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Williams nach Monaco-Debakel zurück in der Normalität

Valtteri Bottas und Felipe Massa hinterlassen am Montreal-Freitag einen starken Eindruck - Massa erklärt, warum der Monaco-Grand-Prix keine bittere Pille war

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa schlossen den ersten Trainingstag zum Grand Prix von Kanada auf den Plätzen sechs und acht der kombinierten Zeitenliste der beiden Freitagstrainings ab. Wie so viele Teams, wurde auch der britische Traditionsrennstall aufgrund des Regens am Nachmittag um einen Teil der geplanten Arbeit gebracht. Weil sich das Unwetter aber abzeichnete, zog man Programmpunkte wie das Absolvieren von Longruns kurzerhand auf den Vormittag nach vorn.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Am Vormittag leistete sich Valtteri Bottas einen Dreher, kam sonst aber gut zurecht Zoom

"Unter dem Regen im zweiten Freien Training hatten alle zu leiden, aber wir haben dennoch wichtige Informationen über Bremsen-, Motor- und Reifentemperatur sowie über die Balance des Autos sammeln können, weil ich am Ende des ersten Freien Trainings einen Longrun mit viel Benzin fuhr", berichtet Bottas, der sich im Vormittagstraining in Kurve 6 einen Dreher leistete und zudem einmal die letzte Schikane verpasste.

"Wir waren heute konkurrenzfähiger als an jedem anderen Freitag in diesem Jahr. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir mindestens die Performance aus Barcelona erwarten dürfen", setzt der Finne die Williams-Ziele für das Wochenende hoch an - vor allem im Vergleich zum Monaco-Debakel vor zwei Wochen. In Barcelona kämpfte Williams auf Augenhöhe mit Ferrari um die Rolle des ersten Mercedes-Verfolgers.

Massa beruhigt: "Nächstes Monaco-Rennen erst in elf Monaten"

Felipe Massa stimmt den Aussagen seines Teamkollegen im Großen und Ganzen zu: "Aufgrund des Regens haben wir einen Teil des zweiten Freien Trainings verpasst. Vorher aber verhielt sich das Auto ordentlich. Was die Balance betrifft, hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl. Diese Strecke liegt uns zweifellos besser als die in Monaco. Nach dem Regen von heute wird das Training am Samstagvormittag wichtiger als sonst. Im Hinblick auf das Qualifying müssen wir noch einiges lernen, um das Auto richtig abzustimmen."

Die komplette Williams-Nullnummer beim Grand Prix von Monaco betrachtet Massa übrigens nicht als bittere Pille. "Ich würde eher sagen, dass wir dort im vergangenen Jahr einfach Glück hatten. Monaco war 2014 unser schlechtes Rennen. Nur durch Glück bin ich dort in die Punkteränge gefahren. Diesmal hatten wir dieses Glück nicht. Hier sollte es besser laufen. Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen, denn bis zum nächsten Monaco-Rennen sind es noch elf Monate hin", so Massa mit einem Grinsen gegenüber 'Formula1.com'.

Felipe Massa

Felipe Massa blickt hoffnungsvoll auf den weiteren Saisonverlauf voraus Zoom

Den Circuit Gilles Villeneuve in Montreal beschreibt der Brasilianer als "eine schwierige Strecke, auf der alles passieren kann - von verrücktem Wetter bis hin zu Mauern, die unglaublich schnell auf dich zukommen". So ist der auf der Ile Notre-Dame gelegene Kurs für Massa "kein einfacher, aber ich glaube, wir werden hier ganz gut aussehen. Wenn wir ein problemloses Wochenende hinlegen, sollten wir mit beiden Autos in die Punkteränge fahren."

Davon geht auch Rob Smedley aus. "Nach einem schwierigen Wochenende in Monaco stehen wir hier wieder vor einem guten Wochenende", ist der Williams-Chefingenieur überzeugt. Seinen Optimismus begründet Smedley wie folgt: "Bezogen auf das Auto sind wir mit einer bestimmten Philosophie hier angereist und ich muss sagen, dass wir mit dem Verlauf der Dinge zufrieden sind. Wir waren sowohl mit wenig als auch mit viel Benzin im Tank recht konkurrenzfähig. Ich würde sagen, wir nehmen hier wieder unsere gewohnten Positionen ein."


Fotos: Williams, Großer Preis von Kanada, Freitag


Von einem speziellen Reifenproblem, mit dem sich nur Williams herumschlägt, will Smedley jedenfalls nichts wissen. "Wir haben wie alle anderen Teams mit dem Grip zu kämpfen. Valtteri war am Vormittag nicht der einzige, der sich drehte. Die Strecke bot speziell zu Beginn sehr wenig Haftung. Grundsätzlich ist es ja so, dass man sich immer noch mehr Grip wünscht. Mit der Balance der Autos im zweiten Freien Training waren aber beide Fahrer sehr zufrieden", so der Williams-Chefingenieur.