Ein Lineal und ein Silber-Telegramm für Vettel

Nach dem WM-Triumph in Abu Dhabi erhielt Sebastian Vettel von Bernie Ecclestone ein graviertes Lineal und ein Silber-Telegramm

(Motorsport-Total.com) - Fast jede große Motorsport-Veranstaltung hat ihre eigenen Rituale: Beim Indy 500 etwa muss der Sieger Milch aus einer Flasche trinken, wenn er die legendäre Borg-Warner-Trophy in Empfang nehmen möchte, bei den 24 Stunden von Le Mans gibt es Lorbeerkränze und Goldtrophäen mit einer großen 24 obendrauf und in Monte Carlo ist Fürst Albert genau wie sein Vater Rainier immer noch "happy it's you", ganz egal, wem er zum Triumph gratulieren darf.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hat für Sebastian Vettel immer ein offenes Ohr

In der Formel-1-Weltmeisterschaft hingegen werden solche Rituale relativ klein gehalten - so ist zum Beispiel die alljährliche WM-Siegerehrung mit dem silbernen WM-Pokal erst seit einigen Jahren zu einer von den Medien beachteten Veranstaltung geworden. Dabei gibt es durchaus auch in der Königsklasse einige Eigenheiten, die jeder Champion erleben darf. Zwei davon wurden nun in einem Doppelinterview der 'Sport Bild' mit Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone verraten.

Ecclestone erklärt darin, dass er sich gar nicht mehr erinnern kann, ob er Vettel überhaupt zum WM-Titel gratuliert hat: "Wahrscheinlich habe ich einfach nur 'Gut gemacht' gesagt." "Ganz genau", nickt der Red-Bull-Pilot, der mit dem Formel-1-Geschäftsführer regelmäßig Backgammon spielt und mit ihm befreundet ist. Und er enthüllt: "Ich habe direkt in Abu Dhabi das Lineal von Bernie bekommen."

¿pbvin|512|3841||0|1pb¿"Auf diesem Lineal stehen alle Formel-1-Weltmeister drauf", erklärt er. "Dazu der Spruch: 'Nur für den Fall, dass du nicht mitbekommen hast, was gerade passiert ist! Ich schon.'" Ecclestone ergänzt: "Und das Silber-Telegramm, das alle Champions von mir kriegen, habe ich dir auch geschickt." Vettel hatte das auch nötig, denn unmittelbar nach seiner großen Sternstunde in Abu Dhabi war ihm noch nicht bewusst, wie ihm gerade geschah.

"In Abu Dhabi war ich auf dem Podest irgendwie verloren, total leer, hab gar nicht kapiert, was da vor sich geht", erinnert er sich. "Es war schon ein Traum für mich, überhaupt mal ein Formel-1-Auto zu testen. Dann eins im Rennen zu fahren, auf dem Podest zu stehen, zu siegen, den WM-Titel zu holen - in dem Moment war mir das alles etwas zu viel. Aber ich habe gleich gemerkt: Das macht süchtig, davon willst du immer mehr."