• 03.07.2003 19:03

Trulli: "Ich blicke nicht zurück"

Jarno Trulli über den Teilzeit-Testfahrer Franck Montagny, seine Beziehung zu Frankreich uns seinen ungebrochenen Optimismus

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Franck Montagny wird an diesem Wochenende die Testfahrten für Renault übernehmen; Jarno, wie wichtig und nützlich war der dritte Fahrer in diesem Jahr?"
Jarno Trulli: "Er war zu jeder Zeit sehr wichtig, weil wir an den Freitagstestfahrten teilnehmen und durch den Einsatz dreier Fahrer parallel viele Daten betreffs des Motors, der Reifen, in Hinsicht auf Langstreckenfahrten und anderes Feedback sammeln können. Es ist gut, ihn in dieser Woche an Bord zu haben, denn er kennt den Kurs wirklich genau. Er ist die Strecke mit ihren Veränderungen schon in einer anderen Rennserie gefahren. Wir haben von ihm schon einige gute Tricks hinsichtlich Magny-Cours bekommen, also denke ich, es ist für ihn als französischen Fahrer und für Renault als französisches Team eine gute Gelegenheit."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli: "Ich konzentriere mich auf das, was vor mir liegt"

Frage: "Wie sehen die Veränderungen der Rennstrecke aus und wie beurteilst du sie?"
Trulli: "An der Strecke wurde gute Arbeit geleistet. Grundsätzlich verändert wurde der letzte Teil, es wurde neben zwei Haarnadeln und einer sehr langsamen und für den ersten Gang geeigneten Kurve auch eine Schikane eingebaut. Es ist schwer zu sagen, ob sich uns Überholmöglichkeiten bieten, doch es scheint, als könnten wir während des Bremsvorgangs vor der letzten Schikane eine Chance haben. Wir müssen abwarten und Tee trinken. Bevor man den Kurs befährt und einen besseren Eindruck erhält ist es zu früh für eine klare Aussage."

Frage: "Du bist mittlerweile für Prost und Renault gefahren - siehst du dich ein bisschen als ehrenamtlicher Franzose an?"
Trulli: "Ich denke, dass ich aus Frankreich viel Unterstützung bekomme, denn ich spreche Französisch und die Leute schätzen das. Ich habe es gelernt weil ich es wichtig finde, mit ihnen zu kommunizieren. Dies ist ein spezielles Rennen für Renault und auch für mich, denn es ist wie ein zweiter Heim-Grand-Prix."

Frage: "Hoffst du, dass du das letzte Wochenende schnell vergessen kannst?"
Trulli: "Ich hoffe das von vielen Wochenenden. Ich blicke nicht zurück, ich konzentriere mich auf das, was vor mir liegt. Denn ich weiß, dass ich in diesem Jahr ein sehr gutes Team und mit Sicherheit ein wettbewerbsfähiges Auto habe. Jetzt muss mir nur noch das Glück hold sein."

Frage: "Die Leistung bei Renault ist ständig einer Schwankung unterworfen. Woran liegt das? Ist es die Gewichtsverteilung durch den weitwinkligen Motor und dessen schwacher Leistung?"
Trulli: "Unser Auto ist in diesem Jahr definitiv konkurrenzfähig, doch wir ringen wohl immer noch um bestmögliche Performance, die auf allen Kursen konstant ist. Das rührt ein wenig her vom Layout der Strecken kombiniert mit der Kraft der Maschine. Zum Beispiel hatten wir auf dem Nürburgring Probleme, unsere Reifen lauffähig zu bekommen. Das Gleiche passierte in Österreich und auf einigen anderen Pisten. Definitiv bemühen wir uns darum, einen Kompromiss zu finden. Wir arbeiten daran, das Problem in Zukunft zu verbessern, da Williams, McLaren und Ferrari beständiger sind. Aber sogar wenn man diese Teams betrachtet, bemerkt man, dass sie auf einigen Strecken mehr leiden als andere. Ich denke das ist typisch für jedes Chassis und jedes Team, aber im Moment stehen wir etwas schlechter da als die Top-Teams. Doch ich bin überzeugt, dass wir dieses Problem in Zukunft ausschalten können."