Vettel: Fahrerstreik ein kraftvolles Mittel

Die Fahrergewerkschaft GPDA droht zwar nicht mit Streik, sollten sich die Regeländerungen aber als Fehlgriff herausstellen, könnte man aktiv werden

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde in den vergangenen Wochen über die vielen Knöpfe am Lenkrad, das komplexe KER-System und den verstellbaren Heckflügel geschrieben. Inzwischen herrscht im Fahrerlager ein stiller Konsens, dass man sich erst einmal anschaut, was in Melbourne passieren wird - und dann kann immer noch über etwaige Maßnahmen nachgedacht werden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will nicht streiken, schließt einen Streik aber nicht aus

Zu den schärfsten Kritikern der vielen Neuerungen zählte im Vorfeld der in einer Woche beginnenden Saison ausgerechnet Sebastian Vettel. Der amtierende Weltmeister hatte sich lautstark darüber beschwert, dass die neuen Systeme zu stark vom eigentlichen Fahren ablenken, wurde dann aber von den Formel-1-Legenden Mika Häkkinen und David Coulthard zurechtgestutzt. Doch sollten sich seine Befürchtungen bewahrheiten, wird Vettel wohl nicht tatenlos zusehen.

"Die meisten Fahrer sind sich einig, dass es unter gewissen Umständen ein Sicherheitsthema sein könnte. Ob das wirklich der Fall ist, müssen wir abwarten. Darüber diskutieren wir", wird er von 'Autosport' zitiert. "Wenn es ein wirklich großes Thema werden sollte, dann ist das Wichtigste, dass wir Fahrer zusammenhalten. Wenn wir alle übereinstimmen, können wir Fahrer sehr mächtig sein, denn unterm Strich können wir sagen: Okay, fahren wir halt nicht!"

Man darf dies wohl nicht als akute Androhung verstehen, doch sollte es hart auf hart kommen, dann haben die Fahrer ein Mittel, wie sie ihrer Meinung Ausdruck verleihen können. Vettel betont: "Die Autos sind heute viel sicherer, aber wenn neue Dinge kommen, denen man kritisch gegenüberstehen muss, dann reden wir darüber. Das bedeutet nicht zwingend, dass wir gleich streiken müssen, aber wir werden mit der FIA eine Lösung finden."