• 23.06.2005 12:58

  • von Marco Helgert

Jackie Stewart befürchtet einen Dominoeffekt

Der Ex-Formel-1-Fahrer hat die Befürchtung, dass sich der Schaden an der Formel 1 weit über die Grenzen der USA ausdehnen könnte

(Motorsport-Total.com) - Sir Jackie Stewart ist auf beiden Seiten des Atlantiks ein geachteter Mann und Rennfahrer. Der Schotte war über Jahrzehnte ein Botschafter des Ford-Konzerns, zudem startete er zweimal bei den 500 Meilen von Indianapolis, fiel aber bei beiden Einsätzen aus. Er kennt die schwere Aufgabe, die Formel 1 auch in den USA zu einem Erfolg zu machen, und viele Bemühungen wurden mit dem "Geister-Rennen" am vergangenen Wochenende mit einem Schlag zunichte gemacht.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart: "Die Formel 1 kann sich nicht sehr viele solche Tage leisten"

"Jegliche Sympathie für die Formel 1 wird nach diesem Vorfall verschwunden sein", so Stewart im 'Telegraph'. "Es könnten noch viele Auswirkungen folgen, ein Dominoeffekt lässt sich auch in anderen Ländern nicht ausschließen. Der Vertrag in den USA läuft im nächsten Jahr aus. Ob er verlängert wird, ist eine andere Geschichte. Aber es gibt in diesem Land nicht sehr viele Veranstalter, die die Verantwortung, einen Formel-1-Grand-Prix auszurichten, auf sich nehmen."#w1#

Dabei hätte es auch nach Meinung von Stewart gar nicht so weit kommen müssen. Eine zusätzliche Schikane hätte die Probleme gelöst, auch wenn damit die Regeln der Formel 1 umgangen worden wären. "Die Sportbehörde muss offen für einen Kompromiss sein, wenn sie mit einzigartigen oder ungewöhnlichen Situationen dieser Art konfrontiert wird", erklärte er. "Das gilt gerade für diesen Teil der Welt."

Derzeit gäbe es in der Formel 1 ohnehin genug Krisen, die zusätzliche Aufregung könne man daher umso weniger gebrauchen. "Ich saß mit einigen Geschäftspartnern in einer Suite und sie konnten nicht verstehen, warum nichts unternommen wurde, damit das Rennen halbwegs normal über die Bühne geht", erklärte Stewart, der als Repräsentant der 'Royal Bank of Scotland' in der Formel 1 aktiv ist.

"Man kann die Fahrer nicht auf die Strecke schicken, wenn dabei eine gefährliche Situation entstehen könnte, fuhr er fort. "Es wird wieder die Zeit kommen, in der so etwas erneut passiert. Wenn es so kommen wird, dann wird hoffentlich eine bessere Lösung gefunden werden. Eines ist klar: Die Formel 1 kann sich nicht sehr viele solche Tage leisten."

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