Bottas unzufrieden: Endlich auch auf Straßenkurs punkten

Williams-Pilot Valtteri Bottas hat sich mehr von der bisherigen Saison erhofft und strebt in Singapur daher nach einem fehlerfreien und punktereichen Wochenende

(Motorsport-Total.com) - In seiner dritten Formel-1-Saison hat Valtteri Bottas eine traurige Statistik aufzuweisen: Der Williams-Pilot hat es noch nie in die Top 10 geschafft, wenn die Königsklasse auf einem Straßenkurs gastierte. Zu denen gehören im derzeitigen Kalender das Rennen in Monaco und der an diesem Wochenende stattfindende 13. Lauf der Saison in Singapur. Beim südostasiatischen Nachtrennen soll es nun endlich einmal mit dem Punkten klappen und das am besten mit einem fehlerfreien Wochenende.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas würde mit Williams gerne schon besser dastehen Zoom

Denn in ihrem Streben nach den Spitzenplätzen schnitt sich Williams in diesem Jahr allzu oft selbst ins Fleisch. Zweifelhafte Strategien in Silverstone und haarsträubende Reifenwechselfehler in Spa-Francorchamps sind nur ein paar Beispiele, die bessere Ergebnisse und ein dickeres Punkte-Konto verhinderten.

"Ich denke, rundum zufrieden können wir mit den Ergebnissen noch nicht sein", fast Bottas bei der Pressekonferenz die bisherige Williams-Saison zusammen, die man sich in Grove nach dem erfolgreichen Abschluss des vergangenen Jahres ganz anders vorgestellt hatte. Das drittbeste Team von 2014 steht auch aktuellen auf Rang drei unter den Konstrukteuren (188 Punkte), hatte sich aber einen viel geringeren Abstand zu Mercedes (451) und damit mindestens Rang zwei vorgenommen.

Rollentausch im teaminternen Duell

Stattdessen haben Bottas und sein Teamkollege Felipe Massa zwar Red Bull überholen können, fielen jedoch hinter Ferrari zurück und scheinen aktuell, trotz vermeintlich besseren Motor, nicht auf dem Stand der Italiener zu sein. Schlimmer noch für den Finnen: Massa erwischte bisher offensichtlich eine besseres Jahr. Der Brasilianer steht in der Gesamtwertung derzeit auf Rang vier mit sechs Punkten mehr als Bottas (6.). 2014 hatte Bottas den acht Jahre Älteren noch mit 52 Zählern mehr in der Endtabelle im Griff gehabt.

Ob sich der Spieß gerade in Singapur umdrehen kann, ist die große Frage. Denn langsame Strecken, wir die 5.073 Meter von Singapur, kommen eher der Konkurrenz statt dem FW37 entgegen. Und dann wäre da ja auch noch Bottas' Straßenkurs-Statistik: Ein zwölfter und ein 14. Platz, sowie ein Ausfall in Monaco; ein 13. und ein elfte Platz in Singapur.


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur, Pre-Events


"Das wird sich an diesem Wochenende ändern", ist Bottas überzeugt und erklärt: "In Monaco gab es im vergangenen Jahr und diesem Jahr einige Probleme. In Singapur haben wir im vergangenen Jahr einen sehr langen Stint probiert und meine Reifen waren dann am Ende. Ich bin in der letzten Runde aus den Punkten gerutscht." Felipe Massa stimmt seinem Teamkollegen zu: "Das wird für uns nicht die beste Strecke sein. Wir hatten schon in Monaco und Budapest unsere Schwierigkeiten, trotzdem waren wir im vergangenen Jahr hier besser als auf diesen Strecken. Und da war das Auto vielleicht sogar noch schlimmer."

Bottas hoffnungsvoll

"Es ist möglich, hier Punkte zu erreichen", motiviert sich der 26-jährige selbst. "Wir hatten in der Vergangenheit vielleicht nicht viel Glück, aber wir müssen das Auto auch auf solchen Strecken schneller machen. Wir haben auch ein paar Updates für den Frontflügel und die Hinterbremsen mitgebracht - die werden uns hoffentlich mehr Abtrieb geben."

In neun von den elf Rennen, an denen Bottas in diesem Jahr teilgenommen hat (beim Auftakt in Australien fiel er mit Rückenproblemen aus) kam er immerhin schon in die Punkte - nur zweimal landete er außerhalb der Top 10.

Und dann ist sich Bottas sicher, dass es für sein ambitioniertes Team wieder stetig bergauf gehen kann: "Ich denke nicht, das wir unser Maximum schon erreicht haben. Auch ich habe eine durchwachsene Saison erlebt mit einigen unglücklichen Ergebnissen. So ist es manchmal, aber wir müssen uns nun verbessern."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Singapur

Dafür hat der Finne, nachdem lange über einen Wechsel zu Ferrari spekuliert wurde, erst vor kurzen seinen Verbleib bei Williams bestätigt und wünscht sich nun "mehr Abtrieb und Power - dass ist es, was uns antreibt. Als Team müssen wir uns in allen Bereichen verbessern. Wir haben noch recht viele Probleme und machen noch einige Fehler. Aber manchmal muss man diese Fehler, um daraus zu lernen. Ich bin aber sicher, dass wir sie sehr bald ausgebügelt haben."