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  • 07.07.2011 11:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen und der WM-Titel: Die Unvollendete?

Obwohl Mario Theissen mit BMW nie Formel-1-Weltmeister geworden ist, empfindet er seine Karriere im Motorsport nicht als unvollendet

(Motorsport-Total.com) - Bei allen Erfolgen in verschiedenen Motorsportkategorien blieb Mario Theissen das Erreichen des größten Ziels von BMW in der Formel 1 verwehrt: der Gewinn der Weltmeisterschaft. Am knappsten war BMW 2003 als Motorenpartner des Williams-Teams dran, denn Juan Pablo Montoya hatte nach 13 von 16 Rennen als WM-Zweiter nur einen Punkt Rückstand auf Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya wäre 2003 unter Mario Theissen fast Weltmeister geworden

Nach seinem zweiten Saisonsieg beim Grand Prix von Deutschland wurde der Kolumbianer von vielen als WM-Favorit gehandelt, denn Ferrari war 2003 nicht so dominant wie in den Jahren davor und danach und Williams schien sich gerade in Hochform zu befinden, insbesondere auf schnellen Strecken. Doch Montoya holte in den letzten drei Rennen nur elf Punkte und fiel damit noch hinter Schumacher und Kimi Räikkönen auf Rang drei zurück.

"Es ist schiefgelaufen", ärgert sich Theissen im Nachhinein. "Wenn man sich die Rennen am Jahresende 2003 ansieht, dann würde ich sagen: Da haben wir als Team in der Hand gehabt, aber es ist durch unterschiedliche Fehler verspielt worden. Wir hatten genau wie 2002 einen langsamen Start, aber dann gewannen wir Monaco und in der Sommerpause haben wir die Weltmeisterschaft angeführt. Wir waren da."

¿pbvin|512|3844||0|1pb¿"Aber im letzten Saisonabschnitt passierten einige Fehler und wir wurden Zweiter. Es war knapp, aber das passiert", so der 58-Jährige. "2008 waren wir in einer ähnlichen Situation. Da hatte ich aber den Eindruck, dass Ferrari und McLaren am Ende einfach den längeren Atem hatten und stärker waren als wir." Denn 2008 war BMW mit Montreal-Sieger Robert Kubica konstanter als alle anderen, aber dafür fehlte es am letzten Quäntchen Speed, das man braucht, um Weltmeister zu werden.

Als unvollendet empfindet Theissen seine Karriere aber trotz des verpassten Titels nicht: "Natürlich war der WM-Titel das große Ziel. Dieses Ziel haben wir nicht erreicht, aber ich habe zwölf Jahre Faszination erlebt, große Rennsiege erreicht, auch viele Titel außerhalb der Formel 1. Ich habe auch entsprechende Dramen erlebt, also im Prinzip alles, was dazugehört. Von daher ist es nicht unvollendet. Mein Bedarf an diesen Situationen ist gedeckt", behauptet er.