• 14.03.2007 21:37

  • von Fabian Hust

Der rote Traum wird zur Realität

Am Sonntag bestreitet Kimi Räikkönen sein erstes Formel-1-Rennen im Ferrari-Overall - wie schätzt der Finne Ferrari und die Konkurrenz ein?

(Motorsport-Total.com) - Schon als Kind hatte Kimi Räikkönen davon geträumt, eines Tages in der Formel 1 für Ferrari an den Start zu gehen. Egal ob Ferrari konkurrenzfähig ist oder nicht - die roten Autos mit dem Ferrari-Logo wecken bei jedem Motorsport-Fan unweigerlich Emotionen. Ferrari ist ein Mythos, Motorsport-Geschichte, in der Kimi Räikkönen nun nach Michael Schumachers Rücktritt am liebsten das nächste Kapitel verfassen möchte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen rückt endlich zu seinem ersten Renneinsatz im Ferrari aus

An diesem Wochenende wird Kimi Räikkönen sein erstes Formel-1-Rennen für den Rennstall aus Maranello bestreiten: "Der Albert Park Circuit ist eine ziemlich schöne Strecke", findet der Finne. "Es ist eine Strecke, auf der ich gute Ergebnisse erzielt habe, auch wenn ich nie ein problemloses Wochenende hatte."#w1#

Der Albert Park von Melbourne liegt Räikkönen

Bei seinem Formel-1-Debüt 2001 fuhr Räikkönen im Sauber gleich auf den sechsten Rang. Es folgten zwei dritte Plätze im McLaren-Mercedes, ein Ausfall, ein achter Rang und zuletzt im vergangenen Jahr der zweite Rang. Drei Mal drehte der 27-Jährige die schnellste Rennrunde.

Kimi Räikkönen

2002 stand Räikkönen bei seinem zweiten Melbourne-Start erstmals auf dem Podium Zoom

Dem Ferrari F2007 hat der Rennfahrer aus Espoo zuletzt bei Testfahrten in Bahrain den letzten Feinschliff verpasst: "Wir haben uns nicht auf die Qualifying-Leistung konzentriert, sondern auf das Setup für das Rennen und die Zuverlässigkeit."

"Jede Strecke ist anders und wir werden aus den Freien Trainings am Freitag und Samstag das Maximum holen, um das Auto richtig hinzubekommen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass sich das Auto alles in allem gut fahren lässt, aber mit weniger Benzin an Bord ist es besser."

Bei den Wintertestfahrten war Ferrari der Konkurrenz überlegen - teamintern hatte aber Felipe Massa die Nase vorne: "Darüber mache ich mir keine Sorgen und ich wusste sowieso, dass Felipe schnell ist", meint Räikkönen. "Es wird zwischen uns beiden eng zugehen, aber ich denke nicht, dass es irgendwelche Probleme gibt, das hat ja die reibungslose Beziehung zwischen Felipe und Michael bewiesen."

"Ich wusste sowieso, dass Felipe schnell ist." Felipe Massa

Was die Weiterentwicklung des F2007 betrifft, ist der Ferrari-Neuzugang optimistisch, denn der Fahrstil der beiden ist miteinander vergleichbar: "Wir haben ein paar Unterschiede in Bezug auf die Art und Weise, wie wir das Auto kontrollieren, aber der Unterschied ist kleiner als er bei anderen Fahrern in der Vergangenheit war."

Felipe Massa vor Kimi Räikkönen

Felipe Massa und Kimi Räikkönen haben einen ähnlichen Fahrstil Zoom

Räikkönen begrüßt Veränderungen am Reglement

Die neue Regel, wonach die Teams nach dem Training am Freitag die Motoren wecheln dürfen, begrüßt der Rennfahrer: "Das macht die Sache einfacher, da wir viel mehr Runden fahren können. Zudem werden die Fans aufregendere Rennen sehen. Was die Reifen betrifft, so werden für das Jahr vier Mischungen bereitgestellt und wir können uns für jeden Grand Prix zwei aussuchen, eine weiche und eine harte."

"In Bahrain waren wir mit beiden gut unterwegs und die Wahl wird darauf beschränkt sein, welchen Reifen man während des Rennens am längsten verwendet", so der neunmalige Grand-Prix-Sieger, der damit das veränderte Reifen-Reglement anspricht, das vorsieht, dass jede Reifenmischung mindestens einmal im Rennen zum Einsatz kommen muss.

Räikkönen wagt es nicht, eine Prognose abzugeben

Trotz der guten Testergebnisse gibt sich Kimi Räikkönen im Vorfeld des ersten Rennens in Australien vorsichtig: "Ich kann noch nicht allzu viel sagen, denn der wahre Test wird im Rennen und auch danach noch folgen. Die Saison ist lang und wir werden erst am Ende des Jahres eine Antwort erhalten, ob das Auto gut genug ist, um um den Titel fahren zu können."

"Auch wenn es in Bahrain gut gelaufen ist, können wir nicht vorhersagen, was auf den anderen Strecken passieren wird. Sicher ist, dass unser Speed gut bleiben wird, aber das heißt nicht, dass die anderen nicht in der Lage sein werden, aufzuholen."

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen weiß, dass man mit allem rechnen muss Zoom

Überraschungen erwartet Räikkönen jedoch nicht: "BMW und McLaren werden unsere dichtesten Verfolger sein. Ich weiß nicht, wie der Renault läuft, denn sie schienen am letzten Tag in Bahrain sehr gut gewesen zu sein, aber sie zeigten im Winter nicht die gleiche Form."

Fakt sei, dass die Rundenzeiten bei Testfahrten keine große Aussagekraft hätten: "Wenn ein Team plötzlich eine sehr gute Leistung zeigt, dann heißt das nicht, dass sie so unter allen Bedingungen unterwegs sind, da sie ihr Auto für eine besonders gute Zeit abgestimmt haben könnten. Viel kann darüber gesagt werden, wer der Schnellste ist, aber schlussendlich wird das nur der Grand Prix in Australien zeigen."

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