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  • 09.03.2011 21:11

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

KERS und Co.: Kein Aufstand der Fahrer

Nico Rosberg begrüßt diverse Maßnahmen, die zu mehr Überholmanövern führen sollen - Fahrergewerkschaft plant keine Gegenaktionen

(Motorsport-Total.com) - Trotz teilweise scharfer Kritik der Fahrer an diversen Neuerungen wie KERS oder dem verstellbaren Heckflügel wird es wohl keinen Aufstand von Sebastian Vettel und Co. geben. Das ist laut Auskunft eines Piloten gegenüber 'Motorsport-Total.com' das Ergebnis der heutigen Sitzung der Fahrergewerkschaft GPDA in Barcelona. Offenbar teilt die GPDA also die Meinung von David Coulthard und Mika Häkkinen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat großes Vertrauen in diverse neue Überhol-Maßnahmen

"Wichtig ist, dass die Sicherheit nicht geopfert wird", meinte Nico Rosberg noch vor Beginn der Sitzung. "Wir müssen schauen, ob der Heckflügel ein Sicherheitsrisiko ist oder nicht. Diese Frage muss gestellt werden. Ich glaube aber, dass sie damit einen guten Job gemacht haben." Diesen Eindruck hatten offenbar auch seine Kollegen, denn die Fahrer haben nicht vor, in irgendeiner Form gegen das neue Reglement zu protestieren.

Vettel relativiert seine Kritik

Sogar Weltmeister Vettel, der die neue Formel 1 kürzlich scharf kritisiert hatte, scheint sich langsam mit den vielen Knöpfen am Lenkrad und der damit verbundenen Ablenkung vom eigentlichen Fahren abzufinden: "Es ist schon sehr viel und ich glaube, man kann das Ganze auch noch verbessern, was die Regeln angeht. Man kommt aber damit zurecht, man findet sich hinein", erklärt der Red-Bull-Pilot.

"Man kommt aber damit zurecht, man findet sich hinein." Sebastian Vettel

Aber: "Es handelt sich beim Testen erneut um die gleiche Strecke und man ist dort meistens alleine unterwegs. Beim Rennen oder am Rennwochenende ist das dann noch einmal etwas ganz anderes, denn dann ist deutlich mehr los - wir haben doppelt so viele Autos auf der Strecke und dergleichen", wirft er ein. "Im Moment scheint auch die Sonne und man kann gut sehen. Sagen wir es einmal so: Es sind nicht die schwierigsten Bedingungen."

Rosberg glaubt an tolle Show

Rosberg will erst einmal beobachten, ob die Maßnahmen für mehr Überholmanöver tatsächlich etwas bringen. "Wenn nicht, sollen wir sie dann behalten? Dann sollten wir die ganzen Sachen lieber loswerden", meint der Mercedes-Pilot. "Ich kann mir aber vorstellen, dass es das Überholen wirklich verbessern wird. Das sind die besten Maßnahmen seit sehr, sehr langer Zeit, um die Show aufregender zu machen."

"Das sind die besten Maßnahmen seit sehr, sehr langer Zeit, um die Show aufregender zu machen." Nico Rosberg

Auch Witali Petrow blickt Melbourne gelassen entgegen: "Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass sich zu viel geändert hat - da wusste ich nicht, wie ich all das gleichzeitig bedienen soll. Inzwischen ist es aber kein Problem mehr", relativiert er. Auch in Kurven gebe es kein Sicherheitsrisiko: "Stell dir vor, der Flügel wird nicht zurückgestellt, wenn du einlenkst. Das wäre gefährlich. Ich schaue daher immer vorher auf das Licht. Wenn das Licht an ist, dann ist der Flügel noch flach."