• 25.10.2004 14:14

  • von Marco Helgert

Stoddart: "Wir lieben Ferrari"

Ferrari sieht sich als Opfer einer "Verschwörung", doch das sei nicht der Plan bei der Verabschiedung der Kostensenkungsvorschläge gewesen

(Motorsport-Total.com) - Verschwörungstheoretiker könnten auf die Idee kommen, in Brasilien hätte sich den Zuschauern ein abgekartetes Spiel offenbart. Neun Teams verabschieden einen Plan, um die Kosten in der Formel 1 massiv zu senken. Die Crux an der Geschichte ist, dass man Ferrari offenbar nie gefragt hatte, denn niemand aus Maranello war zu den entscheidenden Treffen eingeladen.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Auch Minardi-Teamchef Paul Stoddart "liebt Ferrari"

Entsprechend gereizt reagierten die Ferrari-Verantwortlichen auf Fragen zu diesem Thema. "Ich kann dazu wenig sagen", erklärte Rennleiter Jean Todt vor dem Rennen. Doch auch er wähnt sich inmitten einer Verschwörung gegen Ferrari. "Als Ferrari noch nicht gewonnen hat, hat niemand eine Koalition geschlossen."#w1#

Dennoch, neun Teams unterschrieben den Vorschlag und ließen Ferrari damit alleine. Warum sie Ferrari nicht eingeladen haben, hat bisher niemand erklärt. Alle Beteiligten hätten wissen müssen, dass ein solcher Weg nur zum Erfolg führen kann, wenn man einstimmig auftritt. Doch Paul Stoddart, einer der Hauptinitiatoren, verteidigte die Vorschläge.

"Wir lieben Ferrari", so der Australier. "Aber wir lieben auch diesen Sport - und genau deswegen machen wir das." Stoddart klärte auch auf, was dem Schreiben mehr oder weniger bereits zu entnehmen war. Die Reduzierung der Kosten ist nur ein Teil der Vorschläge. Jean Todt bemängelte: "Die kleinen Teams nutzen ja ohnehin nicht alle verfügbaren Testtage. Für sie macht das keinen Unterschied."

Der Minardi-Teamchef bestätigte dies. "Keiner wird letztendlich davon profitieren", erklärte er, bezog sich aber nur auf die Finanzen der kleinen Teams. Weniger Testfahrten sollen jedoch auch eine Auswirkung auf die Leistungsdichte haben. "Der gesamte Sport wird davon profitieren, wenn der Rennsport enger wird."

Mit Ron Dennis unterzeichnete auch Chef eines der großen Teams den Plan. "Dies demonstriert, dass die große Mehrheit der Teams für Änderungen bereit ist", so der Engländer gegenüber 'autosport.com'. "Die Teamchefs wurden oft als ein Haufen beschrieben, der nichts entscheiden kann und nie eine gemeinsame Position erreicht. Nun standen wir wieder vor dieser Mauer, aber wir entschieden uns, dass wir einfach außen herum gehen."

Noch ist aber nichts entschieden, die Freude über die gemeinsame Position sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bisher nur ein gemeinsames Papier gibt - und das schließt nicht alle Teams ein. Auf dieser Grundlage muss nun der nächste Schritt gemacht werden. In Anbetracht der Aktionen in den vergangenen Jahren ist verfrühter Optimismus sicher fehl am Platze.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Formel-1-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Formel-1-Newsletter von Motorsport-Total.com!
tal.com/media/m1/717424_100_ferrari-f12tdf-mulotipo-mp4.webp" title="Das ist der langsamste Ferrari der Welt" alt="Bild zum Inhalt: Das ist der langsamste Ferrari der Welt" loading="lazy" decoding="async" width="100" height="67">
Das ist der langsamste Ferrari der Welt

Bild zum Inhalt: Ram 1500 RHO (2024) debütiert mit sportlichen 547 PS
Ram 1500 RHO (2024) debütiert mit sportlichen 547 PS

Kostenlose Apps

Folge uns auf Twitter