Ecclestone: "Schumi"-Vergleich mit Lauda & Co. unfair

Warum Ecclestone findet, dass man Schumacher nicht an den geglückten Comebacks von Lauda und Prost messen kann und was er ihm 2011 zutraut

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr wartete man gespannt, wie lange Michael Schumacher bei seinem Comeback benötigen wird, bis er wieder Rennen gewinnt. Bei Niki Lauda waren es 1982 nur drei Rennen: Der Österreicher siegte in Long Beach und wurde 1984 sogar ein drittes Mal Champion. Auch Alain Prost gelang es 1993, nach einem Jahr Pause in die Formel 1 zurückzukehren und auf Anhieb den Titel zu holen. Bei Schumacher hält das Warten auf einen Sieg ein Jahr nach dem Comeback noch an.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone steht zu seinem Rekord-Weltmeister Michael Schumacher

Doch Bernie Ecclestone findet diesen Vergleich ungerecht, wie er gegenüber dem 'Spiegel' bestätigt: "Da sehe ich Unterschiede. Niki gewann zwei Titel, bevor er zurücktrat, Alain Prost drei. Michael trat aber als siebenmaliger Weltmeister ab. Dazu kommt: Beide, Lauda mit McLaren und Prost mit Williams, starteten ihr Comeback mit absoluten Topteams. Das war bei Mercedes in der vergangenen Saison nicht der Fall."

Zudem sei die Ausgangslage um einiges schwieriger als im Fall von Lauda oder Prost: "Früher gab es nicht so viele so genannte 'First Class Guys'", bezieht sich der 80-Jährige auf das hochklassige Fahrerfeld mit Kalibern wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton. "Früher konnten maximal drei Piloten die WM gewinnen, verteilt auf zwei Teams. Heute haben wir vier oder sogar fünf Teams, die Rennen gewinnen können. Das heißt, es gibt acht oder neun Fahrer, die die Möglichkeit haben."

Beinahe wären es dieses Jahr sogar noch mehr Piloten gewesen, weiß Ecclestone: "Einer davon liegt leider im Moment im Krankenhaus. Denn Robert Kubica zähle ich zu den Toppiloten." Dass Schumacher aber auch mit 42 Jahren noch sieg- und sogar titelfähig ist, steht für Ecclestone außer Zweifel: "Wenn er ein konkurrenzfähiges Auto hat, wird er ein Titelanwärter sein. Michael ist körperlich topfit und motiviert bis in die Haarspitzen. Wenn du mit ihm redest, spürst du das. Er will den Sieg mehr als alles andere. Wenn Mercedes ihm also ein Topauto baut, kann er wieder gewinnen."