Enttäuschung für Lokalmatador Jenson Button
BAR-Honda-Pilot Jenson Button rätselt, warum der Rückstand auf Ferrari wieder größer geworden ist
(Motorsport-Total.com) - Noch vor wenigen Wochen zeigte sich Jenson Button zuversichtlich, dass er entweder beim Großen Preis von Frankreich oder bei seinem Heimrennen in Silverstone seinen ersten Formel-1-Sieg einfahren kann. Doch der Brite wurde am vergangenen Wochenende auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Rückstand auf die Konkurrenz ist wieder ein wenig größer geworden.

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Die meisten Button-Fans reisten wohl enttäuscht ab
Im Qualifying konnte Button noch auf den dritten Rang fahren, und damit Michael Schumacher hinter sich lassen, der allerdings ein schweres Auto hatte. Teamkollege Takuma Sato deutete an diesem Wochenende an, wie gut das Auto wirklich war. Er kam im Qualifying auf den neunten Rang, im Rennen wurde er gar nur Elfter und lag damit sieben Plätze hinter Jenson Button.#w1#
Der Lokalmatador erklärte nach dem Rennen, er hätte für seine Fans alles gegeben, es sei einfach nicht mehr möglich gewesen. Schaut man auf das Rennergebnis und die schnellsten Rennrunden, kann man dem Briten dies wohl auch glauben. Er fuhr die drittschnellste Rennrunde, hatte jedoch auf Michael Schumacher 0,749 Sekunden Rückstand. Teamkollege Sato, der zugegebenermaßen nur zwei Boxenstopps durchführte und aus diesem Grund schwerer war, fehlten auf seiner schnellsten Rennrunde 2,051 Sekunden.
Silverstone war am Renntag komplett ausverkauft, wohl auch dank Jenson Button, in den die Fans große Hoffnungen hegten. "Der vierte Rang ist enttäuschend für mich, aber mehr für die Fans und das Team, denn ich habe wirklich alles gegeben. Ich konnte nicht noch mehr tun. Das war es. Ich habe das Maximale, das ich konnte, gegeben und ich denke, wo wir standen, zeigte der elfte Platz von Takuma Sato."
Dass man in Silverstone nicht um den Sieg fahren kann, wurde dem Team schnell klar, aus diesem Grund setzte man sich einen Platz auf dem Podium zum Ziel: "Das hätte ja auch fast geklappt", erläutert Jenson Button. "Aber was die pure Leistung angeht, lagen wir doch deutlich hinter den Ferrari und Kimi zurück."
Noch vor wenigen Rennen sah es so aus, als könne BAR-Honda bald eine ernsthafte Gefahr für Ferrari darstellen, nun scheint jedoch McLaren-Mercedes deutlich besser zu sein: "Im Vergleich zu Ferrari und ganz offensichtlich McLaren sind wir ein wenig zurückgefallen", so Button. "Ich weiß nicht, ob wir nachgelassen haben oder ob sich die anderen Leute verbessert haben. Ich kann nicht sehen, dass wir einen Schritt rückwärts gemacht haben, ich denke also, dass es mehr damit zu tun hat, dass die anderen Leute ihre Autos verbessert haben."
Nun fordert der Rennfahrer von seinem Team, dass man weitere Verbesserungen vornimmt und analysiert, warum man beim Entwicklungstempo nicht mit der Konkurrenz hat mithalten können: "Wir sind alle sehr entschlossen, in der Zukunft Weltmeister zu werden und um dies zu tun, müssen wir das ganze Jahr über kämpfen. Wir können Verbesserungen vornehmen. Wir müssen uns anschauen, warum wir nicht so nahe an Ferrari sind, wie wir es dachten zu sein."
"Wir sind hier mit dem Ziel hergekommen, uns einen Platz auf dem Podium zu sichern und es ist sowohl enttäuschend für das Team als auch für die britischen Fans, dass wir unser Ziel nicht realisieren konnten", erklärte Teamchef David Richards nach dem Rennen. "Die solide Leistung von Jenson war positiv und die weiteren Punkte haben unseren dritten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft und jenen von Jenson in der Fahrerwertung gefestigt. Aber wir hatten uns mehr erhofft, auch wenn wir ein paar Entwicklungen für die kommenden Rennen in petto haben, von denen wir hoffen, dass sie uns neuen Schwung verleihen."

