Sutil: Gemischte Gefühle vor der neuen Saison

Auch wenn das Testverbot für Force India kein Vorteil ist, so schöpft Adrian Sutil doch Hoffnung, dass es besser laufen könnte als im Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - In seiner zweiten vollen Formel-1-Saison holte Adrian Sutil keinen einzigen WM-Punkt, auch wenn man ihm fairerweise zugute halten muss, dass seine Galafahrt im Regen von Monaco einen fetten Lohn verdient gehabt hätte. 2009 geht der Deutsche wieder für Force India an den Start - und rein von der Papierform her sollte er wieder zu den Nachzüglern zählen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil, Jerez, Circuit de Jerez

Adrian Sutil setzt große Hoffnungen in die Kooperation mit den Silberpfeilen

Für Force India spricht zwar die Partnerschaft mit McLaren-Mercedes, die neben dem Motor auch die komplette Kraftübertragung beinhaltet, doch die derzeitige Testwoche in Jerez ist die erste für den neuen VJM02 - und vor dem Auftaktrennen in Australien steht nur noch ein weiterer Test in Barcelona auf dem Programm. Das ist 2009 besonders bitter, weil Testfahrten während der Saison verboten sind, was die Weiterentwicklung zwischen den Grands Prix erschwert.#w1#

Testverbot als Handicap

"Acht Testtage sind nicht genug, aber mehr haben wir nicht." Adrian Sutil

"Acht Testtage sind nicht genug, aber mehr haben wir nicht", wird Sutil von 'autosport.com' zitiert. "So wenig haben wir noch nie getestet, auch wenn wir schon im Vorjahr nicht viel zum Fahren gekommen sind. Vier Tage pro Fahrer sind nichts. Trotzdem können wir in Melbourne gut abschneiden, wenn die Tests gut laufen und das Auto keine Probleme macht. Vielleicht können wir in Melbourne 90 Prozent abrufen und die restlichen zehn dann später finden."

Das Testverbot betrachtet der 26-Jährige "absolut als Nachteil", obwohl es paradoxerweise ins Leben gerufen wurde, um just den schlechter finanzierten Teams wie Force India zu helfen. Doch auch wenn weniger Tests geringere Ausgaben bedeuten, so haben die Topteams wie McLaren-Mercedes und Ferrari natürlich ganz andere Ressourcen im Bereich der Strömungssimulation, die Streckentests noch am ehesten ersetzen kann.

Ehrliches Selbstbewusstsein

"Wir bauen jetzt gemeinsam mit McLaren das Team auf." Adrian Sutil

Ungeachtet dessen geht Sutil zuversichtlich in die bevorstehende Saison: "Ich möchte noch nicht sagen, ob wir uns verbessert haben oder nicht, aber mein Gefühl ist positiv. Wir bauen jetzt gemeinsam mit McLaren das Team auf und wir haben über den Winter viele Probleme gelöst. Die Stimmung im Team ist einfach sehr gut. Alle treten selbstbewusst auf - und das gibt einem ein gutes Gefühl", so der Regenspezialist.

Abschließend tat er seine Erwartungen noch kund - nicht ohne einen Schuss von Selbstironie: "Vor dem Saisonbeginn muss ein Fahrer immer sagen, dass er zuversichtlich ist und dass es eine bessere Saison wird als im Vorjahr, aber manchmal sagt man das und glaubt es nicht wirklich. Aber dieses Jahr glaube ich ehrlich an das, was ich sage. Ich hoffe, dass es dann auch tatsächlich klappen wird", so der Wahlschweizer abschließend.