Wie geht es mit Kevin Magnussen weiter?

Der bei McLaren degradierte Kevin Magnussen sieht sich nach Alternativen um - Le-Mans-Start wurde anvisiert, zweites Marussia-Cockpit nicht erste Wahl

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er im vergangenen Jahr noch Stammfahrer bei McLaren war, ist Kevin Magnussen im Winter zum Ersatzfahrer degradiert worden. Die Verpflichtung von Fernando Alonso und das Festhalten an Jenson Button haben dazu geführt, dass es für den letztjährigen Rookie vorerst keinen Platz im Aufgebot für die Rennen gibt.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussens Traum, mit Vater Jan in Le Mans zu starten, muss warten Zoom

Sollte sich eine Ausnahmesituation ergeben, wie gerade jetzt das Fehlen von Alonso nach dessen Testunfall, dann ist Magnussen zur Stelle. Doch kann McLaren auch künftig auf die Dienste des jungen Dänen zählen?

"Ich bin bei allen Rennen dabei, wenn ich nicht irgendwo anders Rennen fahre", sagt der Sohn von Jan Magnussen und schiebt hinterher: "Ich habe sonst alles auf dem Radar. Ich könnte auch Truck fahren, ich mag das sogar". Es ist also nicht so, dass er sich einzig und allein auf die Formel 1 konzentriert. Auch die Langstreckenszene hat es ihm angetan.

Vater-Sohn-Team in Le Mans?

So fragte der junge Magnussen kurz nach seiner Degradierung zum McLaren-Ersatzfahrer schon mal bei Vater Jan an, ob dieser ihm nicht ein Cockpit für die diesjährige Auflage der 24 Stunden von Le Mans vermitteln könne.

Jan Magnussen, Antonio Garcia, Ryan Briscoe

Jan Magnussen gehört seit Jahren zum GT-Aufgebot von Corvette Zoom

"Ich bat meinen Vater, einmal bei Corvette nachzufragen, ob sie noch einen Platz frei haben. Es wäre eine coole Sache gewesen, zusammen mit meinem Vater den Klassensieg ins Le Mans ins Visier zu nehmen", meint der 22-Jährige in Anspielung auf die Tatsache, dass Vater Jan seit Jahren zum festen Le-Mans-Aufgebot von Corvette in der GTE-Pro-Klasse gehört.

Weil dort aber schon alle Plätze für die diesjährige Auflage des Langstreckenklassikers (13./14. Juni) vergeben sind, wird es ein Vater-Sohn-Team der Magnussens so schnell nicht geben. Denn das langfristige Ziel des jungen Magnussen ist ganz klar wieder ein Stammcockpit in der Königsklasse. "Hoffentlich bin ich irgendwann zurück in der Formel 1. McLaren hat jetzt zwei Piloten unter Vertrag, aber meine Zukunft liegt dort", ist der 22-Jährige überzeugt.

Zweites Marussia-Cockpit nicht erste Wahl

Womöglich tut sich ja bei Manor/Marussia die Chance für ein Stammcockpit auf. Das von McLaren unterstützte Team plant tatsächlich, beim Saisonauftakt in zwei Wochen in Melbourne am Start zu sein. Will Stevens wurde bereits als Fahrer bekanntgegeben. Wird Kevin Magnussen der Teamkollege? "Ich glaube, es wäre falsch, so etwas komplett auszuschließen, aber es ist nicht das, wonach ich Ausschau halte", stellt der letztjährige McLaren-Stammfahrer klar.

Ein kompletter Wechsel, etwa in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), komme für ihn jedenfalls nicht in Betracht. "Ich weiß nicht, ob eine andere Rennserie das Richtige ist, wenn man in der Formel 1 bleiben will. Es ist knifflig, weil es keine richtigen Testteams mehr gibt. Man muss es sich gut überlegen und vieles in Betracht ziehen", sagt Kevin Magnussen.

"Ich glaube, es wäre falsch, so etwas komplett auszuschließen, aber es ist nicht das, wonach ich Ausschau halte." Kevin Magnussen über Manor/Marussia

Bleibt die Frage, wie es mit dem 22-jährigen Dänen weitergeht. Den Traum, zusammen mit Vater Jan in Le Mans zu starten, hat er jedenfalls nicht zu den Akten gelegt, auch wenn es bei Corvette in diesem Jahr keinen Platz gibt. "Ich habe ihm klargemacht, dass er noch 15 Jahre weitermachen muss", grinst der Junior mit Verweis auf seinen 41-jährigen Vater.