• 20.03.2002 14:49

  • von Reinhart Linke

Todt: "Die Rennkommissare haben es schwer"

Jean Todt glaubt, dass die Rennkommissare einen schwierigen Job haben, weil die Entscheidungen schnell getroffen werden müssen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Rennleiter Jean Todt erlebte vergangenes Wochenende in Sepang ein schwieriges Rennen. Zunächst verlor Michael Schumacher bei der Startkollision mit Juan-Pablo Montoya seinen Frontflügel, später schied Rubens Barrichello auf Platz zwei liegend mit einem Motorschaden aus. Immerhin konnte Michael Schumacher am Ende noch auf Platz drei vorfahren und stand so mit auf dem Podium, so dass der Rheinländer zumindest in der Fahrerweltmeisterschaft weiterhin die Nase vorn hat.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Todt glaubt, dass die Rennkommissare keine leichte Aufgabe haben

Doch letztlich hatte Ferrari damit sogar noch Glück. Denn während Juan-Pablo Montoya für den Startunfall, bei dem ihm Michael Schumacher in die Seite rutschte, bestraft wurde, kam der Ferrari-Fahrer mit einem blauen Auge davon und musste an der Box nur seinen Frontflügel erneuern lassen. Jean Todt bittet nun um Verständnis für die Entscheidung der Rennleitung, die nur den 26-jährigen Kolumbianer bestraft haben.

"Die Rennkommissare haben einen schwierigen Job", wird Jean Todt von 'Motorsport News' zitiert. "Es wäre gut, freie Regeln zu haben, aber es ist doch immer sehr eine Ansichtssache, von daher ist es schwierig, auch weil man schnell urteilen muss."

Obwohl den Rennkommissaren Wiederholungen und Zeitlupen von den Situationen zur Verfügung stehen, vergleicht Jean Todt den Job der Rennkommissare mit dem eines Fußballschiedsrichters. "Es ist so wie beim Fußball für die Schiedsrichter ? hier gibt es zwar mehr Zeit, aber es hängt viel vom Betrachtungswinkel ab", so der 46-Jährige.

Gleichzeitig weiß Jean Todt aber auch, dass Unfälle im Rennsport eben passieren: "Das ist Rennsport. Man kann von keinem Fahrer erwarten, dass er eine solche Position freiwillig abgibt. Man kann nicht erwarten, dass es einen Tag geben wird, an dem es Montoya nicht probieren wird und Michael wartet. Das wird nicht geschehen. Um konkurrenzfähig zu sein, muss man seine Position verteidigen und das zieht eine Gefahr mit sich. Das ist in gewissem Sinne für den Rennsport gut, weil er so unvorhersehbar ist."