• 24.10.2004 17:48

  • von Marco Helgert

Sauber: "Es war schwierig für mich"

Auch Teamchef Peter Sauber unterstützt den Kostensenkungsvorschlag, trotz der engen Verbindung zu Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Als am (gestrigen) Samstag in Brasilien die ersten Meldungen über eine Einigung der Teamchefs bei der Frage der Kostensenkung durchsickerten, gab es noch zwei Teams, die den Maßnahmen-Katalog nicht unterzeichneten. Neben Ferrari, die nun etwas isoliert dastehen, war dies das Team von Peter Sauber, die eng mit Ferrari verbunden sind, da die Petronas-Triebwerke aus Maranello kommen.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber und Jean Todt

Eine schwere Entscheidung: Peter Sauber und Jean Todt sind gut befreundet

Entsprechend schwer dürfte es Peter Sauber gefallen sein, das Abkommen mit dem Wissen zu unterschreiben, dass es nicht im Sinne von Ferrari ist. "Jedermann weiß, dass Sauber-Petronas seit acht Jahren eine exzellente und erfolgreiche Partnerschaft mit Ferrari hat, und dass mich persönlich sehr viel mit Jean Todt verbindet", erklärte der Teamchef in einem Statement. "Sie können sich deshalb vorstellen, wie schwierig es für mich war, die gestern lancierte Initiative zur Kostensenkung zu unterschreiben."#w1#

Aber: "Dennoch bin ich überzeugt, dass es ein richtiger Entscheid war. Seit vielen Jahren habe ich, gemeinsam mit anderen Teamchefs, die drastische Reduzierung von Testfahrten gefordert, um so einen wichtigen Beitrag zur Kostensenkung in der Formel 1 zu leisten." Die Aussicht, das Test-Wettrüsten nicht weiter mitmachen, trieb den Schweizer zur Unterschrift.

"Ich möchte etwas klarstellen", erklärte er. "Mit meiner Unterschrift unterstütze ich eine dringende Maßnahme und in keinem Fall eine Aktion gegen Ferrari. Ich bin mir bewusst, dass diese Initiative nur einen ersten Schritt darstellt. Realistischerweise ist es nicht möglich, alle Probleme auf einmal zu lösen, deshalb ist es wichtig, diese schrittweise anzugehen. Kostensenkungen sind für die Formel 1 von grundlegender Bedeutung. Und wie der Ausstieg von Jaguar zeigt, sind diese für die großen Werksteams noch wichtiger als für die unabhängigen."