Valtteri Bottas: In Gedanken schon bei Ferrari?

Valtteri Bottas spricht beim Thema 2016 nicht mehr von "wir", sondern von "Williams" - Wechsel zu Ferrari könnte erst im August offiziell bestätigt werden

(Motorsport-Total.com) - Am 31. Juli verstreicht die Option, die Ferrari ziehen kann, um Kimi Räikkönen für 2016 zu den in seinem derzeitigen Vertrag festgehaltenen Konditionen weiterzubeschäftigen. Die italienischen Medien sind sich sicher, dass diese Option nicht gezogen wird und stattdessen Räikkönens finnischer Landsmann Valtteri Bottas Teamkollege von Sebastian Vettel wird.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas gilt als heißester Anwärter auf das vakante Ferrari-Cockpit Zoom

Und manchmal sind es nicht die Aussagen der Betroffenen, aus denen man Schlüsse ziehen kann, sondern deren Gestik und Mimik. Wenn Bottas auf seine Zukunft angesprochen wird, dann sagt er vor dem Grand Prix von Ungarn nur Sätze wie: "Seit ich das letzte Mal gefragt wurde, gibt es nichts Neues" und "Es schwirren viele Gerüchte herum". Die Frage, ob er davon ausgeht, 2016 weiterhin für Williams zu fahren, beantwortet er mit: "Ich weiß nicht. Noch ist nichts bestätigt. Wir müssen abwarten."

Viel aussagekräftiger als das, was er sagt, ist, wie er es sagt. Es sei schwierig, so Bottas, dieses Jahr noch Rennen zu gewinnen. Nächstes Jahr werde man sehen, ob Williams dazu in der Lage ist. Und er spricht dabei von "Williams" und nicht von "wir", wie es den modernen Formel-1-Fahrern in der heutigen Zeit von den PR-Profis beigebracht wird. Bottas sagt auch: "Ich glaube an die Zukunft von Williams. Es ist ein gutes Team, das schon oft an der Spitze stand. Aber ich habe noch keine Bestätigung, ob ich Teil davon sein werde oder nicht."

Dass Ferrari die größeren Ressourcen hat, ist kein Geheimnis. Da wird es selbst das seit 2014 im Aufwind befindliche Williams-Team schwer haben, langfristig dagegenzuhalten. "Das nächstjährige Auto könnte ein Schritt nach vorne sein. Aber es ist noch zu früh, das abzuschätzen", weiß Bottas und sagt, bezugnehmend auf den Ungarn-Grand-Prix: "Ich schätze, dass Ferrari auf dieser Strecke schneller sein wird. Aber es ist nicht unmöglich, sie zu schlagen. Wir haben jetzt dreimal hintereinander mehr Punkte gesammelt als sie."

Wo die Gerüchte über einen Wechsel zu Ferrari herkommen, ist ihm übrigens "ein Rätsel". Auch sein Manager Didier Coton führte entsprechende Zeitungsberichte kürzlich via Twitter auf die Hitzewelle in Italien zurück. Fakt ist aber, dass ein Transfer aus Williams-Sicht Sinn ergeben würde. Zwölf Millionen Euro Ablösesumme, so wird kolportiert, wären für die technische Entwicklung hilfreich. Und ein Fahrer wie Nico Hülkenberg würde Bottas zumindest gut ersetzen.

So wahrscheinlich der Wechsel derzeit auch erscheint, so unwahrscheinlich ist eine Bekanntgabe schon in Budapest. Denn erst wenn die Räikkönen-Option am 31. Juli verstrichen ist, soll der Deal unter Dach und Fach gebracht werden. "Als Fahrer möchtest du immer so früh wie möglich Klarheit haben", meldet Bottas einen Wunsch an. "Aber manchmal musst du halt warten. Wenn es etwas zu sagen gibt, werden wir es sagen."