FIA-Wahl: Ward bleibt bei Anschuldigungen gegen Todt
Präsidentschaftskandidat David Ward bleibt trotz Gegenwind dabei: Amtsinhaber Jean Todt führt seiner Meinung nach einen unfairen Wahlkampf
(Motorsport-Total.com) - Am 6. Dezember wählt der Automobil-Weltverband FIA seinen Präsidenten für die nächsten vier Jahre, und der Wahlkampf zwischen den beiden Kandidaten Jean Todt und David Ward heizt sich derzeit immer weiter auf. Gestritten wird vor allem über Todt-Unterstützungserklärungen der Klubs der FIA-Region IV, die bei einem Besuch von Todt in Montevideo (Uruguay) bereits im März abgegeben wurden.

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David Ward findet, dass Jean Todt keinen fairen FIA-Wahlkampf führt Zoom
Ward hatte gegen diese schriftlichen Erklärungen protestiert, weil er den Verdacht hegt, dass die unterzeichnenden Klubs von Todt beeinflusst worden sind, handelte sich dafür aber Gegenkritik von Jorge Tomasi Crisci, dem Vorsitzenden der Region-IV-Klubs in Südamerika (insgesamt 18 Mitglieder), ein. In einem weiteren Schreiben an Crisci hat Ward nun neuerlich seinen Standpunkt untermauert und seine Vorwürfe gegen Todt verschärft.
Hintergrund ist, dass der FIA-Wahlkampf erst mit 6. September offiziell eröffnet wurde, Todts Besuch in Montevideo aber bereits im März stattgefunden hat: "Um eine Sportmetapher zu verwenden, sind diese Unterstützungserklärungen wie ein illegales Training oder ein Frühstart, der Jean Todt im FIA-Wahlrennen einen unlauteren Vorsprung verschafft haben", schreibt Ward an Crisci und fordert für diesen "Regelbruch" eine "angemessene Strafe".
Ward hat die Angelegenheit inzwischen der Ethik-Kommission der FIA übergeben und fordert, dass alle Unterstützungserklärungen, die vor dem 6. September abgegeben wurden, für nichtig erklärt werden. Außerdem behauptet er, dass Graham Stoker und Morrie Chandler, zwei FIA-Mitarbeiter des Todt-Kabinetts, maßgeblich an den südamerikanischen Unterstützungserklärungen mitgewirkt hätten. Dies habe einen fahlen Beigeschmack.
"Ich glaube, dass die Integrität der FIA-Wahl von höchster Wichtigkeit ist", unterstreicht Ward. Die FIA sei Regelhüter der wichtigsten Weltmeisterschaften und habe dort die Verantwortung, die Regeln zu überwachen und Berufungsverfahren korrekt abzuwickeln. "Die gleichen Prinzipien sollten auch für den wichtigsten internen Wettbewerb der FIA gelten, ihre eigene Präsidentschaftswahl. Wenn nicht, steht ihre gesamte Glaubwürdigkeit auf dem Spiel."

