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Trulli: Junge Piloten müssen Verantwortung übernehmen

Jarno Trulli sieht sich im Kreis der Fahrer nicht mehr bei allen Fragen im Mittelpunkt und sieht brisante Themen inzwischen sehr gelassen

(Motorsport-Total.com) - Mit der Erfahrung aus 14 Formel-1-Jahren ist Jarno Trulli einer der routiniertesten Fahrer im Grand-Prix-Sport überhaupt. Die Meinung des Italieners hat entsprechend Gewicht. So wurden die Gedanken des Lotus-Piloten auch im Rahmen des während der Barcelona-Testfahrten stattgefundenen GPDA-Meetings mit FIA-Renndirektor Charlie Whiting mit Spannung erwartet. Dort hielt sich der 235-fache Grand-Prix-Starter eigener Aussage zufolge allerdings eher im Hintergrund.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli macht sich angesichts der Arbeit im Cockpit wenig Sorgen

"Ich überlasse diese Themen nun den jüngeren Fahrern", so der Kommentar Trullis gegenüber 'Autosport'. Inzwischen ist der Italiener kein dauerhaftes Mitglied der GPDA mehr, das Treffen am Rande der Testfahrten, bei dem es in erster Linie um die Bedenken der Piloten angesichts der neuen technischen Regeln ging, verfolgte er dennoch mit großem Interesse.

Seine derzeitige Rolle im Verband der Fahrer beschreibt Trulli wie folgt: "Ich bin nach wie vor aktiv, möchte aber nicht immer im Mittelpunkt stehen. Den jungen Fahrern gehört die Zukunft. Deshalb ist es wichtig, dass sie Verantwortung übernehmen."

Heckflügel und KERS im Mittelpunkt des Interesses

Vom Verlauf des jüngsten Treffens mit Whiting zeigt er sich angetan. "Es war ein gutes Meeting - sehr entspannt. Wir haben alle unsere Meinungen dargelegt und offen darüber diskutiert", so der Lotus-Pilot. In erster Linie ging es dabei natürlich um die Themen KERS und verstellbarer Heckflügel beziehungsweise deren Zusammenspiel. Auch die Pirelli-Reifen wurden angesprochen.

Speziell der neue Heckflügel steht im Mittelpunkt des Interesses. Von den Piloten wird in dieser Saison viel Fingerspitzengefühl verlangt, wenn es um die sinnvolle und gefahrlose Betätigung des neuen Systems geht. Nach Aussage des Lotus-Piloten richtete sich der Großteil der Kritik - speziell von den Fahrern, die KERS im Auto haben - auf den Fakt, dass am Kurvenausgang zu viele Knöpfe am Lenkrad gedrückt werden müssen.

Trulli sieht die Dinge entspannt

Trulli selbst zeigt sich mit der Situation basierend auf den Erkenntnissen der Testfahrten bisher weitestgehend zufrieden: "Um ehrlich zu sein, sehe ich das Ganze im Moment ziemlich entspannt. Die Sicherheit scheint gewährleistet zu sein." Der Italiener muss sich freilich nicht mit der KERS-Problematik herumschlagen, da das Lotus-Team auf einen Einsatz verzichtet. Einzig die Tatsache, dass der Flügel mit Ausnahme des Rennens überall betätigt werden kann, erschließt sich ihm nicht ganz. "Während des Trainings sollten wir den Flügel nur auf der Geraden verstellen dürfen, wo das auch im Rennen der Fall ist."

Im Rennbetrieb wird der Flügel zwangsläufig erst in Melbourne erstmalig ausprobiert werden können. Abschließende Entscheidungen zu den genannten Themen werden jedoch ohnehin nicht von den Fahrern getroffen. "Das liegt in Händen der FIA und der Teams. Wir können bestenfalls Vorschläge unterbreiten. Sie müssen daraufhin entscheiden, ob wir die Regeln so beibehalten oder ob Veränderungen notwendig sind", hält der Italiener fest.

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