• 01.07.2011 19:04

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

BMW: Wie schnell wird man siegfähig?

Amtsübergabe an der Spitze von BMW Motorsport: Mario Theissen geht, Jens Marquardt kommt - Der DTM-Rückkehr "gilt das Hauptaugenmerk"

(Motorsport-Total.com) - Die DTM steuert in eine Zukunft mit mindestens drei Herstellern. BMW hat die Rückkehr in die Szene bereits vor Monaten verkündet, aktuell baut man an der entsprechenden Version des M3. Einen ersten Vorgeschmack wird man der Öffentlichkeit im Rahmen des Showevents im Münchener Olympiastadion bieten. Dort wird BMW eine Vorab-Version des künftigen DTM-Autos zeigen.

Titel-Bild zur News: BMW

2012 wird BMW wieder in der DTM sein: Kniffe lernen heißt Siegen lernen

Bei den Münchenern befindet sich die Vorbereitung auf das kommende DTM-Engagement im Zeitplan. Der bisherige BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hat das Comeback in der großen deutschen Serie geplant, seinen Nachfolger Jens Marquardt intensiv mit einbezogen. "Es ist bei BMW so, dass eine obere Führungskraft mit 60 Jahren ausscheidet", sagte Theissen bei seinem Abschied. "Das wäre bei mir in der ersten DTM-Saison gewesen, 2012 - und bestimmt keine gute Idee."

"Ich bin selbst ein Jahr vor dem ersten Formel-1-Rennen an Bord gekommen. Im Rückblick muss ich sagen, das war verdammt nötig, dass ich diesen Anlauf bekommen habe. Deshalb haben wir vereinbart, dass ich die Umstrukturierungsarbeiten umsetze, sprich das Formel-1-Team auflöse, ein Sofortprogramm für 2010 und 2011 auf die Füße stelle, das langfristige Rennprogramm konzipiere und im Vorstand zur Entscheidung bringe und einen Nachfolger einarbeite", erklärt der Eifelaner.

"Das war so geplant, dass wir den Nachfolger Mitte 2010 kennen wollten. Er sollte Anfang 2011 an Bord kommen, damit ich Mitte 2011 ausscheiden kann. Genauso haben wir es gemacht", sagt Theissen. In den vergangenen Monaten hatte der erfahrene Rennleiter seinen Nachfolger oft an seiner Seite. Man zeigte sich gemeinsam in Le Mans, später auch beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife.

"Mario und die gemeinsame Zeit mit ihm waren extrem hilfreich. Wir waren intern und extern viel unterwegs. Es liegt jetzt an mir, das Netzwerk weiter auf- und auszubauen und es zu beleben", erklärt Marquardt im Interview mit der 'DPA'. Der ehemalige Mitarbeiter des Toyota-Formel-1-Projektes erklärte seinen Mitarbeitern: "Wie ihr alle, bin auch ich ein Enthusiast und mit dem Herzen dabei."


Fotos: DTM am Norisring


"Ich bin seit 15 Jahren im Motorsport und fest davon überzeugt, dass wir mit einer super Mannschaft die Motorsport-Tradition im Hause BMW weiterführen werden. Mit der Rückkehr im kommenden Jahr in die DTM wollen wir an frühere Erfolge anknüpfen", sagt der neue BMW Motorsport Direktor. "Ich will die DTM-Rückkehr nicht als 'mein' Projekt bezeichnen, ihr gehört derzeit aber sicherlich unser Hauptaugenmerk."

¿pbvin|1|3836||0|1pb¿"Für uns ist es wichtig, dass wir von Beginn an konkurrenzfähig sind", blickt Marquardt in die Zukunft. "Wir wissen aber alle, dass für Siege immer noch mehr zusammenkommen muss. Was die spezielle DTM-Erfahrung und die ganzen Kniffe betrifft, die in dem DTM-Geschäft sicherlich auch vonnöten sind, haben die beiden Konkurrenten natürlich einen großen Erfahrungsvorsprung."

Die Erwartungen bei der Rückkehr 2012 werden hoch sein. Das weiß auch Marquardt. "Ich habe schon von Anfang an gewusst, dass das eine riesige, aber eben auch eine tolle Aufgabe ist", sagt er. "Als Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid neulich meinte, sie habe den tollsten Job, dachte ich nur: 'Sie kennen meinen Job nicht'. Es ist natürlich eine echte Herausforderung. Aber ich bin mir sicher, dass wir die erfolgreichen Motorsport-Kapitel in der BMW-Firmenhistorie weiterschreiben können. Für mich ist es jedenfalls ein Traumjob."