Bourdais im neuen Team wieder ganz der Alte?

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Bourdais hat die IndyCar-Winterpause genutzt, um das Team zu wechseln. Nach zwei Jahren als Dragon-Pilot im Team von Jay Penske geht der viermalige ChampCar-Meister in den kommenden zwei Saisons für KVSH Racing, das Team von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser an den Start.

Bei Kalkhoven, Vasser und Neuteilhaber James Sullivan tritt Bourdais die Nachfolge des in Richtung Chip Ganaasi Racing abgewanderten Indy-500-Siegers Tony Kanaan an. Ob Bourdais für die am 30. März in St. Petersburg beginnende IndyCar-Saison 2014 einen Teamkollegen bekommt, ist nach wie vor offen.

Klar ist unterdessen die Zielsetzung des neuaufgestellten Teams. "Wir haben lange und intensiv darüber nachgedacht, wen wir verpflichten wollen", spricht Kalkhoven auf die Überlegungen im Herbst 2013 an, nachdem Kanaans Wechsel zu Ganassi offiziell wurde. Schließlich besannen sich das ehemalige ChampCar-Führungsmitglied Kalkhoven und Ex-CART-Champion Vasser auf ihre vergangenen Tage.

Kalkhoven hat endlich seinen Wunschpiloten

"Zu ChampCar-Zeiten war ich von Sebastien immer sehr beeindruckt und wollte ihn verpflichten", gesteht Kalkhoven, für dessen ChampCar-Team unter anderem Mika Salo, Cristiano da Matta, Katherine Legge und Vasser ins Lenkrad griffen. Bourdais allerdings stand bei Newman/Haas Racing unter Vertrag und holte für dieses Team vier ChampCar-Titel in Folge (2004 bis 2007). "Umso mehr freut es mich, dass wir Sebastien nun für zwei Jahre an uns gebunden haben", sagt Kalkhoven und fügt an: "Er hat ein gutes Ingenieursteam um sich herum. Dieses ist schon damit beschäftigt, das Auto für das Indy 500 aufzubauen."

Der mittlerweile vom aktiven Rennsport zurückgetretene Vasser greift den Gedanken seines Geschäftspartners auf und nimmt Bezug auf Bourdais' jüngsten Aufwärtstrend: "Sebastien findet gerade wieder zu seiner alten Form zurück. Nachdem er aus der Formel 1 zurückkam, tat er sich bei Dale Coyne eine Zeitlang schwer, fuhr nebenbei Sportwagenrennen und verzichtete auf die IndyCar-Ovale. In der vergangenen Saison allerdings stand er dreimal auf dem Podium und zeigte in Fontana allen Leuten, dass er keine Angst vor dem Ovalfahren hat."

Bringt 2014 Bourdais' ersten Oval-Sieg seit acht Jahren?

Beim von Vasser angesprochenen IndyCar-Saisonfinale 2013 in Fontana führte Bourdais das Feld für 35 Runden an und kämpfte in der Schlussphase um den Sieg mit. Ein Abflug sorgte für ein unrühmliches Ende bei seinem nun Ex-Arbeitgeber Dragon Racing.

Doch Vasser und Kalkhoven haben genau hingeschaut und sehen sich in der Verpflichtung des 34-Franzosen bestätigt. "Wir verfügen über ein gutes Oval-Programm und zusammen mit Sebastiens Fähigkeiten auf Straßen- und Stadtkursen haben wir alles, was es braucht. Er ist heiß auf Siege und wir sind bereit, loszulegen", so Vasser. Bourdais' bisher letzter Oval-Sieg gelang im Juni 2006 (Milwaukee), sein bisher letzter Sieg auf einem Straßenkurs im November 2007 (Mexico City).

Bevor Bourdais sein erstes Rennen für KVSH Racing bestreitet, nimmt er am kommenden Wochenende für Action Express Racing am 24-Stunden-Rennen von Daytona, dem ersten Rennen der neuen US-Sportwagenserie USCC, teil. Den Daytona-Prototypen von Chevrolet teilt sich der Franzose unter anderem mit seinem einstigen Newman/Haas-Vorgänger Christian Fittipaldi.