GP Bahrain
Bahrain-Mittwoch in der Analyse: Bleibt Christian Horner Red-Bull-Teamchef?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Erster Medientag des Jahres in Bahrain +++ Freispruch für Christian Horner +++ Bleibt er jetzt Red-Bull-Teamchef? +++
Fahrer zeigen Formel-1-Kalender Stopp-Signal
Wir haben vorhin schon darüber gesprochen, dass die Formel-1-Piloten den Kalender inzwischen für zu groß halten. "Mein Gefühl ist, dass wir bereits deutlich über dem Limit sind", sagt zum Beispiel Max Verstappen.
"Das ist für die Zukunft nicht nachhaltig - für niemanden", stellt auch Fernando Alonso klar - und nennt einen weiteren Punkt. "Wir fahren in der zweiten Saisonhälfte um nichts. Es gibt keinen Anreiz, um irgendetwas zu kämpfen", betont er.
Denn häufig steht der Weltmeister dann bereits fest. Weitere kritische Aussagen zu dem Thema findet ihr hier!
Piastri: Warum Bahrain nicht zum McLaren passt
Wir haben von Lando Norris ja schon gehört, dass man an diesem Wochenende nicht zu viel von McLaren erwarten sollte. Aber warum eigentlich nicht? Das hat sein Teamkollege Oscar Piastri nun erklärt.
"Es gibt hier viele Kurven, die sehr langsam sind, und nicht viele schnelle Kurven, was vergangenes Jahr unsere große Stärke war. Der Asphalt ist auch sehr rau, was vergangenes Jahr auch nicht gerade unsere Stärke war", so der Australier.
Bahrain sei daher eine ziemlich einzigartige Strecke - und eine schwierige für McLaren. "Wenn wir nächste Woche nach Saudi-Arabien reisen, ist das in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil davon", betont Piastri.
Also sollte es ja dort dann eigentlich gut für McLaren laufen ...
Formel 1 macht fast 400 Millionen Dollar Gewinn
Spannende Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2023: Die Formel hat ihre Einnahmen im Vergleich zu 2022 um rund 25 Prozent von 2,572 auf 3,222 Milliarden US-Dollar erhöht, was 2,975 Milliarden Euro entspricht.
Auch der Gewinn stieg von 239 auf 392 Millionen US-Dollar, was 362 Millionen Euro und einem Plus von satten 64 Prozent entspricht.
An die zehn Teams wurden insgesamt 1,215 Milliarden US-Dollar (1,122 Milliarden Euro) ausgeschüttet. Das sind schon wahnsinnige Summen, mit denen da in der Königsklasse hantiert wird ...
Hamilton: Horner-Affäre muss sauber geregelt werden
Der Rekordweltmeister fordert, dass alle Vorwürfe, die erhoben wurden, "sehr ernst genommen" werden müssen. Er erklärt: "Wir wissen nicht, was vorgefallen ist. Aber es muss geregelt werden, denn es hängt ein Schatten über dem Sport."
"Ich bin gespannt, wie die Sache geregelt wird, denn ich finde, das ist ein wirklich wichtiger Moment für unseren Sport. Wir müssen sicherstellen, dass wir zu unseren Werten stehen", stellt der Mercedes-Pilot klar.
Seine und weitere Aussagen zu dem Thema könnt ihr hier nachlesen!
Die besten Technikbilder ...
... findet ihr natürlich auch 2024 wieder an jedem Grand-Prix-Wochenende in einer eigenen Fotogalerie bei uns. Schaut immer mal wieder rein, denn diese wird regelmäßig mit neuen Schnappschüssen aufgefüllt!
Ricciardo: Red-Bull-Cockpit "nicht mein Fokus"
Und damit noch einmal zum Fahrermarkt, nach dem heute viele Fahrer gefragt wurden. Daniel Ricciardo hofft ja bekanntlich auf eine Rückkehr zu Red Bull, stellt aber auch klar, dass er diesem Ziel nicht alles unterordne.
"Ich denke, es ist gut, das als Ziel für uns beide zu haben, das ist ganz natürlich", sagt Ricciardo über die Situation bei den Racing Bulls. Denn auch Teamkollege Yuki Tsunoda hat natürlich ein Auge auf das Red-Bull-Cockpit geworfen.
"Es ist ein Ziel, das ich verfolge. Aber es ist nicht mein Fokus", stellt der Australier im Hinblick auf seine eigene Position klar und betont, er denke nicht permanent über das Red-Bull-Cockpit nach.
Denn ansonsten macht er sich vielleicht auch unnötigen Druck.
Ocon: "Möglichkeit", dass Alpine Letzter ist
Wir haben ja vorhin schon darüber gesprochen, dass es für Alpine nicht besonders gut aussieht, wenn die Zahlen vom Test stimmen. Esteban Ocon erklärt in diesem Zusammenhang, dass er darauf "vorbereitet" sei, einen schwachen Saisonstart zu haben.
"Wir wissen es nicht genau", stellt er allerdings auch klar und betont, dass die Medien vom schlechtmöglichsten Szenario ausgingen. "Es ist eine Möglichkeit", gesteht er, aber man müsse erst einmal das Wochenende abwarten.
