• 26.07.2001 21:25

  • von Fabian Hust

Trulli: Frentzen-Entlassung war ein großer Schock

Jarno Trulli war selbst völlig überrascht, dass Jordan seinen Teamkollegen entlassen hat

(Motorsport-Total.com) - Betroffenheit und Ratlosigkeit herrschte am Donnerstag im Fahrerlager von Hockenheim. Nur Ralf Schumacher gab an, die Kündigung kommen gesehen zu haben - alle anderen waren so überrascht wie Millionen von Fans weltweit. Inmitten des ganzen Trubels am Donnerstag stand auch Ricardo Zonta, der größte Mühe hatte, seine Freude zu verstecken - schließlich ist es erst einen Tag her, dass er die für ihn persönlich frohe Botschaft erhalten hat, in Hockenheim fahren zu dürfen. Für den Brasilianer kam die Nachricht ebenfalls völlig überraschend.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist im Unklaren, warum das Team Frentzen entlassen hat

Wie aus heiterem Himmel kam die Neuigkeit auch auf Jarno Trulli zu. Der ehemalige Teamkollege des Mönchengladbachers diktierte am Donnerstag in die Mikrophone der Weltpresse: "Das war natürlich ein großer Schock. Es ist nicht gerade nett, hier herzukommen und dann nicht deinen gewohnten Teamkollegen zu haben. Es ist für alle Beteiligten nicht gut, in Mitten der Saison und besonders vor seinem Heimrennen ihn zu verlieren", zeigte sich Trulli auch kritisch gegenüber seinem Chef Eddie Jordan.

Für den Römer hatte sich der Rauswurf Frentzens, der für das Team zwei Siege hat einfahren können, jedenfalls nicht angekündigt: "Ich war wirklich komplett überrascht, denn er schien mit allen im Team gut zu arbeiten. Das Team hat einen großen deutschen Sponsor und jetzt haben wir einen neuen Fahrer für dieses Rennen - das wird hart werden." Ob Werbespots mit dem Deutschen an diesem Wochenende ausgestrahlt werden, ist zweifelhaft.

Jarno Trulli, mit dem Frentzen übrigens eine für Teamkollegen übliche rein aufs Geschäftliche bezogene Beziehung führte, erklärte ferner, dass er mit Frentzen noch nicht telefoniert habe: "Ich weiß, dass er die Situation mit dem Team aussortieren möchte. Ich möchte mich da nicht einmischen und ich weiß auch, dass er momentan sehr harte Stunden durchmacht. Aber da muss wirklich eine große Sache vorgefallen sein."

"Dieses Rennwochenende wird ohne Heinz sehr schwierig werden. Ich habe mittlerweile gelernt, was alles in der Formel 1 passieren kann, man darf sich wirklich nie zurücklehnen. Um ehrlich zu sein, war die Stimmung im Team nicht so schlecht, wie die Leute das vielleicht denken mögen - deshalb verstehe ich das ganze auch wirklich nicht. Ich werde mich jetzt auf dieses Wochenende konzentrieren, vielleicht werden wir in den nächsten Wochen verstehen, was da vorgefallen ist."