Zontas Rolle für Toyota 2004 noch wichtiger

(Motorsport-Total.com) - Wurden zwischen 2002 und 2003 noch beide Fahrer ausgetauscht, so setzt Toyota vor der neuen Saison offenbar auf Kontinuität: Neben den Stammpiloten Panis und da Matta hat auch Edelreservist Ricardo Zonta erneut das Vertrauen ausgesprochen bekommen. Der Brasilianer geht damit in seine zweite Saison beim japanisch-deutschen Rennstall.

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Als Testfahrer bei Toyota hat Zonta sein angekratztes Image wieder aufpoliert

Dass der Vertrag des 27-Jährigen verlängert wird, war bei seiner Erstverpflichtung nicht wirklich zu erwarten, zumal er sich mit seinen Leistungen bei BAR und Jordan nicht aufgedrängt hat, doch anscheinend konnte er die Toyota-Ingenieure mit seinen präzisen Aussagen im vergangenen Jahr restlos überzeugen. Hinzu kommt, dass der schiere Speed für einen Testpiloten nicht unbedingt so relevant ist, selbst wenn auch bei Tests laufend ans Limit gegangen werden muss.#w1#

Testprogramm wohl noch intensiver als im letzten Jahr

"Ich bin sehr glücklich, meine zweite Saison als dritter Fahrer bei Toyota in Angriff nehmen zu können", so Zonta heute bei der Präsentation des TF104 in Köln. "Für dieses Jahr haben wir ein extensives Testprogramm vorgesehen und ich freue mich auf die Herausforderung, unser Paket zu testen und zu verbessern. Ich bin sicher, dass wir 2004 unsere Qualitäten besser zeigen können und den Abstand zu den Top-Teams verkürzen werden."

Mit Panis und da Matta, so der 32-fache Grand-Prix-Teilnehmer, komme er "sehr gut" aus, außerdem dürfte sein internes Standing gegenüber 2003 gewachsen sein. Grund dafür ist, dass in der kommenden Saison acht Überseerennen im Kalender vorgesehen sind, was zahlreiche Gelegenheiten bedeutet, die Stammfahrer zu entlasten, weil sie nicht jedes Mal zwischen Übersee und den Teststrecken in Europa hin und her fliegen müssen.

Zonta, auch 2004 als Reservepilot bei allen Rennen vor Ort und Zuhörer bei allen wichtigen Meetings, hat damit kein Problem: "Wenn man das Reisen nicht mag, würde man nicht in der Formel 1 sein. Es gibt keine größere Befriedigung als einen erfolgreichen Test, der sich dann positiv auf das nächste Rennen auswirkt. Bei Toyota lernen wir noch immer jedes Mal dazu, aber das Team wird mit jedem Kilometer immer professioneller und die Zusammenarbeit klappt auch immer besser."

Renn-Comeback von Zonta eher unwahrscheinlich

Die Aussicht, eines Tages wieder ein Renncockpit in der Formel 1 zu ergattern, hat der 64 Kilogramm schwere Südamerikaner wohl kaum, weil er 1999 und 2000 an der Seite von Jacques Villeneuve bei BAR völlig untergegangen ist. Auch sein Gastauftritt bei Jordan in Hockenheim 2001 war nicht überzeugend genug, um wieder in aller Munde zu sein, weshalb er bis zum Toyota-Engagement praktisch in der Versenkung verschwunden war.

Den gigantischen Testaufwand des finanzkräftigsten Rennstalls der Formel 1 muss Zonta übrigens nicht alleine bewältigen, denn mit dem 22-jährigen Australier Ryan Briscoe, letztes Jahr überlegen vor Christian Klien Meister in der neuen Formel-3-Euroserie, wurde ihm erneut ein Nachwuchstalent zur Seite gestellt. Briscoe, schon seit 2002 immer wieder für Toyota im Testeinsatz, konzentriert sich 2004 ausschließlich auf seine Rolle als vierter Pilot hinter Panis, da Matta und Zonta.