Teams mit Pfeil und Bogen gegen Mosleys Festung?

Frank Williams glaubt, dass die sieben Michelin-Teams nächste Woche vom World Council der FIA mit Sicherheit bloßgestellt werden

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich haben die sieben Michelin-Teams mit ihrem Rückzug vom Grand Prix der USA nach der Aufwärmrunde in Indianapolis nicht gegen das Reglement verstoßen - und dennoch müssen sie sich kommenden Mittwoch in Paris vor dem World Council der FIA verantworten. Grund: Ihnen wird vom Automobilweltverband vorgeworfen, dass sie mit ihrem Verhalten der Formel 1 Schaden zugefügt haben.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams geht anscheinend fest damit aus, von der FIA bestraft zu werden

Hinter dieser Vorladung vor das World Council steckt in Wahrheit natürlich viel mehr, schließlich hat FIA-Präsident Max Mosley zuletzt keine Gelegenheit ausgelassen, seine Muskeln gegenüber allen Teams außer Ferrari spielen zu lassen. BMW WilliamsF1 Teamchef Frank Williams befürchtet daher, dass er und seine sechs Kollegen am kommenden Mittwoch ohne realistische Chancen auf einen einfachen Freispruch ohne jede Strafe sein werden.#w1#

"Es wird so sein, als würde man eine Festung nur mit Pfeil und Bogen stürmen wollen", wird der an den Rollstuhl gefesselte 63-Jährige von 'Autosport' zitiert. "Max (Mosley; Anm. d. Red.) will uns einfach nur demütigen. Ich befürchte, dass dies kein Kampf sein wird, den wir kämpfen oder gar gewinnen können. Sogar Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) wurde letzten Sonntag von Max gedemütigt. Jetzt will er auch uns demütigen."

Dass ein an und für sich recht besonnener Zeitgenosse wie Williams so klare Worte von sich gibt, kommt insofern überraschend, als bisher nur Minardi-Teamchef Paul Stoddart derart gegen Mosley gewettert hatte. Stoddart prophezeit schon "die größte Krise in der Geschichte der Formel 1", falls nächste Woche in Paris etwas schief laufen sollte, obwohl er selbst als Bridgestone-Kunde ja nicht unmittelbar betroffen ist.