Teamkollege Gasly räumt ein: "Ja, einige Ziele [bei der Entwicklung] wurden zeitlich verfehlt. Aber das bedeutet nicht, dass wir sie nicht irgendwann im Laufe der Saison erreichen können." Auch er geht also von einem schwierigen Start aus.
Schauen wir mal, ob Alpine hier in Bahrain wirklich so schwach wie prognostiziert ist.
Feierabend
Die PK ist durch, und unter dem Strich gab es doch einige spannende Aussagen. Natürlich kam auch mehrfach das Thema Christian Horner auf, auch ganz am Ende noch einmal. Vor allem Verstappen wurde gleich mehrfach dazu befragt.
Der Niederländer machte allerdings klar, dass er keine große Lust hat, sich dazu zu äußern. Auch er wird froh sein, wenn die Untersuchung bald abgeschlossen ist und er keine Fragen dazu mehr beantworten muss ...
Kritik am Kalender
Damit kommen wir noch einmal zum Kalender, den ja Alonso vorhin schon leicht kritisiert hat. Auch die anderen Fahrer sind sich einig, dass man mit 24 Rennen am Limit sei - oder sogar schon darüber hinaus.
Verstappen erklärt, dass es "nicht nachhaltig" sei, so einen Kalender zu haben. Es sei aktuell zwar "kein Problem" für ihn, aber in einigen Jahren könnte das anders aussehen, fürchtet er.
Er liebe die Formel 1 zwar, aber man müsse sehr viel dafür aufgeben, was "verrückt" sei, so Verstappen. Auch die anderen Piloten sehen das ganz ähnlich.
Norris: Bahrain liegt McLaren nicht
Generell sind sich die Fahrer einig, dass Bahrain alleine nicht aussagekräftig für die komplette weitere Saison ist. Norris erklärt, dass das ganz besonders bei McLaren der Fall sei.
Denn Sachir sei für McLaren immer eine der schlechteren Strecke gewesen, erinnert er und betont, er sei sich sicher, dass der McLaren auch in diesem Jahr auf einigen Strecken wieder sehr schnell sein werde.
Bahrain gehöre aber nicht dazu.
Verstappen vermeidet Bekenntnis zu Horner
Der Weltmeister wird noch einmal gefragt, ob er hinter Christian Horner stehe? "Ich vertraue dem Prozess", stellt er in diesem Zusammenhang klar und betont, es sei wichtig, dass alle im Team zusammenhalten.
Aber: Ein klares Bekenntnis zu Horner vermeidet er. Insgesamt merkt man allen Fahrern an, dass sie nicht gerne über dieses Thema sprechen - aus verständlichen Gründen.
Hamilton: Werde mich bei Ferrari nicht verbiegen
Der Brite wird gefragt, ob er bei Ferrari die gleichen Möglichkeiten wie aktuell bei Mercedes haben werde, seine Persönlichkeit frei zu entfalten? Und er stellt klar, dass das auf jeden Fall so sein werde.
Er werde sich auch bei Ferrari nicht verbiegen und weiter er selbst sein, kündigt er an. Außerdem betont er noch einmal, dass sein voller Fokus 2024 weiter auf Mercedes liegen werde.
Er fühle sich daher aktuell noch nicht wie ein Ferrari-Fahrer.
Macht Alonso 2025 weiter?
Der Spanier gehört auch zu den Fahrern, deren Verträge Ende 2024 auslaufen. Und er selbst hat in der PK nun verraten, dass er noch gar nicht wisse, ob er 2025 überhaupt weitermachen wolle.
"Ich muss entscheiden, ob ich weiter Rennen fahren will. Das wird die erste Entscheidung sein, die ich in ein paar Rennen treffen muss", so Alonso, der betont, er fühle sich zwar aktuell "großartig".
Aber es sei mit 24 Rennen "ein anspruchsvoller Kalender", so Alonso, der im Sommer bereits 43 wird.
Hamilton: Wird eine "emotionale" Saison
Der Rekordweltmeister gesteht, dass 2024 eine "emotionale" Saison für ihn und Mercedes werde. Es werde viele letzte Male für ihn geben. Zum Beispiel habe er jetzt schon seine letzte Sitzanpassung im Winter und seinen letzten Wintertest gehabt.
Und von diesen emotionalen Momenten werde es 2024 noch mehr geben, weiß er.
Verstappen: Horner-Situation spielt keine Rolle
Der Niederländer wird in der PK auf die Horner-Situation angesprochen. Er betont, dass die Sache für ihn keine große Rolle spiele. Er sei einfach komplett auf die Performance konzentriert.
Trotzdem hoffe er darauf, dass die Situation "sehr bald" geklärt werde. Sportlich möchte er derweil noch keine Einschätzung zur neuen Saison abgeben. Man müsse erst einmal schauen, wie schnell alle seien.
Sainz zu spät
In Bahrain beginnt derweil die Pressekonferenz - und Carlos Sainz kommt gleich einmal zwei Minuten zu spät. Drücken wir mal die Daumen, dass das kein Vorgeschmack auf seine Saison ist ...
Und dann schauen wir mal, was die Fahrer uns so erzählen. Viel Zeit ist seit dem Test ja nicht vergangen. Aber vielleicht gibt es ja trotzdem einige neue Erkenntnisse.
