Toyota erwartet keine Reifenprobleme mehr
Toyotas Technischer Direktor Mike Gascoyne ist sich sicher, die Reifenprobleme im Griff zu haben: "Hatten weniger zu kämpfen als alle anderen"
(Motorsport-Total.com) - Es ist gerade mal drei Wochen her, dass Toyota in Bahrain fürchterlich untergegangen ist, doch mit Ralf Schumachers drittem Platz gestern in Melbourne lieferte das japanisch-deutsche den Team den Beweis ab, inzwischen erfahren genug zu sein, um auf Probleme rasch reagieren zu können. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hatte Toyota die Reifentemperaturen nämlich voll im Griff.

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Toyotas TF106 hatte in Melbourne keine Probleme mit der Reifentemperatur
Der 19 Grad kühle Albert Park sowie die vier Safety-Car-Phasen, während derer die Pneus immer wieder abkühlten, konfrontierte beispielsweise Ferrari und Honda mit massiven Schwierigkeiten, doch "Schumi II" lieferte tadellose Restarts ab und konnte auch während des Rennens eine konstante Pace gehen: "Wir haben die Situation im Griff", freute sich daher Mike Gascoyne, Toyotas Technischer Direktor, "auch wenn man nie sagen kann, dass es nie wieder auftreten wird."#w1#
Waren nur zu harte Mischungen schuld an der Krise?
"Wir wissen jedenfalls, was wir zu tun haben, und ich glaube nicht, dass wir in Zukunft als einziges Team von so etwas betroffen sein werden. Generell kann es natürlich wieder einmal auftreten", fuhr er fort. "Bahrain war ein beschissenes Wochenende, aus dem wir viel gelernt haben. Melbourne beweist, dass wir nun darüber hinweg sind. Es kann wieder passieren, aber wir wissen uns zu helfen. Darauf können wir setzen, und dieses Wochenende hatten wir weniger zu kämpfen als alle anderen."
Interessant ist, dass zunächst angenommen worden war, die Probleme lägen in der Radaufhängung des TF106 begraben, doch "das Auto ist noch das gleiche wie in Bahrain", stellte Gascoyne klar. "Wir hatten einfach andere Reifen. Die Leute sagen: 'Ja, natürlich!' Dieses Wochenende war es aber so. Es geht nur darum, die Reifen in das optimale Temperaturfenster zu bekommen. Renault war überlegen voran, aber mit dem Rest können wir mithalten."
Gascoyne möchte das eine oder andere Podium mitnehmen
Der Brite betonte weiter, die forsche Kritik der vergangenen Wochen habe ihm nichts ausgemacht: "Wir waren immer zuversichtlich. Wir haben gesagt, dass wir eine gute Pace gehen können, wenn es die Reifen zulassen, und es ist schön, das jetzt bewiesen zu haben. Jetzt müssen wir es nur in jedem Rennen hinbekommen. Wir müssen solide Rennen abliefern, da und dort ein Podium holen und immer beide Autos in die Punkte bringen. Das ist das Ziel", gab er zu Protokoll.
Toyota hat damit die ursprüngliche Vorgabe, in dieser Saison den ersten Grand-Prix-Sieg in der Teamgeschichte einfahren zu wollen, erst einmal revidiert, doch das soll nicht von Dauer sein: Beim siebenten Rennen in Monaco soll die B-Variante des TF106 debütieren, von der sich Gascoyne einen erheblichen Fortschritt verspricht. Worin genau sich dieses Modell von der Standardversion unterscheiden wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

