Whitmarsh traut MP4-19B noch 2004 Siege zu

Nach dem Testdebüt des MP4-19B ist McLaren-Geschäftsführer Whitmarsh zuversichtlich, noch 2004 Rennen gewinnen zu können

(Motorsport-Total.com) - In Silverstone ging letzte Woche die Jungfernfahrt des neuen "Silberpfeils" mit der Typenbezeichnung MP4-19B über die Bühne. Obwohl das runderneuerte Fahrzeug vorerst noch nicht eingesetzt werden soll, stützt sich darauf der Optimismus des McLaren-Mercedes-Teams.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh ist bei McLaren so etwas wie die rechte Hand des Teamchefs

Nachdem sich Kimi Räikkönen unmittelbar nach den ersten Kilometern mit dem MP4-19B positiv geäußert hatte, wird nun auch McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh von 'Motorsport News' mit ähnlich zuversichtlichen Kommentaren zitiert: "Das Auto ist gut genug, um uns wieder nahe an die Spitze heranzubringen. Wir wollen vor Saisonende noch ein oder zwei Rennen gewinnen und glauben, dass wir jetzt wieder ein Programm haben, mit dem das möglich sein sollte."#w1#

Schlechtester Saisonbeginn in der Ära Ron Dennis

Bisher hat die anglo-deutsche Truppe erst fünf WM-Punkte in sieben Rennen geholt - auffallen konnte man nur durch zahlreiche Pannen, Defekte und vor allem Motorschäden. Für Teamchef Ron Dennis, der die Leitung des McLaren-Rennstalls 1981 übernommen hat, bedeutet dies den schlechtesten Saisonauftakt seiner Laufbahn. Trotzdem wird es frühestens in Magny-Cours am 4. Juli zum Renndebüt des MP4-19B kommen.

"Kimi und Ron", erklärte Whitmarsh, "waren ausreichend selbstsicher und guter Dinge in Bezug auf das neue Auto, sodass ich unter Druck geriet, es schon nach Kanada mitzunehmen. Man würde so etwas normalerweise nicht machen, es sei denn, man wäre total euphorisch und erwartungsvoll, dass es ein großer Schritt sein kann. Wir würden das Auto gerne nach Kanada bringen, aber das wäre verantwortungslos. Die disziplinierte Vorgehensweise ist, zunächst mit dem Testprogramm fortzufahren."

Whitmarsh bestätigt Frankreich als möglichen Premierentermin

Außerdem gibt es noch weitere Hindernisse: "Das Auto hat noch nicht alle Checks bestanden. Die letzte Woche hat aber unsere Zuversicht gestärkt und obwohl es noch keine fixe Entscheidung gibt, denke ich, dass Frankreich ein vernünftiges und realistisches Ziel für das Debüt ist." Inzwischen muss man versuchen, bei den beiden Übersee-Rennen, die zur besten Sendezeit in Europa übertragen werden, nicht in ein weiteres Debakel zu schlittern.

Da ein Motorschaden in Kanada oder in den USA einem massiven Image-Schaden für den gesamten DaimlerChrysler-Konzern gleichkommen würde, hat man bei McLaren-Mercedes auf Druck des Vorstands hin entschieden, einen 35 PS schwächeren Motor als bisher einzusetzen, der zuverlässiger sein soll als das am Nürburgring verwendete Aggregat. Somit gilt aber auch ein Performance-Schritt als so gut wie ausgeschlossen.