen wir alle nicht."

Liberty Media hat kein Interesse an NASCAR-Anteilen

Steigen die Formel-1-Eigentümer von Liberty Media etwa in die US-amerikanische NASCAR ein? Chase Carey als Serienchef verneint: "NASCAR ist doch ein ziemlich anderes Paar Stiefel. Ja, beides sind Rennserien, aber darüber hinaus gibt es nicht sehr viel, was es für uns attraktiv macht, die Unterschiede überwiegen klar. Und für uns hat Priorität, die Formel 1 bestmöglich zu gestalten." Klingt nach einer klaren Absage an die Stock-Car-Szene …

Sauber langfristig wieder auf BMW-Niveau?

Das Privatteam Sauber soll in der Formel 1 langfristig wieder so stark werden, wie es zu Zeiten von BMW-Sauber einmal war. Das hat Marcus Ericsson in Barcelona erklärt. "Ich denke, das ist, wohin sich auch die Formel 1 insgesamt entwickelt – hin zu einer Rennserie, in der hoffentlich auch kleinere Privatteams konkurrenzfähig sein können. Das muss das Ziel sein. Denn derzeit haben die großen Teams einen großen Vorteil, da kann kein kleines Team mithalten. Ich hoffe, das ändert sich in der Zukunft."

Als BMW-Werksteam hatte Sauber 2008 ein Rennen gewonnen und zählte zu den Spitzenteams der Formel 1.

Alonso sieht McLaren auf Kurs zum Erfolg

Nach seinem Debütsieg in der Langstrecken-WM (WEC) für Toyota ist Fernando Alonso auch in der Formel 1 auf Erfolg gepolt. "Die Richtung stimmt", sagt er über die Entwicklung bei McLaren. Daran habe er selbst in den dunkelsten Stunden nie gezweifelt. "Ich war immer motiviert. Ich bin Rennfahrer, ich liebe den Wettbewerb. Aber in den letzten Jahren gab es viele Probleme. Wir hatten stets Hoffnungen für das folgende Jahr."

"Da waren ein paar perfekte Rennen dabei, auch wenn ich nicht gewonnen habe. Auf solche Leistungen kannst du aber ebenfalls stolz sein. Wahrscheinlich werde ich nie wieder so ein Rennen fahren wie in Baku, und ich wurde nur Siebter."

Die neue Rückspiegel-Halterung von Ferrari

Aus der Kategorie "kurios": die neue Rückspiegel-Halterung von Ferrari!

Mehr Formel-1-Kuriositäten aus allen Jahrzehnten findest Du in unserer Fotostrecke mit den abenteuerlichsten Konstruktionen aller Zeiten!

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Szenen aus der FIA-Pressekonferenz

Sauber ohne großes Update-Paket in Barcelona

Das Sauber-Team aus der Schweiz wird in Barcelona kein großes Update-Paket einsetzen. "Wir gehen mit einer anderen Strategie in dieses Wochenende", sagt Marcus Ericsson und erklärt: "Wir bringen lieber kleinere Updates ans Auto, aber dafür regelmäßig, für jedes Rennen. So machen wir das auch in Spanien."

Konkret erhält der Sauber-Alfa-Romeo in Barcelona einen leicht modifizierten Frontflügel sowie neue Teile für den Unterboden und den Diffusor, so Ericsson weiter. "Im Gegensatz zu anderen Teams sind das aber Details. Und bei kleineren Teilen siehst du besser, was funktioniert und was nicht."

Langsamere Formel 1? "Wen interessiert's?"

2019 könnte die Formel 1 aufgrund modifizierter Regeln etwas langsamer sein als in diesem Jahr. Die Experten sprechen von etwa 1,5 Sekunden pro Runde. Esteban Ocon würde das hinnehmen und meint: "Wenn wir eine Sekunde langsamer sind, wem fällt das denn bitteschön auf? Uns Fahrern auf der Strecke, ja. Aber mit bloßem Auge wirst du das nicht erkennen."

Er sei ohnehin nicht davon überzeugt, dass die geplanten Änderungen wirklich so viel Zeit kosten würden. "Die größte Neuerung ist meiner Meinung nach der Frontflügel. Ich denke daher, es wird weniger sein, aber wir werden sehen."

Video: Die Formel-1-Crashs von Verstappen

Max Verstappen hat gerade eine "schwarze Serie", was Zwischenfälle im Rennen angeht - unverschuldet oder nicht, da kam zuletzt vieles zusammen. Und unser Video-Rückblick seit 2015 zeigt: Er ist nicht immer positiv aufgefallen ...

Hier klicken für das Crash-Video zu Verstappen!

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Williams setzt auf Kubica als Freitagstester

Robert Kubica bestreitet in Barcelona erstmals seit Jahren wieder eine offizielle Formel-1-Einheit an einem Grand-Prix-Wochenende, wenn er im ersten Training anstelle von Sergei Sirotkin im Auto sitzt. Sirotkin selbst ist zwiegespalten ob seiner Zwangspause und meint: "Natürlich, das ist nicht ideal. Selbst wenn du eine Strecke gut kennst, willst du vorab möglichst viele Kilometer fahren."

Er sehe den Kubica-Einsatz auch positiv. "Je mehr Fahrer das Auto bewegen, desto mehr Rückmeldung kriegst du. Darum geht es unterm Strich. Ich bin schon sehr gespannt auf Roberts Eindrücke, wenn er das aktuelle Auto mit dem Stand aus den Wintertests vergleicht."

Fahrer beklagen: Barcelona ist eine Auto-Strecke

Der Circuit de Catalunya-Barcelona ist zwar die beliebteste Teststrecke der Formel 1, für die Piloten aber keine Offenbarung. Warum? Das erklärt Sergio Perez: "In Barcelona bist du als Fahrer auf dein Auto angewiesen. Als Fahrer allein kannst du hier nicht viel ausrichten." Sprich: Wenn dein Fahrzeug technisch zu schwach ist, wirst du in Qualifying und Rennen keinen Stich machen …

Alonso: McLaren liegt weiter zurück als erwartet

Ja, McLaren hat in der Saison 2018 bisher gut gepunktet, aber: "Wir liegen zurück. Wir liegen weiter zurück als erwartet", sagte Fernando Alonso in der Pressekonferenz vor dem Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona.

Im Vergleich zu den Honda-Jahren habe McLaren jedoch gute Fortschritte gemacht. "Letztes Jahr war es noch ganz anders. Jetzt stehen wir gut da und die Ergebnisse sind in Ordnung. Leistungsmäßig sind wir allerdings noch nicht in den Top 10 vertreten. Das müssen wir ändern." Derzeit würden sich aber "sieben oder acht" Fahrzeuge im Mittelfeld tummeln, die allesamt "innerhalb von wenigen Zehnteln" liegen, so Alonso weiter. "Es dürfte weiterhin eng zugehen. Hoffentlich können wir zulegen."

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