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Todt: "Wir sind keine Genies"
Ferrari-Teamchef Jean Todt bejubelte in Silverstone den zehnten Sieg im elften Rennen, versuchte aber, auf dem Boden zu bleiben
(Motorsport-Total.com) - Zehnter Sieg im elften Rennen, Ferrari kann stolz auf die bisherige Saison blicken. Doch in Magny-Cours und Silverstone hatte es den Anschein, als ob Ferrari nun mehr Trümpfe auf den Tisch legen muss, als in der ersten Saisonhälfte. In Frankreich war es Fernando Alonso, der Michael Schumacher in Bedrängnis brachte, in Großbritannien der verbesserte McLaren von Kimi Räikkönen.

© Ferrari
Michael Schumacher: Siegerjubel in der achtzigsten Ausgabe
Zum Stolperstein wäre in England Kimi Räikkönen jedoch kaum geworden, wenn nicht das Safety Car in den letzten Runden zum Einsatz gekommen wäre. Michael Schumacher hatte bereits alle Boxenstopps absolviert, die Verfolger mussten ein weiteres Mal Benzin nachfassen. Die Safety-Car-Phase kam ihnen da gerade recht, denn so konnte Räikkönen sofort wieder auf Schumacher aufholen.#w1#
Das Safety Car hat den Vorteil von Michael annulliert", so Ferrari-Teamchef Jean Todt nach dem Rennen. "Das Rennen begann praktisch bei Null, es wurde ein zweiter Grand Prix über 15 Runden. Dabei war es wichtig, dass Michael nicht von Räikkönen überholt wurde, der neue Reifen hatte. Es gab zwei aufregende Runden für Michael, danach konnte er dank der besseren Haltbarkeit der Bridgestone-Reifen wegziehen."
"Sowohl in dieser heiklen Phase als auch während er Boxenstopps demonstrierte der Titelverteidiger wieder seine Fähigkeit, im entscheidenden Moment einige schnelle Runden auf die Bahn zu brennen. "Wir haben schon oft über Michaels herausragendes Talent gesprochen. Er hat seinen 80. Grand Prix gewonnen, das ist eine historische Leistung", so der Franzose weiter.
Schumachers Siegeswille scheint auch nach 80 Erfolgen ungebrochen, der von Ferrari (177 Siege als Team) ebenso. "Wenn wir eine Chance sehen, dann ergreifen wir sie", so der Technische Direktor Ross Brawn. "Darin ist er der Meister - er lässt uns gut aussehen. Wir müssen ihm nur die Gelegenheit geben und er setzt es um. Der entscheidende Rennabschnitt war, als wir vor Kimi wieder auf die Bahn kamen. Ich war verblüfft, denn unsere Vorhersage war, dass er dahinter bleiben würde."
Die Saisonstatistik von Schumacher ist indes mehr als beeindruckend: Zehn Siege in elf Rennen, wann immer er das Ziel erreichte, so sah er die karierte Flagge als Erster. Fast 72 Prozent aller Führungsrunden gingen auf das Konto des Weltmeisters, der es zudem schaffte, in jedem bisherigen Rennen in diesem Jahr in Führung zu gehen.
"Das ist historisch", so Brawn an die Adresse der Kritiker, die sich über eine langweilige Saison beklagen. "Dieser Kerl ist außergewöhnlich. Man sollte sich einfach daran erfreuen - so wie es ist - denn ich denke nicht, dass sich das jemals wiederholen wird." Schumacher hat ein Team um sich herum geformt, welches präzise arbeitet wie ein Uhrwerk.
"Wir haben einfach gute Leute", so ein vor Freude strahlender Jean Todt. "Sie machen sich sorgfältig Gedanken über alle Elemente. Wir kennen die Stärken des Autos und der Reifen. Damit können wir uns für eine Strategie entscheiden und glücklicherweise funktioniert diese auch sehr oft. Es kann aber auch nicht so gut klappen, das ist ja schon passiert. Wie sind keine Genies, wir versuchen einfach nur, gute Arbeit abzuliefern."

