Toto Wolff schließt Formel-1-Einstieg von HWA aus
Trotz eines möglichen Franchise-Systems und der "intelligenten" Partnerschaft von Haas mit Ferrari sieht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff HWA nicht in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Im Mai verkaufte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff seine Anteile an HWA an Firmengründer Hans Werner Aufrecht. Der Österreicher hatte bis dahin zwölf Prozent des an der Frankfurter Börse notierten Unternehmens gehalten, das für Mercedes zahlreiche Motorsportaktivitäten durchführt, darunter Engagements in DTM, Formel 3 (Motoren) und im GT-Sport.

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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht HWA nicht in der Formel 1 Zoom
In der Formel 1 war HWA bislang noch nicht aktiv, und das soll sich laut Wolff auch nicht ändern. "Das Hauptgeschäft von HWA bleiben die DTM- und GT-Autos, in einem Monopostoprojekt sehe ich die Firma derzeit überhaupt nicht", stellt der Wiener gegenüber 'Motorsport-Total.com' klar.
Dabei wird derzeit hinter den Kulissen über ein eventuelles Franchise-Modell diskutiert, das vorsieht, dass die Privatteams bei einem Hersteller einen kompletten Boliden beziehen können. Eine Art Mercedes-B-Team durch HWA würde sich unter diesen Umständen anbieten.
Außerdem will das Team des US-amerikanischen Besitzers Gene Haas in der kommenden Saison in die Formel 1 einsteigen. Die Mannschaft nutzt als Technologiepartner von Ferrari die Einrichtungen der Italiener in Maranello. "Das Haas-Modell ist ein intelligenter Weg für den Formel-1-Einstieg", findet auch Wolff. "Das öffnet die Tür für einen neuen Weg von Kundenverbindungen."
Die günstige Konstellation rief sogar schon die FIA auf den Plan: Man wollte überprüfen, ob die Scuderia das Haas-Team, das sich nicht an Windkanal-Beschränkungen halten muss, da man erst 2016 einsteigt, eventuell missbraucht, um selbst unter dem US-amerikanischen Deckmantel mehr als erlaubt zu entwickeln.
Wolff macht sich keine Sorgen, dass Ferrari das Reglement ausreizt: "Die FIA hat alles überprüft und deshalb habe ich nicht die Befürchtung, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte."

