• 17.09.2015 13:50

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Williams skeptisch: Verzicht auf Mercedes-Experimentalmotor?

Pat Symonds schätzt das Risiko, bewährtes und PS-starkes Material gegen ein wenig erprobtes Aggregat zu tauschen, hoch ein - Entscheidung muss im Oktober fallen

(Motorsport-Total.com) - Während dem Mercedes-Werksteam dank eines mit Blick auf die Saison 2016 entwickelten und noch in der Testphase befindlichen Experimentalantriebs leistungsmäßig in Monza ein Sprung von gemunkelten 40 PS gelungen ist, warten die Kunden der Stuttgarter auf die neueste Ausbaustufe des V6-Turbo-Hybriden. Das könnte auch so bleiben, denn Williams ist mit dem aktuellen Material glücklich: "Wir sind wahnsinnig zufrieden mit dem, was wir haben", erklärt Pat Symonds bei 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas gibt vielleicht auch künftig ohne Experimente Vollgas Zoom

Der Technikchef ist skeptisch, weil Williams für den Einbau des neuen Aggregats in die Autos des Felipe Massa und Valtteri Bottas den letzten straffrei möglichen Tausch der Antriebskomponenten durchführen müsste. Geht bis zum Saisonfinale etwas zu Bruch, würde das eine Strafversetzungen von zehn Plätzen in der Startaufstellung bedeuten. "Es braucht eine Analyse des Risikos, ob wir den neuen Antrieb verwenden oder nicht", so Symonds vor dem Hintergrund des Schadens bei Nico Rosberg in Italien.

Der Brite beschreibt die aktuelle Version als "sehr zuverlässig und kräftig", dazu erlaube Mercedes eine aggressive Nutzung. Offenbar wird also viel Leistung freigegeben. Symonds liebäugelt aber auch mit dem Tausch, sofern die Silberpfeile die neue Waffe zur Verfügung stellen und ihre Analyse des Monza-Einsatzes erfolgreich abschließen: "Wir sind Wettkämpfer und wolle immer das Bessere, Größere, Neuere. Sie ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern legen sich für 2016 richtig ins Zeug."

Bisher hat sich Mercedes nicht dazu geäußert, wann Kunden auf die experimentelle Ausbaustufe zurückgreifen können. Im Falle von Williams müsste wohl spätestens bis zum Russland-Grand-Prix geschehen, wenn routinemäßig die letzte Antriebseinheit in den Rennbetrieb gelangt. Force India und Lotus haben sich bisher nicht dazu geäußert, inwiefern sie das Update aus Brixworth nutzen wollen. Felipe Massa würde es sich jedenfalls wünschen: "Ich hoffe es. Es ist nicht toll, wenn ein anderes Team den gleichen Antriebsstrang nutzt, aber viel mehr Power hat."