Lob für Webber trotz Kollision in Brasilien
Wegen der Kollision mit Klien konnte Mark Webber im letzten Jaguar-Rennen nicht punkten, er bekam dennoch Anerkennung
(Motorsport-Total.com) - Nur 24 Runden dauerte für Mark Webber sein allerletztes Formel-1-Rennen in einem Jaguar-Boliden, ehe er gestern in Interlagos im Senna-S von seinem Teamkollegen Christian Klien abgeschossen wurde. Während Klien die Schuld an dem Zwischenfall auf seine Kappe nehmen musste, regnete es auf Webber trotz des Ausfalls Lobeshymnen.

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Jaguar verabschiedete sich gestern mit einer sehr peinlichen Kollision
"Für mich ist Mark der beste Fahrer, den ein Team haben kann", erklärte etwa Teamchef Tony Purnell. "Er ist schnell, professionell, einfühlsam, seriös. Ich sehe in ihm einen Weltmeister. Er hat jedenfalls die Einstellung eines Champions. Ganz egal, ob die Chancen gut stehen oder schlecht, er gibt immer sein Bestes - und sein Bestes ist ziemlich gut. Ich wünsche ihm bei Williams alles Gute und habe das Gefühl, dass er eines Tages der Mann sein wird."#w1#
Es sei "furchtbar" für den Australier, sich so von Jaguar verabschieden zu müssen, fügte Purnell an. In der Tat war Webber mitgenommen: Nachdem er mit kaputter Frontpartie ausgetrudelt war, saß er minutenlang neben seinem Auto und beobachtete - sichtlich geknickt - das Rennen. Auf Klien war er etwas später zwar nicht besonders gut zu sprechen, er zeigte sich aber verständnisvoll: "So etwas kann passieren, aber es ist natürlich bitter, dass es genau heute sein musste."
Klien selbst sah den Zwischenfall indes so: "Mark ging innen an mir vorbei und ich habe ihn zu spät gesehen. Diese Kollision war meine Schuld, es tut mir persönlich für Mark sehr leid. Danach war das Rennen eigentlich gelaufen", sagte der Österreicher, der zwar nach einem Reparaturstopp den Grand Prix beenden konnte, jedoch mit zwei Runden Rückstand nur 14. wurde und damit wieder einmal hinter den Erwartungen zurückblieb.
Webber freut sich indes schon auf seine Zukunft, wenn auch immer ein bisschen Wehmut in seinen Aussagen mitschwingt: "Das Team war sehr gut für mich, ich hatte viel Glück. Ich hatte das Glück in meiner Karriere, nach Minardi hierher gekommen zu sein, und jetzt gehe ich zu Williams. Wenn ich bei Minardi vorbeikomme, schaue ich immer kurz bei ihnen rein, aber es wird ein großes Loch für mich sein, wenn es Jaguar nächstes Jahr nicht mehr gibt."

