Beim Feiern war Schumacher wieder weltmeisterlich
Michael Schumacher über sein verkorkstes Wochenende, eine außergewöhnliche Saison und die bevorstehende Winterpause
(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2004 wird Michael Schumacher so schnell mit Sicherheit nicht abhaken, schließlich war es mit 13 Siegen und 148 WM-Punkten die erfolgreichste seiner Karriere. Doch das Saisonfinale in Brasilien hakte der Champion schon kurz nach dem Rennen ab, zu viel war einfach schief gelaufen. Erst der Unfall im letzten Freien Training, dann eine bescheidende Runde in der Qualifikation und schlussendlich der Dreher im Rennen, der ihm eine bessere Position als den siebten Rang verunmöglichte. Weltmeisterlich war dieses Wochenende also wahrlich nicht.

© xpb.cc
Michael Schumacher freut sich auf ein paar ruhige Wochen
Als echter Champion erwies sich der Deutsche dann wieder bei der anschließenden Saisonabschlussfeier. Bis in die frühen Morgenstunden feierte der Ferrari-Pilot zusammen mit dem "Nationalcocktail" Caipirinha, Ehefrau Corinna und einigen Freunden. Unter anderem besuchte der 35-Jährige das rauschende Fest seines Teamkollegen Rubens Barrichello, dem sich das gesamte Ferrari-Team und einige Partner angeschlossen hatten. Auch beim Abschiedsfest von "Daveheard" David Coulthard war die Truppe um Schumacher am Start.#w1#
Rückblickend kann Michael Schumacher mit der Saison 2004 nur zufrieden sein. "Wir haben zwei WM-Titel gewonnen, wir haben mehr Rennen gewonnen als jemals gedacht - da kann es keinen Raum für Enttäuschung geben", so der Deutsche auf seiner Internetseite.
Schumacher erinnert noch einmal daran, dass die Gegner im Winter gedacht hatten, dass die Erfolgsserie nun endgültig abreißen wird: "Und ehrlich: wir selbst haben das auch gedacht! Wir waren wie alle anderen beeindruckt von den Winter-Zeiten unserer Konkurrenten, daher waren wir alles andere als optimistisch. Dann eine solche Dominanz hinzulegen, das ist einfach außergewöhnlich."
Leid tut es Michael Schumacher besonders für Rubens Barrichello, dem er seinen ersten Heimsieg von Herzen gegönnt hätte. Auch der Weltmeister wollte die Saison natürlich anders ausklingen lassen als mit einem mageren siebten Rang: "Man muss doch auch anerkennen, dass unsere Gegner einen besseren Job gemacht haben als wir. Man muss ihnen wirklich gratulieren für diesen Saisonabschluss."
Weil er vor dem Rennen in Brasilien eine Woche Urlaub eingelegt hatte, fühlte sich Schumacher nach dem körperlich anstrengenden Rennen in Sao Paulo zwar ein wenig mitgenommen, aber die Winterpause hätte auch erst ein paar Rennen später eintreten können: "Ich könnte durchaus jetzt noch ein paar Rennen anhängen."
Dennoch freut sich der Familienvater auf einige freie Tage: "Ich weiß auch, wie wichtig die Pause und ein ruhiger Winter sind. Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder an mir selbst erlebt, wie gut mir das tut, mich komplett zurückzuziehen. Daher werde ich das auch diesmal tun - und natürlich freue ich mich auch auf die Zeit mit meiner Familie."
Bereits jetzt macht sich Schumacher Gedanken über die Saison und fiebert ihr mit Vorfreude entgehen: "Mit den neuen Regeln wird die Sache sicher interessant, weil wir uns alle erst einmal darauf einstellen werden müssen. Aber die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt doch: egal, mit welchen Regeln, am Ende gewinnt immer das beste Team. Wir waren jetzt lange Zeit die Besten, und darauf kann man wetten: wir möchten noch eine lange Zeit die Besten bleiben."

