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Warum Mallya ausgemistet hat
Force India neu: Colin Kolles und Mike Gascoyne sind weg, Simon Roberts von McLaren neu im Team, Mark Smith und James Key haben mehr Macht
(Motorsport-Total.com) - Force India geht 2009 mit einer veränderten Personalstruktur in die Saison: Vijay Mallya ist nicht mehr nur Eigentümer, sondern auch Teamchef, Robert Fernley sein Stellvertreter, Simon Roberts leitender Geschäftsführer und Mark Smith und James Key managen nun die Technikabteilung. Colin Kolles (Teamchef) und Mike Gascoyne (Technischer Direktor) wurden entlassen.

© xpb.cc
Hat groß ausgemistet und will nun endlich Erfolge sehen: Vijay Mallya
Mallya traf diese Entscheidungen erst gegen Saisonende, denn in den ersten Rennen 2008 sah es noch gar nicht so schlecht aus: "Ich war zunächst sehr ermutigt", wird der indische Geschäftsmann von 'formula1.com' zitiert. "Wir machten Fortschritte und ich machte mir Hoffnungen, dass es so weitergehen würde. Aber dann stagnierten wir und wir machten Rückschritte, die mir niemand erklären konnte. Also musste ich das tun, was ich getan habe."#w1#
Einfluss der Silbernen wächst
Der Rauswurf von Kolles und Gascoyne hing aber auch mit dem neuen Partner McLaren-Mercedes zusammen: "Alle Veränderungen im Management - besonders auf technischer Seite - hatten mit dem Scheitern zu tun, Erfolge abzuliefern. Die anderen Managementänderungen sollen Kompatibilität mit der Beziehung zu McLaren-Mercedes gewährleisten", so Mallya, der ausgemistet hat, "weil ich dem Team alles gegeben habe, was sie wollten. Jetzt will ich Leistung sehen."
Die Platzierung von Roberts als leitender Geschäftsführer ist ein Zugeständnis an die Silberpfeile, die Motoren, Getriebe und Hydraulik an Force India liefern. Vertragsgegenstand ist übrigens auch die Hybridtechnologie KERS: "Wir bekommen das McLaren-Mercedes-System, wenn auch noch nicht in den ersten zwei oder drei Rennen. Aber KERS könnte einen großen Vorteil bedeuten", gibt sich Mallya optimistisch.
Auch Roberts betrachtet er als Verstärkung: "Er kommt von McLaren, einem sehr disziplinierten Team mit exzellenten Systemen und Prozeduren. Er hat schon viel Disziplin ins Team gebracht. Unterstützt wird er von meinem Stellvertreter Robert Fernley." Letzterer arbeitet schon seit 30 Jahren für Mallya, kann Erfahrung aus der IndyCar-Serie vorweisen und soll dafür sorgen, dass Mallya das Team nicht entgleitet, wenn er einmal keine Zeit für die Formel 1 hat.
Die Primadonna Gascoyne
Am wichtigsten war für das Team vermutlich die Umstrukturierung der Technikabteilung. Mit dem cleveren, aber menschlich schwierigen Gascoyne habe die Chemie einfach nicht gestimmt: "Mike Gascoyne war eine sehr bestimmende Person. Er praktizierte die Formel 'My Way or the Highway'. Dadurch hatten andere talentierte Mitarbeiter gar keine Chance, ihre Ideen anzubringen." Stichwort Smith, Stichwort Key.
Aber das erklärt noch immer nicht, warum du dich selbst zum Teamchef ernannt hast, Vijay! "Ich bin jetzt Teamchef", entgegnet der Milliardär, der mit seinem Kingfisher-Imperium ein Vermögen gescheffelt hat, "weil die Leute wissen müssen, dass ich nicht nur Eigentümer und Vorstandsvorsitzender bin, sondern auch Teamchef. Es muss allen klar sein, dass etwas erledigt werden muss, wenn ich es sage."

