• 12.07.2005 12:04

Alonso: Von Kartentricks und Wettbewerbsdenken...

Schon als Junge interessierte sich Fernando Alonso für Kartentricks - und der Wettbewerb war in seiner Kindheit ständiger Begleiter

(Motorsport-Total.com) - Wenn die großen Formel-1-Stars von ihrer Kindheit erzählen, dann haben ihre Schilderungen meist eines gemein: dass sie von Anfang an immer in allem die Besten sein wollten - um jeden Preis. Fernando Alonso, der Führende der Weltmeisterschaft, der 2005 jüngster Champion aller Zeiten werden könnte, ist da keine Ausnahme.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso trägt das Rennfahrergen schon seit seiner Kindheit in sich

"Es liegt mir einfach in den Genen. Schon als ich vier oder fünf Jahre alt war, wollte ich immer Rennen austragen - mit meiner Mutter, meiner Schwester oder Menschen auf der Straße", teilte der 23-Jährige in einem Interview mit der offiziellen Internetsite des Renault-Teams mit. "Ich wollte immer gegen andere antreten, mich messen. Den Siegeswillen trage ich in mir, seit ich sehr jung bin."#w1#

"Finde es immer noch merkwürdig, berühmt zu sein"

Eine Sache, die ihm nicht angeboren wurde, ist die Popularität: "Ich finde es immer noch merkwürdig, berühmt zu sein", sagte der Spanier, der vor seinen Fans nach Oxford geflüchtet ist. "Dass sich so viele Menschen für mich interessieren, sehe ich aber auch positiv. Wir haben bereits mit einigen Projekten in Spanien begonnen, unter anderem gemeinsam mit der 'UNICEF'. Ich möchte in Zukunft noch mehr derartiger gemeinnütziger Aktionen starten. Wenn mein Name dazu beitragen kann, anderen Menschen zu helfen, dann bin ich stolz und freue mich, mich engagieren zu können."

Und was hat es mit dem Hang zur Magie auf sich, Fernando? "Daran ist mein Großvater schuld", antwortete er. "Als ich noch sehr klein war, zeigte er mir einige Kartentricks - da war es um mich geschehen. Ich mag besonders die einfachen, aber dafür umso spektakuläreren Kunststücke. Sobald ich ein paar Minuten Zeit habe, übe ich. Eine perfekte Technik ist unerlässlich. Du musst in der Lage sein, die Zuschauer davon abzulenken, was wirklich passiert, musst dich gewissenhaft vorbereiten und brauchst volle Konzentration. In gewisser Weise ähnelt die Magie also der Formel 1." Zufall, dass Alonso von seinen Fans "Magic" genannt wird?

Was seine Karriere angeht, hat sich für den Renault-Piloten dieses Jahr mit seinen Siegen einiges verändert. Wurde er 2001 bei Minardi und 2002 als Testfahrer bei Renault noch behutsam an die Formel 1 herangeführt, so stand er spätestens bei seinem Premierensieg in Ungarn 2003 - als jüngster Grand-Prix-Triumphator aller Zeiten - erstmals richtig im Rampenlicht. Aber nicht nur als Persönlichkeit, sondern auch als Rennfahrer ist der Alonso von 2005 ein anderer als der von 2001.

"Seit ich für Renault fahre, habe ich mich weiterentwickelt"

"Seit ich für Renault fahre, habe ich mich weiterentwickelt", gab er zu Protokoll. "Das Gleiche gilt auch für das Team. Jeder Einzelne arbeitete bislang bereits immer sehr professionell. Jetzt spürst du zudem, dass alle noch entschlossener agieren. Ob Mechaniker oder Ingenieure - in ihren jeweiligen Bereichen arbeiten sie alle hart für den Erfolg. Auch der Enthusiasmus ist gewachsen. Wir treten nicht mehr nur an, um Rennen zu beenden und vielleicht Podestplätze einzufahren. Stattdessen setzen wir uns an jedem Grand-Prix-Wochenende den Sieg zum Ziel. Dadurch herrscht eine ganz andere Atmosphäre vor."

"Wir Fahrer haben eigentlich eine ganz einfache Aufgabe: Wir steigen in den R25 und fahren so schnell es geht", grinste er. Aber: "Unser Job umfasst natürlich noch mehr. Ich kann nicht behaupten, dass mir die technischen Briefings immer Spaß machen. Aber ich weiß, wie wichtig sie sind, um Probleme auszusortieren und Verbesserungen zu finden. Der große Vorteil dieser Besprechungen liegt darin, dass wir beim Grand Prix ins Auto steigen können, und dabei an nichts anderes als das Rennen denken müssen."

Aggresiver Fahrstil ist Alonso selbst kaum bewusst

"Darüber hinaus haben wir auch in puncto Weiterentwicklung eine wichtige Aufgabe. Wenn wir Fahrer zum Beispiel mehr Grip an der Vorderachse oder eine bessere Bremsleistung wünschen, arbeitet das Team mit Hochdruck an diesen Punkten", sagte der Spanier, der für seinen aggressiven Fahrstil bekannt ist und daher mit besonderer Sorgfalt an seinen Setups arbeitet.

"Mir selber fällt gar nicht auf, was genau ich mache", meinte er zu seiner Fahrweise, "aber die Telemetriedaten bestätigen diese Aussage. Es kann daran liegen, dass ich mich auf den R25 einstelle. Als ich noch bei Minardi war und als ich für Jaguar testete, bin ich anders gefahren. Mein derzeitiger Stil ermöglicht mir, auftretendes Untersteuern besser zu kontrollieren. Ich lenke später und aggressiver ein als viele Fahrer. Das Auto verhält sich von Runde zu Runde anders. Seine Reaktionen und die Streckenverhältnisse verändern sich. Von daher glaube ich, dass der grundlegende Fahrstil gar nicht entscheidend ist. Es kommt viel mehr darauf an, wie gut du dich während eines Rennens auf das Verhalten des Rennwagens einstellen kannst."

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