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Todt erwartet kein leichtes Rennen in Magny-Cours
Ferraris Teamchef spricht über die starke Konkurrenz, Bridgestone, das Testverbot und den unbändigen Siegeswillen der Roten
(Motorsport-Total.com) - Mit den Worten "Das ist vermutlich unser schlechtestes Ergebnis in der gesamten Saison", fasste Ferrari-Motorsportdirektor Jean Todt den dritten und fünften Platz beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring im Nachhinein zusammen.

© Ferrari
Todt ist trotz aller Schwierigkeiten froh, dass man in beiden WM-Wertungen führt
Dabei war der Franzose nicht letztendlich über die Platzierungen von Rubens Barrichello und Michael Schumacher enttäuscht, sondern mehr über die Tatsache entsetzt, dass die "Roten" während des Rennens der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen hatten.
Die Roten werden mit Bridgestone noch härter arbeiten
"Wenngleich wir schon schwierigere Rennen erlebt haben, so war das das erste Mal, dass wir uns nicht in einer Position befanden um den Sieg kämpfen zu können. In allen anderen Rennen, selbst in den ersten drei Rennen der Saison die Ferrari nicht gewonnen hat, waren wir die Schnellsten auf der Rennstrecke. Auf dem Nürburgring war das aber nicht der Fall. Wir müssen das jetzt analysieren und verstehen warum das so war, doch wir haben bereits eine Vermutung und werden zusammen mit unseren technischen Partnern, in erster Linie Bridgestone, hart arbeiten", weist Todt dezent auf die maßgebliche Ursache für den fehlenden Speed in der Eifel hin.
Allerdings wäre es zu einfach für die erfolgsverwöhnten Italiener, wenn man nur Bridgestone verantwortlich machen würde. "Wir beabsichtigen nicht sie zu beschuldigen, denn das wäre komplett falsch. Wir wissen um die Bedeutung der Reifen und dank Bridgestone hatten wir letztes Jahr eine außergewöhnliche Saison", erklärt Todt diplomatisch.
Freude über Führung in beiden WM-Führungen angesichts der schwierigen Saison noch größer
Während der Franzose natürlich viel lieber sein Team gewinnen sehen möchte anstatt die Konkurrenz, weiß er jedoch auch um den positiven Effekt den die jüngsten Erfolge von Weiß-Blau und Silber auf die Formel 1 haben.
"Letztes Jahr, als Ferrari 15 von 17 Rennen gewann, hatten wir nicht mit solch einer einfachen Saison gerechnet. Deshalb betrachten wir das was dieses Jahr passiert auch als etwas wie es während einer Formel-1-Saison an der die größten Autohersteller und Reifenhersteller teilnehmen sein sollte. Dieses Jahr ist schwieriger, eben weil die anderen einige gute Schritte nach vorn gemacht haben. Allerdings führen wir dennoch in beiden Weiterung - trotz eines sehr schwierigen Starts in die Saison", freut sich Ferraris Teamchef, dass man dennoch ganz vorn liegt, wenngleich mit einem weitaus geringerem Polster auf die Verfolger als 2002.
In seiner Analyse des Rennens auf dem Nürburgring erklärt Todt, dass es eines jener Rennen gewesen sei in dem man das endgültige Ergebnis bis zum Schluss nicht kennt und zeigte sich angesichts der Tatsache, dass Michael Schumacher nach dem Zwischenfall mit Montoya im Kies steckte am Ende aber Fünfter ins Ziel und Barrichello als Dritter aufs Podium kam zufrieden. Auch für Todt ist die Situation zwischen Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya ein Rennunfall gewesen.
Magny-Cours keine leichte Strecke für Ferrari
"Wir wissen, dass wir nicht jedes Rennen gewinnen können, selbst wenn wir es noch so sehr versuchen. Zwei Autos ins Ziel zu bringen ist jedoch eine wichtige Sache", weiß Todt. Vor allem da Ferrari nun von BMW-Williams und McLaren-Mercedes unter Druck gesetzt wird, ist jeder Punkt doppelt wichtig.
Dadurch dass der Große Preis von Frankreich nur eine Woche nach dem Großen Preis von Europa stattfindet, bleibt Ferrari nicht genügend Zeit zusammen mit Bridgestone neue Reifenmischungen zu testen, doch im Vorfeld des zehnten WM-Laufs wirft man natürlich die Flinte noch nicht ganz ins Korn: "Wir haben nicht genügend Zeit um zu reagieren, doch die beiden Strecken unterscheiden sich schon in ihrer Charakteristik ein wenig. Wir wissen, dass Magny-Cours keine leichte Strecke für uns werden wird, doch mit dem uns zur Verfügung stehendem Paket wissen wir auch, dass einige Strecken für uns schwieriger als andere sind. Magny-Cours gehört zu den schwierigeren, doch Silverstone sollte besser sein. Wir müssen uns einfach anstrengen und noch härter arbeiten."
Testverbot bedeutet nicht, dass Ferrari den F2003-GA nicht weiterentwickeln kann
Mit dem bevorstehendem Testverbot im Anschluss an den Großbritannien-Grand Prix, werden die Formel-1-Boliden sechs Wochen lang nicht zum Einsatz kommen. Allerdings bedeutet das keineswegs, dass die Teams diese Zeit nicht nutzen können um sich zu verbessern.
"Wir können zwar nicht auf der Strecke testen, dennoch ist es aber möglich den Motor und die Aerodynamik weiterzuentwickeln. Es gibt einige Dinge die man machen kann. Das gilt natürlich für alle", deutet Todt schon einmal an, dass während des Testverbots wohl nur das Renn- und Testteam einige freie Tage genießen wird, während in Maranello die Ingenieure die Köpfe rauchen lassen werden, um noch mehr Leistung aus dem F2003-GA herauszuholen.

