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  • 15.03.2007 06:49

Sutil: "Private Teams sind unsere Gegner"

Adrian Sutil geht realistisch in seine erste Formel-1-Saison, möchte aber ab dem Grand Prix der Türkei auch mal in die Punkte fahren

(Motorsport-Total.com/sid) - Frage: "Adrian, als Formel-1-Neuling im Spyker musst du dich erst einmal hinten anstellen. Mit welchen Teams siehst du dich derzeit auf Augenhöhe?"
Adrian Sutil: "Im Moment sind die privaten Teams unsere Gegner. Super Aguri, Toro Rosso, aber vielleicht auch mal ein Werksteam wie Toyota, bei denen es im Moment auch nicht so richtig vorwärts geht. Vielleicht kann man auch mal gegen so ein Team kämpfen."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil brennt schon auf die morgen beginnende Formel-1-Saison

Frage: "Hoffst du denn insgeheim schon darauf, im Saisonverlauf in die Punkte zu fahren?"
Sutil: "Das ist das Ziel Ende des Jahres. Mitte des Jahres, voraussichtlich zum Grand Prix in Istanbul (26. August; Anm. d. Red.), kommt ein B-Modell des Spyker, von dem sehr viel erwartet wird. Aber es gibt immer Überraschungen. Vielleicht können wir auch vorher schon einmal weiter nach vorne fahren. Aus eigener Kraft wird das aber sicher erst Ende des Jahres oder vielleicht auch erst nächstes Jahr passieren."#w1#

Frage: "Überraschungen gibt es vor allem bei Regenrennen. Ist das dein Wetter?"
Sutil: "Regen mag ich sehr gerne, da bin ich immer gut unterwegs. In der Formel 1 kann man mit einem unterlegenen Auto gerade bei Regen etwas zeigen. Allerdings wird es durch die technische Unterstützung immer schwerer, den fahrerischen Vorteil zu nutzen."

Frage: "Fällt dir das Fahren dank der technischen Hilfsmittel in der Formel 1 leichter als in der Formel 3?"
Sutil: "Das macht es sicher leichter. Man kann durch die Traktionskontrolle direkt aufs Gas steigen und muss nicht mehr einen so sensiblen Gasfuß haben."

Frage: "Welche Formel-1-Strecken kennst du bislang eigentlich und wie hast du dich auf die anderen vorbereitet?"
Sutil: "Selbst gefahren bin ich in Monaco, übrigens mit Formel-3-Rundenrekord, in Spa, am Nürburgring, in Magny-Cours, in Fuji und in Barcelona. Die anderen Strecken bin ich zumindest am Computer oder an der Spielkonsole schon abgefahren. Wenn so ein Spiel gut gemacht ist, bringt das durchaus etwas. Man kann sich die Strecken dadurch einprägen."

Frage: "Und auch Erfolge feiern, die in der Realität schwer zu erreichen sind..."
Sutil: "Das stimmt. Online zum Beispiel habe ich schon mit 14 Jahren angefangen zu spielen. Immer einmal im Jahr ist so ein kleines Event mit richtig guten Spielern. Und 2005 habe ich da sogar den Deutschen Meister geschlagen. Leider bleibt für dieses Hobby nicht mehr viel Zeit."

Frage: "Du hast in den vergangenen Wochen einen wahren Medienmarathon hingelegt. Warst du überrascht, dass das Interesse an dir so groß ist?"
Sutil: "Ja, auf jeden Fall. Wenn man neu reinkommt, weiß man ja nie, was da auf einen zukommt. Aber die letzten drei Monate waren schon unglaublich. Jede Woche Termine bei Fernsehsendern, Zeitungen, Sponsoren, dazu die Tests. Ausruhen kann man sich wenig, man fällt abends um 21:00 oder 22:00 Uhr müde ins Bett. Aber es geht mir nicht auf die Nerven, im Gegenteil, es macht mir richtig Spaß."

Frage: "Du hast an anderer Stelle gesagt, zwischen dem amtierenden Champion Fernando Alonso und dem inzwischen zurückgetretenen Rekordweltmeister Michael Schumacher bestehe kein großer Unterschied. Ist Alonso also dein Favorit in dieser Saison?"
Sutil: "Als Fahrer auf jeden Fall. Vom fahrerischen Können ist Alonso sicherlich einer der Besten. Aber ob es McLaren jetzt schon so hinkriegt, ist die Frage. Im Moment sehe ich doch noch Ferrari vorne."