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  • 14.11.2013 16:57

  • von Pete Fink

Silly-Season 2014: Wer fährt wo?

Von Andretti bis zu den Hinterbänklern: Die Silly-Season der IndyCars ist in vollem Gange - und wird bis März 2014 vermutlich noch einige Updates erleben ...

(Motorsport-Total.com) - Bei den IndyCars hat die Winterpause Einzug gehalten. Es ist eine lange Off-Season, denn aufgrund der umfangreichen Testbeschränkungen wird in der Zeit bis Mitte März 2014 nur sehr wenig gefahren. Trotzdem gibt es in der laufenden Silly-Season natürlich einige Bewegungen in Sachen Cockpits, die zum jetzigen Zeitpunkt verständlicherweise noch lange nicht abgeschlossen sind. 'Motorsport-Total.com' gibt in unregelmäßigen Abständen einen kleinen Update über die aktuellen Entwicklungen vor und hinter den Kulissen.

Titel-Bild zur News: IndyCar-Saisonauftakt 2012 in St. Petersburg

Die diesjährige Winterpause der IndyCars dauert bis März 2014 Zoom

Beim Meisterteam von Chip Ganassi ist eigentlich alles klar. Scott Dixon, Dario Franchitti, Charlie Kimball und Neuzugang Tony Kanaan werden 2014 ein starkes Quartett bilden. Einziges Fragezeichen ist noch der rekonvalenszente Franchitti, der sich noch von seinem Horrorcrash aus Houston erholen muss. Dabei liegt es sicherlich alleine am Schotten, eine endgültige Entscheidung über seine Karriere zu verlautbaren. Derweil dürfte Alex Tagliani als Franchitti-Ersatzmann für die Wintertests den Sitz warmhalten.

Neu bei Ganassi ist zudem, dass man 2014 bekanntlich mit Chevy-Power starten wird, was die beiden Top-Teams der IndyCars mit gleichen Motoren an den Start bringen wird. Ganassi und Penske sind also ab sofort gleich befeuert. Der große Unterschied: Mit Helio Castroneves, Will Power und Neuzugang Juan Pablo Montoya startet die Penske-Mannschaft definitiv mit drei Teams. Besonders der Kolumbianer wird dabei nach seinem NASCAR-Wechsel im Fokus stehen.

Andretti Autosport schließt ab 2014 die große Honda-Lücke, die Ganassi hinterlässt. Mit Marco Andretti, James Hinchcliffe und Ryan Hunter-Reay gibt es drei bestätigte Teams. Ob es zu einem vierten oder gar fünften Andretti-Honda kommt, steht noch in den Sternen. Rookie Carlos Munoz scheint dabei wohl die Pole-Position inne zu haben, weil Ernesto Viso Abwanderungsgerüchte in Richtung Sportwagenszene unterstellt werden.

Bourdais sitzt schon im KV-Chevy

Neben Andretti ist Schmidt/Hamilton Motorsports das wohl stärkste Honda-Team. Dort ist mit Aufsteiger Simon Pagenaud vertraglich alles klar. Weniger klar ist die Situation rund um Tristan Vautier, dessen IndyLights-Titelmillion 2012 natürlich aufgebraucht ist. Man befindet sich auf Sponsorensuche und will zusammen weitermachen. Die Wahrscheinlichkeit für ein französisches Schmidt-Doppel 2014 ist also durchaus gegeben.

Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais hat bei KV Racing angedockt Zoom

KV Racing hat mit Sebastien Bourdais einen prominenten Neuzugang als Kanaan-Nachfolger verpflichtet, der diese Woche in Sebring erstmals im Auto sitzt. Offen ist noch, wer den zweiten KV-Chevy steuern wird, obwohl vieles auf Simona de Silvestro hindeutet. Allerdings hat ihr Management verlauten lassen, dass man sich durchaus umsehen würde, doch mangels besserer Alternativen gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein zweites KV-Jahr der Schweizerin.

Auch bei Rahal/Letterman/Lanigan Racing ist mit Graham Rahal nur ein Pilot gesetzt. Teambesitzer Bobby Rahal wird nicht müde zu betonen, dass man 2014 wieder mit zwei Rahal-Hondas an den Start gehen möchte. Favorit wäre der Brite James Jakes, der sich 2013 gut verkauft hat. Allerdings will Jakes gerne seinen Status als Bezahlfahrer verlieren, der vom familieneigenen Unternehmen gesponsort wird. Ob dies gelingt, ist fraglich.


Fotostrecke: Best-of-IndyCars 2013

Bei Ed Carpenter Racing ist natürlich mit Owner/Driver Ed Carpenter alles klar. Gleiches gilt für Sarah Fisher Hartman Racing und Josef Newgarden. Beide Einwagen-Mannschaften spekulieren mit einem zweiten Team, was aus finanziellen Gründen eher unwahrscheinlich erscheint. Besser stehen die Chancen da bei A.J. Foyt Enterprises, die neben Takuma Sato auch US-Youngster Conor Daly eine Chance geben könnten - wenn das Thema Finanzen passt.

Noch viele Fragezeichen im Hinterfeld

Von Panther Racing hört man in diesen Tagen gar nichts. Verwirrung gab es vor ein paar Wochen, als gemeldet wurde, dass das National-Guard-Sponsorship zu Bobby Rahal wechseln würde. Dies wurde jedoch dementiert. Sollte alles so bleiben wie 2013, dürfte Ryan Briscoe im Panther-Chevy sitzen. Bei Bryan Herta sollte sich der Italiener Luca Filippi aufgrund seiner soliden Leistungen in eine gute Ausgangsposition gebracht haben

Bleibt noch Dale Coyne Racing, wo Justin Wilson eigentlich gesetzt ist. Allerdings laboriert der lange Brite bekanntlich an einer Rückenverletzung. Und wer Dale Coyne kennt, der weiß, dass die endgültige Besetzung gerne eine Stunde vor Beginn des Freien Trainings von St. Petersburg bekanntgegeben wird. Was vor allem für das zweite Cockpit gilt, das sich erneut mehrere Piloten aufteilen könnten.

Justin Wilson

Neben Dario Franchitti ist Justin Wilson das zweite aktuelle Sorgenkind Zoom

Von Dragon Racing wird derzeit nur kolportiert, dass man eventuell ein Team für das Indy 500 melden könnte, was auch für Dreyer/Reinbold gilt. Interessierte Piloten gibt es genug: Oriol Servia, Sebastian Saavedra, Mike Conway, J.R. Hildebrand, Pippa Mann, Ana Beatriz oder auch Katherine Legge. Dazu gesellen sich natürlich die beiden Inder Narain Karthikeyan und Karoun Chandhok, die in schöner Regelmäßigkeit ihr IndyCar-Interesse bekunden. Mit anderen Worten: Eine ganz normale Off-Season eben.